Auf seinem faszinierenden zweiten Album zeichnet Jean-Michel Blais sehr persönliche musikalische Porträts menschlicher Schwächen und Verletzlichkeiten – wie Schlaflosigkeit, Krankheit, Unsicherheit oder Angst. Seine Kompositionen enthalten nicht nur zahlreiche musikalische Reminiszenzen an Leo Sayer, Mendelssohn oder Radiohead, sondern sind auch eine organische Symbiose aus elektronischen Elementen, Gesang und Impulsen aus anderen Genres wie Ambient und Dance. In „god(s)“ verleiht Blais seinen vielschichtigen Klangstrukturen einen nahöstlichen Touch und philosophiert über die Frage nach der Harmonie zwischen den Religionen, während sich „a heartbeat away“ unserer Vergänglichkeit widmet. Das Stück beginnt meditativ verhalten, erfährt dann jedoch einen explosiven Tempowechsel und endet mit ruhigen Tönen. Das titelgebende „dans ma main“ hat gleichzeitig etwas Beruhigendes und Beunruhigendes und „sourdine“ ist eine eindringliche Reflexion über unsere zwiespältigen Gefühle in der Nacht.
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- 2016