Anna hat ein Accessoire von früher wiedergefunden und schwelgt in Erinnerungen an damalige Modesünden.
Die 90er Jahre waren schon ein Biest. Auf der einen Seite verbinde ich so viele schöne Erinnerungen an sie – die erste Liebe, das erste Mal alleine verreisen, das erste Konzert und das letzte Mal mit den Eltern in Urlaub müssen, Jason Orange (kennt ihr nicht? Ihr habt wohl nie Take That gehört).
Auf der anderen Seite hatten sie auch ihre dunklen Seiten, was auf die Farbe meines Lidschattens ziemlich perfekt zutrifft.
Die 4 Non Blondes waren angesagt und Linda Perry hatte die Augen nun mal so geschminkt, so also auch ich. Überhaupt war modetechnisch alles erlaubt und ich war ganz vorne mit dabei. Ein absolutes Muss waren die Buffalo Boots, die ich in schwarz Tag und Nacht trug, kombiniert mit dem Peace-Zeichen um den Hals, in dem sich die selbstgemachten Dreadlocks schon gerne mal verfingen. Schlaghosen waren eh klar und Fellwesten gingen auch im Sommer. Ich wusste in Sachen Mode nicht so ganz wohin mit mir: eher in die Hippieecke ("Are you gonna go my way?", fragte mich Lenny Kravitz) oder eher in Richtung Pop ("I tell you what I want what I really really want", wussten die Spice Girls - und Dreads gehörten nicht dazu).
Gemessen an dem Accessoire, das ich die Tage wiedergefunden habe, ist die Sache klar: Poppiger geht’s kaum.
Die G-Shock Uhr machte irgendwann in der 10ten Klasse die Runde und jeder, der sie sich leisten konnte, trug sie. Ich konnte sie mir natürlich nicht leisten, aber dank meiner Oma wusste auch ich, wie spät es war. Wie globig und unschön sie ist, das fällt mir erst heute auf, wenn ich sie mir mal ohne jeglichen Gruppenzwang oder „ich will so gern dazu gehören“ Gefühl anschaue. Es heißt, sie sei unzerstörbar. Sogar Panzer können drüberfahren und nichts passiert. Nun ja, funktionieren tut sie jedenfalls nicht mehr, aber die Erinnerungen, die ich mit ihr verbinde, sind zu wertvoll, als dass ich den Panzer- bzw. Autoselbstversuch starte.
Erinnert ihr euch an eure Modesünden aus den 90ern? Erzählt's mir auf der egoFM Facebook-Seite.
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