Doctor Who: Woher kommt der Hype?

Doctor Who: Woher kommt der Hype?

Zum 60. Jubiläum: Was macht Doctor Who so besonders?

Von  Lola Aichner
Doctor Who ist ein weltweites Phänomen, das heute einfach nicht mehr wegzudenken ist. Doch das war nicht immer so. Wir zeigen dir, wie sich der Hype über die Jahre entwickelt hat.

Doctor Who: Die erfolgreichste Science-Fiction-Serie der Welt

Es ist die am längsten laufende und erfolgreichste Science Fiction Serie der Welt. Es gibt 863 Folgen, Filme, Hörspiele, Comics, unzählige Merch Produkte und Millionen von Fans. Und trotzdem wäre die Show beinahe im Keim erstickt worden.

Ganz ehrlich: Die Grundvoraussetzungen waren nicht ideal

Eine Frau zum ersten Mal als Produzentin bei der BBC? Ein indischer Drehbuchautor? Ein alter grummeliger Mann als Hauptdarsteller, der Kinder und Erwachsene gleichermaßen ansprechen soll? Viele belächelten im Jahr 1963 die Idee von Sydney Newmann, auf dieser Basis eine neue BBC Serie auf den Markt zu bringen. Aber er glaubte an seine ehemalige Assistentin Verity Lambert. Gemeinsam mit Drehbuchautor Waris Hussein machte sie sich an die Arbeit an der vorerst noch unbenannten Serie mit dem Arbeitstitel The Saturday Serial.

Die Anfänge einer Legende

Ein Hauptdarsteller musste gefunden werden. William Hartnell war ursprünglich eher aus Kriegsfilmen bekannt und auch er war eher skeptisch, jetzt in einer Kinderserie die Hauptrolle zu übernehmen. Nach einigen Hin und Her wurde sie dann endlich aufgezeichnet, die erste Folge von Doctor Who – An unearthly Child.


Die Macher*innen waren zufrieden, ein Ausstrahlungstermin wurde gefunden und alles lief endlich nach Plan – dachte man. Am 23. November 1963 lief die erste Folge im britischen Fernsehen. Und fast keiner sah zu. Denn am Tag zuvor war der amerikanische Präsident John F. Kennedy erschossen worden, das Thema dominierte die Nachrichten und niemand interessierte sich an diesem Tag für den Doctor in seiner Tardis. Aber Verity Lambert gab nicht auf. Nach einigen Streitereien brachte sie die BBC Chefs dazu, die Pilotfolge in der nächsten Woche noch mal zu senden und auf einmal wurde die Serie ein Hit.

Die Regeneration des Doctors

Eine weitere Besonderheit des Doctors: Er kann sich regenerieren. Sobald er tödlich verletzt wird, nimmt der Doctor eine neue Gestalt an. Das war so ursprünglich eigentlich nicht geplant, doch als der erste Darsteller mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte, entschloss man sich zu dieser Lösung, die bis heute dafür sorgt, dass die Serie weiter läuft. Und nachdem so ganz alleine durch Raum und Zeit zu reisen doch ein wenig langweilig wäre, wird der Doctor meisten von einem oder mehreren Companions begleitet. Manchmal sind das Außerirdische, Menschen aus der Zukunft oder Vergangenheit, einmal auch von einem Roboterhund namens K9, aber meisten sind es Menschen aus der Gegenwart, die – ganz zufällig – überwiegend aus Großbritannien kommen.

Ein Ende und ein neuer Anfang

Im Jahr 1989 kam aber erst mal das Ende des Doctors, die Quoten waren im Keller. Nach 26 Staffeln und sieben Doctors war Schluss mit Zeitreisen und Co. 1996 versuchte man, mit einem Film noch mal, das amerikanische Publikum mit an Bord zu holen. Gemeinsam mit dem US-Sender Fox wurde ein Film mit Doctor Nummer 8 gedreht, der Erfolg hielt sich allerdings auch hier in Grenzen und so wurde die Show erneut auf Eis gelegt.

Doctor Who: Die Legende lebt weiter

Bis zum Jahr 2005, als wir endlich einen neuen Doctor begrüßen durften, der prompt von weiteren gefolgt wurde. Doctor Nummer 13 war zum ersten Mal eine Frau, mittlerweile sind wir bei Nummer 15 angelangt.


Dank der Kult-Stellung der Serie hat auch fast jeder britische Schauspieler und jede britische Schauspielerin, der oder die was auf sich hält, einen Gastauftritt gehabt. Simon Pegg, Nick Frost, James Corden, Ian Mc kellen, Timothy Dalton oder auch internationale Stars wie Kylie Minouge ließen es sich nicht nehmen, einmal in der Tardis mitzufliegen.
  • 60 Jahre Doctor Who
    Was die Serie so besonders macht

Die bleibende Faszination der Show

Der Charme der Show liegt wohl auch daran, dass die Monster und Aliens oftmals nicht am Computer kreiert werden, sondern Schauspieler*innen noch ganz "traditionell" in kitschige Kostüme gesteckt werden.

Auch hinter der legendären Titelmelodie steckt mehr, als man beim ersten Hören vermuten würde.

Die Doctor Who-Melodie wurde komplett elektronisch erzeugt, und auch noch hauptsächlich von einer Frau – Delia Derbyshire.

Doch worin liegt jetzt die Magie dieses Doctors, der seit 56 Jahren über unsere Bildschirme flimmert?

Ich glaube, es liegt zum einem daran, dass sich jede*r wiederfindet, ganz egal welches Geschlecht man hat, welche Hautfarbe oder welche sexuelle Orientierung. Zum anderen sind es die Gegensätze, in einer Folge lacht man laut los, in der nächsten heult man wie ein Schlosshund. Doch der Doctor ist dabei immer an unserer Seite…

Nun steht das 60. Jubiläum der Sci-Fi-Serie an und dazu gibt es ein großes Special – alle Infos und wann du die drei neuen Folgen wo streamen kannst, findest du hier.

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