Leon Bridges – Good Thing

Barack Obama, der lässigste US-Präsident aller Zeiten, gehört zu seinen Fans – Leon Bridges kann deswegen schon mit jungen 28 Jahren einen Auftritt im Weißen Haus von seiner Bucket List streichen. Grammy Nominierung? Also done! - im Jahr 2016 in der Kategorie Bestes R&B Album. Was er als nächstes vorhat? Das klingt auf seinem neuen Album Good Thing schon durch.

Auf Coming Home (2015) wandelte Leon Bridges noch auf den Spuren des großen Blues-Sängers Otis Redding.

Und das so gut, dass ihm entgegen seines jungen Alters eine uralte Seele attestiert wurde. Für Album Nummer Zwei spult Leon Bridges jetzt eine Dekade nach vorne und orientiert sich soundmäßig stärker am Soul und R&B der 70er. Die Referenzen zu Isaac Hayes oder Nile Rogers sind da, trotzdem ist Good Thing alles andere als reine Kopie. Leon Bridges extrahiert die Essenz der Songs dieser Zeit und verpasst ihnen den shiny look von Popmusik im Jahr 2018.

Manch einer mag das als Neo-Soul bezeichnen oder dergleichen wenig aussagekräftiger Genre-Bezeichnungen. Wir finden einfach: die Musik von Leon Bridges groovt und seine Stimme schmilzt smooth wie ein Eis in der Sommersonne.

Auf Good Thing teilt Leon Bridges persönliche, intime Gefühle und Momente: Es geht um die Beziehung zu seiner Familie und um seine erste Liebe. Verpackt ist alles in eine Stimmungsbandbreite von ruhig und sehnsüchtig bis gut gelaunt tanzend.

Und warum solltest du auch nicht tanzen, lachen, leben?

„If It Feels Good (Then It Must Be)“ ist die Antwort von Leon Bridges. Das können wir unterschreiben! Dem gegenüber die Ballade „Mrs.“, ein Song, der absolut geeignet ist für deine Liste von „Songs, zu denen man Sex haben kann“.

Den Abschied vom 60er Rhythm & Blues zelebriert Leon Bridges mit einem ganzen Team an Songwritern und einem namhaften Produzenten: Ricky Reed war als Produzent in den letzten Jahren für Mainstream-Pop von Jason Derulo oder Kesha, aber auch für Bands wie Twenty One Pilots oder Sofi Tukker verantwortlich.

Good Thing ist nach Coming Home das spielerische Statement, sich nicht in eine Schublade stecken zu lassen. Wir sitzen in der ersten Reihe und genießen, wenn dieser Leon Bridges seine persönliche, musikalische Evolution durchmacht. Wohin ihn die führt? In unser Herz und hoffentlich straight in deine Plattensammlung.

Tracklist: Leon Bridges – Good Thing

01 Bet Ain't Worth the Hand
02 Bad Bad News
03 Shy
04 Beyond
05 Forgive You
06 Lions
07 If It Feels Good (Then It Must Be)
08 You Don't Know
09 Mrs.
10 Georgia to Texas