Nur wenige Wochen nachdem die Punkband Feine Sahne Fischfilet mit dem Konzert in Dessau Schlagzeilen gemacht haben, gibt es die nächste Meldung: Wegen einer Drohung per Mail musste die Vorstellung ihrer Dokumentation abgesagt werden.
Eigentlich wollte ein Kino in Bad Schwartau im Rahmen der Schulkinowoche den Dokumentarfilm Wildes Herz von Charly Hübner am 26. November 2018 spielen, doch die Vorstellung musste wegen Sicherheitsbedenken abgesagt werden.
In der E-Mail, die das Kino von den "Enkeln von Adolf Hitler" erhielt, steht, dass sie das Kino in die Luft jagen wollen. Außerdem bezeichnen sie die Lehrkräfte als "Volksverräter" und wollen sie "mit 7,62 mm Vollmantelgeschossen aus Sturmgewehren" erschießen.
Erst vor kurzem hatte außerdem Raymond Walk, Generalsekretär der Thüringer CDU, die Schulkinowoche für die Auswahl von Wildes Herz kritisiert: Er meint die gewaltverherrlichenden und hasserfüllten Texte würden die Gesellschaft nur noch mehr spalten. Die Kulturministerin Schleswig-Holsteins, Karin Prien (CDU), ist jedoch anderer Meinung:
"Es ist nicht hinnehmbar, dass eine pluralistische Gesellschaft vor extremistischen Drohungen in die Knie geht und sich in ihren Freiheiten beschneiden lässt". Sie selbst ist zwar auch kein Fan der Band, "aber darum geht es nicht. Es geht um die Kunstfreiheit, und dafür muss man den Film nicht lieben."
An der Veranstaltung der Schulkinowoche sind übrigens die Bildungsministerien der Länder beteiligt – sie wollen Schülern pädagogische Filme näherbringen. Vor allem nach Ereignissen wie dem in Chemnitz ist Wildes Herz ein wichtiger Film, denn er zeigt, wie sich die Schleswig-Holsteiner Punkband gegen das Rechtsextremismus in ostdeutschen Kleinstädten einsetzt.
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