Nachbarschaft: Fluch und Segen

Nachbarschaft: Fluch und Segen

Deine Freund*innen aus Himmel und Hölle

Ah, diese Nachbarn. Sie können deine größten Feind*innen und deine besten Freund*innen sein. Wir plaudern da aus eigener Erfahrung...

Du brauchst unbedingt noch einen Kuchen für den Geburtstag deiner besten Freundin, aber du hast mal wieder keine Eier mehr im Kühlschrank – ah ja, Milch auch nicht. Deine Goldstücke aka Nachbar*innen helfen dir natürlich gerne aus. Oder aber: Die Eier werfen sie dir gegen die Tür, weil deine Geburtstagsparty, die immerhin einmal im Jahr stattfindet, einfach nicht in Ordnung ist. Tja, die Nachbar*innen kann man sich eben nicht aussuchen und so gibt es diese und jene Geschichten - wir packen mal aus...

Die tollsten Nachbar*innen hat unser egoFM Team...


Lola (Moderatorin)

"Ich muss gleich mal dazu sagen: mein Haus ist was Besonderes. Ich kenne eigentlich jeden meiner Nachbarn. Das hat aber auch einen Grund. Wenn man einzieht, wird es gerne gesehen, wenn man ans schwarze Brett erstmal einen kleinen Steckbrief hängt. Mit nem schicken Bild und einer kleinen Vorstellung. „Klingt spießig“ denken da sicherlich erstmal viele. Hab ich zuerst auch gedacht. Aber eigentlich ist das ziemlich großartig. Jeder kannte mich gleich mit Namen, und irgendwie hab ich mich gleich willkommener gefühlt. Außerdem gibt es bei uns einmal im Jahr ein Sommerfest, die Hausverwaltung sponsert das Fleisch und das Bier, und die Hausbewohner machen Salate und Nachspeisen. Und der große Vorteil: Jeder hilft sich, wenn es mal ein Problem gibt. Als ich Dengue Fieber hatte, und mein Koffer einfach zu schwer für mich war, um ihn in den fünften Stock zu bringen, hab ich nur bei einem der Nachbarn klingeln brauchen. Genauso wenn beim Kochen ein Ei fehlt oder der Korkenzieher mal wieder spurlos verschwunden ist. Umgekehrt ist es aber genauso. Wenn meine Nachbarin sich den Fuß verknackst hat, dann gehe ich auch gerne mal mit einkaufen oder bring Blümchen mit wenn ich weiß, dass jemand Geburtstag hat."

Elise (Moderatorin)

"Ich kenne ALLE Menschen in unserem Haus. Da gibt es zwei uralte Damen, die schon seit 50 Jahren hier wohnen und die immer für einen netten urbayerischen Plausch aufgelegt sind und bei denen ich regelmäßig klingele um sicher zu gehen, dass sie noch leben. Dann sind da zwei WGs, die immer meine Pakete und auch die halben Vodka- und Tequila-Flaschen der letzten Party für ihre eigenen Feste annehmen - da ist immer was los. Einen Jazzsänger haben wir auch im Haus, der uns jeden Grillabend im Hof was vorträllert. Es gibt ein Ehepaar mittleren Alters, die mir immer mit aller Hilfe (Zucker – Gießkanne – Wasserschlauch für den aufblasbaren Pool) beiseite stehen. Und mein bester Freund lebt mit seiner Familie neben mir Tür an Tür. Einfach die perfekte Nachbarschaft!"

Julian (Musikchef)

"Ich kenne meine Nachbarn nur vom Sehen (und dem Stöhnen einen Stock über mir). Alle sehr giesingerisch reserviert. Aber man grüßt sich freundlich auf dem Flur und leiht sich schon mal eine Bohrmaschine oder Zwiebeln untereinander aus und bewahrt Päckchen auf. In fremden Wohnungen war ich bisher aber nur einmal und auch das eher unfreiwillig. Blöde Geschichte, nun ja. Jedenfalls lagen die Pizzabrötchen und der restliche Mageninhalt (hauptsächlich Schnaps) einer meiner Gäste irgendwann eine Etage tiefer auf dem Fensterbrett. Nicht die angenehmste Art bei jemandem um 1:00 Uhr nachts zu klingeln, mit Eimer und Lumpen in der Hand. Aber sie waren cool: 'Ist doch jedem von uns schon mal passiert.' Soso. Hab sie seither nie mehr gesehen, aber ich weiß, dass sie da sind, immer wenn der süße, süße Geruch von Ihrwisstschonwas vom Fenster unten hoch in mein Zimmer zieht."



Die schlimmsten haben wir aber auch...


Max (Moderator)

"Da bohrst du einmal kurz nach 22 Uhr eine einzige Schraube in Wand (hat zwei Minuten gedauert) und schon gibt's einen neuen Endboss einen Stock über dir.

Fun Fact: mein Nachbar ist die Wochen davor regelmäßig mit Skistiefeln (scheinbar) durch seine Bude gelaufen. Zumindest war er dermaßen laut, dass ich dachte: dann kann ich auch bohren nach 22 Uhr. Kurz darauf hatte ich einen platten Autoreifen. Ein Nagel war schuld. Ich dachte, das war bestimmt die Baustelle nebenan. Ist mir ja noch nie zuvor passiert. Also hab ich den Reifen gewechselt. Nach einer Woche WIEDER ein platter Reifen. Ich hatte schon einen Verdacht. Mit einem zweiten Nagel im Gummi hat sich der auch bestätigt. Beide Nägel waren auch identisch. Da war mir klar, dass ich einen Feind habe. Allerdings konnte ich es nicht beweisen. Da hab ich dem freundlichen alten Herren in der Wohnung über mir die zwei Nägel in seinen Briefkasten gelegt.Einfach um zu zeigen, dass ich es weiß. Seitdem habe ich keine Nägel mehr in meinen Reifen..."

Sandra (Moderatorin/Redaktion)

"Meine Nachbarn standen schon mehrfach bei uns vor der Tür mit folgenden Worten: 'Also, irgendjemand läuft hier barfuß!' (Ähm, ja. Das muss ich im Mietvertrag überlesen haben, dass das verboten ist ) 'Ja, also, das ist viel zu laut, man kann sich überhaupt nicht mehr konzentrieren. Ich bin schließlich Studentin und muss lernen.' (Das kenn ich sogar, nur habe ich damals meistens in der Uni-Bibliothek gelernt. Und jetzt bin ich die meiste Zeit nicht zu Hause, weil ich in der Arbeit bin). Ich hoffe, sie haben sich mittlerweile daran gewöhnt. Ich war nämlich wenig kooperationsbereit und bewege mich trotz mehrfacher Ermahnung weiterhin in meiner Wohnung fort, meist mit Socken, im Sommer sogar hin und wieder barfuß."

Jakob (Praktikant)

"Ich muss zugeben, diese Geschichte ist mir nicht selbst passiert aber sie ist so klasse, dass sie erwähnt werden muss.
Schon mal ein wenig auf dem Grundstück deines Nachbarn geparkt? Das kann auf jeden Fall mal passieren. Ich würde natürlich klingeln und fragen, ob es möglich wäre kurz zur Seite zu fahren damit ich rauskomme (wäre ich ein Spießer). Man kann natürlich auch gleich Eier oder Schlagsahne mitnehmen. Ach, scheißegal, Hauptsache es macht eine Sauerei. Wenn man aber überlegt, dass es nur um 20 Zentimeter geht, die ebenfalls 20 Zentimeter über dem Boden auf das Grundstück ragen, dann kann man den Baseballschläger auch stehen lassen. Nicht für diese Nachbarn. Das geht natürlich gar nicht, sie kommen zwar aus der Ausfahrt aber: 'Wir wollen keine freundschaftliche Nachbarschaft, wir wollen eine korrekte Nachbarschaft.'"

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