cleandanube - schwimmen für Gewässerschutz

cleandanube - schwimmen für Gewässerschutz

Andreas Fath im Interview mit egoFM Elise

Andreas Fath ist Professor für Chemie an der Hochschule Furtwangen und durschwimmt im Rahmen des Projekts cleandanube aktuell die komplette Donau, vom Schwarzwald bis zum Schwarzen Meer - das sind gut 2.700 Kilometer.


Von der Quelle bis zur Mündung

Andreas Fath verbindet für die Aktion seine zwei Leidenschaften - Abwasserforschung und Schwimmen - und schafft so mediale und gesellschaftliche Aufmerksamkeit für das Projekt cleandanube, das Forschung und Kampagne vereint. 
  • Andreas Fath im Interview
    Das komplette Gespräch mit egoFM Elise

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Im Rahmen des Projekts finden außerdem Workshops statt, es werden Wasserproben genommen und ein Dokumentarfilm über die Reise gedreht. 

Noch mehr Hintergrundinfos findest du hier. Grundsätzlich geht es bei cleandanube darum, dass auch die Süßgewässer beim Thema Plastikmüll und Wasserverschmutzung endlich mehr in den Fokus gerückt werden. Denn natürlich kommt zwar viel Müll von den Küsten, sowie von Fähren, Fracht- und Luxusschiffen - alles in allem landen jährlich neun Millionen Tonnen in unseren Meeren - allerdings sind eben auch Flüsse extrem relevante Zulieferungskanäle. Besonders problematisch ist dabei das Mikroplastik. Denn viel von dem Plastik, das in Flüssen landet, sinkt dort zu Boden und wird von Steinen und Kies zu Mikroplastik zerrieben.

"So kommt es tatsächlich zu diesen 4,2 Tonnen Mikroplastik, die pro Tag die Donau hinabfließen Richtung Schwarzes Meer. Und in anderen Flüssen ist das nicht anders." - Andreas Fath

Flüsse sind Spiegelbilder der Gesellschaft, sagt der Professor

cleandanube konzentriert sich deswegen nicht nur auf Plastik, sondern auch auf die Wasserqualität im Allgemeinen. Bei den Wasserproben, die im Rahmen des Forschungsprojekts entnommen werden, geht es beispielsweise auch um Pestizide, Antibiotika, Röntgenkontrastmittel, Korrosionsschutzmittel, Süßstoffe, und jede Menge mehr Spurenstoffe, die täglich in Flüssen wie der Donau landen. Diese Spurenstoffe lagern sich an Mikroplastikpartikeln an wie Eisenspäne an einem Magneten, erzählt Andreas Fath. Und diese Teilchen wiederum werden von Fischen, Muscheln und anderen Organismen aufgenommen, die wir Menschen am Ende als Nahrungsquelle nutzen. 

"Durch die Kombination mit dem Mikroplastik, welches dort auch unterwegs ist, kommt es meines Erachtens zu einem Gefährdungspotential für uns, für die Natur und für unsere Gesundheit." - Andreas Fath

Die Donau ist dabei besonders spannend, da sie durch zehn verschiedene Länder fließt, was sich auch in der variierenden Wasserqualität zeigt. Außerdem untersuchen die Forscher*innen auch Sauerstoffgehalt, pH-Wert, Nitrat-und Phosphatgehalt und ähnliches.

"Wir werden am Ende ein komplettes Bild haben, wie sich die Wasserqualität entwickelt, von der Quelle bis zur Mündung." - Andreas Fath

Zudem bietet cleandanube mit ihrer fahrenden Wissenswerkstatt interaktive Bildungsmodule und Workshops an, die die Teilnehmer*innen dazu animieren sollen, ihr eigenes Handeln, vor allem im Umgang mit Plastikmüll, zu verändern. Denn wirklich überall, wo Andreas Fath an der Donau ein- oder aussteigt, findet er Plastik, hauptsächlich Verpackungsmüll, erzählt er.

"Das muss aufhören, auf alle Fälle. Das ist kein Kavaliersdelikt, es ist genauso schädlich, wie Altölabzulassen in den Wäldern und das steht auch unter Strafe. [...] Plastikmüll, oder generell Abfälle, liegen zu lassen in der Natur, ist für mich eine Straftat." - Andreas Fath



Andreas Fath schwimmt täglich 30 bis 70 Kilometer, seine Ankunft im Schwarzen Meer ist für den 17. Juni geplant. Die komplette Reise kannst du hier verfolgen.

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