5 Millionen Euro für Hilfe statt Hass

5 Millionen Euro für Hilfe statt Hass

#WasFürnSpahn

Was man mit fünf Millionen Euro alles anstellen könnte? Vielleicht vielen Menschen das Leben retten, doch der Bundesminister für Gesundheit hat einen anderen Plan: lieber zeigen, dass Abtreibungen keinen Spaß machen (#youdontsay).

Erst vor wenigen Tagen haben riesige Demonstrationen gegen §219a stattgefunden.

Der Paragraph zum Verbot von Werbung bezüglich Schwangerschaftsabbrüchen wurde daraufhin sogar teilweise gelockert - Frauen können sich zukünftig besser zum Thema Abtreibungen informieren. Abgeschafft wurde 219a allerdings nicht.

Und jetzt setzt der Bundesminister für Gesundheit, Jens Spahn, noch einen drauf.

Er ist für das Leben und er ist für Kinder. Vor allem aber ist er eins: gegen Abtreibungen. In den kommenden fünf Jahren will er insgesamt fünf Millionen Euro in Forschung investieren, die sich mit den seelischen Folgen von Schwangerschaftsabbrüchen beschäftigt.

Und das nützt uns was?

Nichts. Es gibt nämlich schon Studien zum Post Abortion Syndrom und die haben ergeben, dass ebendieses überhaupt nicht existiert. Sie bestätigen nämlich, dass der Umstand an sich und nicht der Schwangerschaftsabbruch für psychische Leiden verantwortlich ist. Zudem kann eine ungewollte Schwangerschaft Depressionen sogar noch fördern.
Die Studien fallen also anders aus, als Jens Spahn sich das vorgestellt hat. Deshalb will er jetzt fünf Millionen Euro in neue Studien investieren. Dass die Ergebnisse Spahn dann gelegen kommen, ist zu erwarten – immerhin kann man sich die Forscher ja selbst aussuchen.

Was das Problem daran ist?

Hui, da gibt es einige...
  • Zunächst ist dieses Vorgehen des CDU-Politikers zutiefst frauenverachtend. Wie kommt eine Person – genau genommen ein Mann – auf die Idee, Frauen vorzuschreiben, was ihnen gut tut und was nicht.
  • Fünf Millionen Euro sind eine ganze Menge Geld. Wir könnten sie beispielsweise in Krebsforschung oder in die psychische Betreuung von Opfern sexueller Übergriffe investieren. Oder aber natürlich in Studien zur Pille für den Mann – dann käme es vielleicht gar nicht erst zu ungewollten Schwangerschaften
  • Außerdem scheint Jens Spahn Frauen keinerlei Verantwortung zuzutrauen. Er hat ja vor einiger Zeit darauf aufmerksam gemacht, dass die Pille Danach kein Smartie sei. Danke dafür, das hat wahrscheinlich fast jede Frau, die diese Pille schon einmal nehmen musste, am eigenen Körper gespürt.

Die Petition dagegen: #WasFürnSpahn

Nike van Dinther, Journalistin und Mitgründerin des Blogs This Is Jane Wayne, musste selbst die schwere Entscheidung zur Abtreibung treffen - und weiß so bestens, was fürn kränkender Spahn das Vorhaben des CDU-Politikers ist. Ihrer Meinung nach wären die fünf Millionen Euro viel besser investiert, wenn diese in Hilfe statt in Hass gesteckt werden.
"Herr Spahn, wie wäre das wohl, wenn 5 Millionen Euro tatsächlich für Sinnvolles bereit stünden?
Für die Ausbildung von FrauenärztInnen, für Hebammen, Pflegekräfte und Geburtshilfe, für Opfer von sexueller Gewalt und Missbrauch, für den niederschwelligen Zugang zu Informationen, Beratungsstellen und (ärztlicher) Hilfe für Frauen in Konfliktsituationen oder für den Kampf gegen Kinderarmut, für die Unterstützung von Alleinerziehenden, für die psychologische Betreuung von ungewollten Kindern und Müttern, die niemals welche werden wollten, für mehr Aufklärung oder die Pille für den Mann?!" - Nike van Dinther in ihrem offenen Brief an Jens Spahn.
Damit das Anliegen Herrn Spahn auch wirklich erreicht und der sich dieses sogar eventuell zu Herzen nimmt, hat Nike van Dinther eine Petition auf change.org angelegt, die wir unten verlinkt haben.

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