Geschlechtsneutrale Sprachenassistenz Q

Geschlechtsneutrale Sprachenassistenz Q

…um Diskriminierung in der Technik zu verbannen

Sprachassistenten haben bisher sehr oft weibliche, manchmal auch männliche Stimmen. Geschlechtsneutral - geht nicht, gibt’s nicht? Doch doch! Jetzt schon.

"Alexa schalte bitte das Licht an." 
Das Licht geht an.
"Alexa, mach die Musik lauter."
Der Lautsprecher wummert.

Alexa ist eine Frau, eindeutig. Eine Männerstimme gibt's bei der Sprachassistentin nicht zur Auswahl.

Da haben Siri und der Sprachassistent von Google schonmal was voraus: Es gibt nämlich die Wahl zwischen einer Frauen- und einer Männerstimme.  Für die meisten Menschen ist die Auswahl einer der beiden Stimmen nur eine Frage der Vorliebe: Einige hören lieber brummende Männer- andere hohe Frauenstimmen.

Zwei Faktoren sind an Alexa so richtig diskriminierend

Erstens: Alexa ist eine Frau

In der Geschichte waren Frauen schon immer in der Rolle, ihre Männer zu bedienen, zu bekochen und eben all das zu tun, was der Mann von ihnen verlangt. Zumindest in den westlichen Ländern bricht dieses Klischee in den letzten Jahren immer weiter auf. Die Frauen emanzipieren sich weiter und weiter.

Nur die Technik hält stur daran fest, dieses Klischee fortzusetzen.

Zweitens: Geschlechtsneutrale Menschen werden diskriminiert

Die Sprachassistent*innen von Apple und Google haben als Standardstimme eine Frau festgelegt, bieten aber die Möglichkeit, stattdessen eine Männerstimme einzustellen. In Großbritannien ist Siri sogar automatisch männlich. Aber…

Warum gibt es keine Stimme, die einfach neutral ist? Nicht männlich, nicht weiblich? Für geschlechtsneutrale Menschen kann es höchst diskriminierend sein, einfach außen vor gelassen zu werden.

Deshalb hat ein Entwicklungsteam aus Dänemark weitergedacht und "Q" entwickelt.

"Q" ist eine geschlechtsneutrale Stimme für Sprachassistent*innen.

Bei der Stimme von "Q" ist einfach nicht herauszuhören, ob es sich um eine Frauen- oder Männerstimme handelt. Kein Wunder, denn die Stimme wurde von Personen eingesprochen, die sich als weder weiblich noch männlich erachten. Außerdem befindet sich die Tonlage exakt in der Mitte des Frequenzbereichs von hohen Frauen und tiefen Männerstimmen. "Q" klingt beispielsweise so:


Im Einsatz ist "Q" bisher noch nirgendwo, aber die Entwicklung soll ein Anstoß für die großen Tech-Konzerne sein. Übernehmen werden Apple und Google "Q" wahrscheinlich eher nicht, aber vielleicht entwickeln sie bald auch eigene geschlechtsneutrale Sprachassistent*innen.

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