Ei-Attrappen und GPS-Tracker gegen Wilderei

Ei-Attrappen und GPS-Tracker gegen Wilderei

Illegaler Handel mit Eiern von Meeresschildkröten

Inspiriert von Breaking Bad haben Forscher*innen den Weg von gestohlenen Meeresschildkröten-Eiern verfolgt, um den illegalen Handel zu bekämpfen.

Um die Schmugglerrouten zu verfolgen hat die Umweltorganisation Paso Pacifico ein GPS-Tracker entwickelt, der aussieht wie ein Schildkröten-Ei. 

Wilder*innen gefährden den Schildkrötenbestand


Der illegale Handel mit den Eiern von Meeresschildkröten stellt eine große Gefahr für die ohnehin bereits bedrohten Arten dar. Sechs der sieben Meeresschildkrötenarten stehen auf der Roten Liste der bedrohten Arten und der internationale Handel ist durch das Washingtoner Artenschutzabkommen verboten. Die Eier gelten allerdings an vielen Orten als Delikatesse und werden in Asien und Mittelamerika auf Märkten und in Restaurants verkauft. Die Umweltorganisation Paso Pacifico hat sich zur Aufgabe gemacht, herauszufinden, wie und durch wen die gestohlenen Eier dort landen. 

InvestEGGator


Paso Paciifico hat Eier aus dem 3D-Drucker mit GPS-Sendern ausgestattet und in Schildkrötennester gelegt. Die Idee für den sogenannten InvestEGGator kam auch durch die Serien Breaking Bad und The Wire. Bei Breaking Bad wurde ein Ortungsgerät an Chemikalien angebracht, um herauszufinden, wer diese erhält und bei The Wire wurde ein Audiogerät in einem Tischtennisball versteckt, um mutmaßliche Dorgendealer*innen aufzunehmen. 

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Insgesamt wurden die Fake-Eier in 100 Nestern verteilt und etwa ein Viertel der Eier wurde gestohlen. Die Route der Schmuggelware endete unter anderem in einem nahegelegenen Wohngebiet, in einer Bar und über einen Supermarkt in einem Wohnhaus.

Die Mehrheit der Eier blieb in der direkten Region, was den Verdacht bestätigte, dass ein Großteil des illegalen Handels - zumindest in Mittelamerika - in der Nähe der Niststrände stattfindet. Mit dieser Erkenntnis kann in Zukunft das Bewusstsein in den nahegelegenen Orten geschaffen und Verbraucher*innen aufgeklärt werden. Es ging ohnehin weniger darum, die Dieb*innen zu schnappen, als darum, die Händler*innen zu entlarven und die Eier bis zu den Endverbraucher*innen zu verfolgen.


Paso Pacifico hofft, dass die Attrappen in Zukunft auch in anderen Ländern und für andere Tierarten genutzt werden. So könnte zum Beispiel auch der illegale Handel mit Haiflossen und Papageien-Eiern verfolgt und aufgedeckt werden.

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