Creed III – Rocky's Legacy

Creed III – Rocky's Legacy

egoFM Trailer

Von  Fabian Broicher
Ein Rocky-Film ohne Rocky? Im jüngsten Teil des Ablegers der Box-Reihe übernimmt Michael B. Jordan das Ruder. egoFM Kinoredakteur Fabian Broicher hat sich in den Ring begeben.



Dass es nun einen dritten Teil des 2015 gestarteten Rocky-Ablegers gibt, liegt vor allem an einer Person – Michael B. Jordan. Der dank Black Panther und als Sexiest Man Alive bekannte Schauspieler schlüpft hier nicht nur erneut in die Rolle von Adonis Creed, sondern nimmt obendrein zum ersten Mal in seiner Karriere auf dem Regiestuhl Platz. Rocky Balboa taucht hier lediglich als reine Formsache im Titel auf; Sylvester Stallone schlüpft nicht mehr in seine wohl bekannteste Rolle. Somit möchte sich Michael B. Jordan mit Creed III – Rocky's Legacy offenbar endgültig freischwimmen. Andererseits drohen solche Projekte oft zu überladenen One-Man-Shows zu werden. Jedoch vermochten die bisherigen Creed-Filme zwar nicht mit bahnbrechenden, jedoch einfühlsam erzählten Geschichten überzeugen. Aber gelingt das einem Regie-Frischling mit Schauspielerfahrung?


Worum geht's in Creed III – Rocky‘s Legacy?

Adonis Creed ist ziemlich glücklich. Als Boxer hat er nach der Verteidigung seines Weltmeistertitels im Schwergewicht alles erreicht, obendrein liebt er seine Familie und kümmert sich rührend um seine Tochter Bianca. Entsprechend überrumpelt wird er, als mit Damian Anderson einer seiner besten Freunde aus der Kindheit wie aus dem Nichts auftaucht. Die als Jugendliche Unzertrennlichen teilten alles miteinander – ihre Träume, Wünsche, Ängste. Doch dann landete Damian aufgrund illegalen Waffenbesitzes im Knast, wofür Creed sich die Schuld gibt. Bis heute. Also nutzt Creed seine Kontakte, um seinem alten Freund dabei zu helfen, ihn zum Profiboxer auszubilden. Im Handumdrehen gelangt Damian zu seinem ersten großen Kampf, was jedoch schwerwiegende Folgen hat, die Creeds ganze Karriere ruinieren könnten…
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So ist Creed III – Rocky‘s Legacy

Fraglos hat Michael B. Jordan in seinem Debütfilm als Regisseur eine Menge zu beweisen. Wie gut ist sein Auge, sein Gespür hinter der Kamera? Gelingt es ihm, seinen Adonis Creed auf eigenen Beinen stehen zu lassen, dass er auch unabhängig von Rocky Balboa funktioniert? Zumindest tut es Creed III – Rocky's Legacy gut, dass der alternde Sylvester Stallone nicht auftritt. Richtig vorstellen kann man ihn sich nicht in der düsteren Story, die der Film erzählt. Für die ernsten Themen, um die sich die Geschichte dreht, findet Michael B. Jordan wenigstens einen angemessenen Ton, der zwar nicht über die altbackenen Elemente hinwegtäuschen, aber es zumindest leichter machen kann, sie zu verzeihen. Das war dem direkten Vorgänger nicht immer geglückt.

Neben dem ordentlich spielenden Jordan überzeugt vor allem Jonathan Majors, der wie eine Dampfwalze durch den Creed III – Rocky's Legacy pflügt und seinen Bösewicht Damian als vielschichtigen, vom Leben gebrochenen Charakter darzustellen vermag. Zum Glück lässt man ihm den Raum, seine Figur dreidimensional und somit glaubwürdig zu gestalten – noch dazu ohne auf herzensgute Momente zu verzichten. Unterm Strich bleibt somit eine solide Fortsetzung der Reihe, die zwar nicht perfekt ist, aber Hoffnung auf den bereits angekündigten nächsten Teil macht.

Dafür gibt es insgesamt 7 von 10 Boxkämpfen.

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