Eine Wippe verbindet die Grenze

Eine Wippe verbindet die Grenze

Eine Kunstaktion kritisiert die Mauer-Pläne von Trump

Ein Kunstprojekt protestiert. Seit ein paar Tagen ragen rosarote Stangen aus beiden Seiten des Zauns, der eigentlich die USA von Mexiko trennen soll.

Die Grenze zwischen Nord und Südamerika ist schon seit dem Wahlkampf von Donald Trump heftig umstrittenes Gelände. Die Aktion kommt zu .

Zwei Architekten und eine Idee

Die Probleme an der Grenze gab es aber natürlich auch schon davor. Aus dem Jahr 2009 stammt die Konzept-Zeichnung, die Architekt und Professor Ronald Rael 2009 zusammen mit Virginia San Fratello, ebenfalls Professorin und Architektin, gezeichnet hat. Sie zeigt eine Wippe, die die Menschen auf beiden Seiten der Grenze miteinander verbindet.

Die Umsetzung dieser Zeichnung folgte jetzt - zehn Jahre später - in der Nähe der Städte Sunland Park (USA) und Ciudad Juárez (Mexiko): eine Wippe, deren Stäbe mitten durch die Grenzmauer von den USA und Mexiko ragen.

Drei Wippen ragen aktuell durch den Grenzzaun - in einem Video, das Rael auf seinem Instagram-Kanal geteilt hat, kann man Kinder auf beiden Seiten miteinander spielen sehen. Natürlich soll die Aktion eine politische Message transportieren: Die Wippen sollen Menschen von der einen Seite der Grenze mit denen auf der anderen Seite verbinden. Hinter "Teetertrotter Wall" steht der Protest gegen die Politik der USA, Familien von Migranten an der Grenze zu trennen.

Das Video geht viral

Seit heute morgen ist auch die Welt auf das politische Kunstprojekt aufmerksam geworden. Die leuchtend rosaroten Wippen sind schließlich auch schwer zu übersehen. Sowohl Kinder als auch Erwachsene sitzen auf ihnen, stoßen sich vom grauen, staubigen Boden ab und fliegen ausgelassen in die Luft. Das Projekt von Rael und San Fratello ging in Windeseile durch diverse Medien und bekam mit über 25.000 Likes an einem Tag, durchweg positive Kommentare und Kritiken. Und Ronald Rael ist die politische Wirksamkeit dieses Bildes durchaus bewusst. Er wollte den Sinn der Mauer ins Gegenteil verkehren – Menschen sollen miteinander interagieren und nicht voneinander getrennt werden:

"The wall became a literal fulcrum for U.S. - Mexico relations and children and adults were connected in meaningful ways on both sides with the recognition that the actions that take place on one side have a direct consequence on the other side. "- Ronald Rael

Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

One of the most incredible experiences of my and @vasfsf’s career bringing to life the conceptual drawings of the Teetertotter Wall from 2009 in an event filled with joy, excitement, and togetherness at the borderwall. The wall became a literal fulcrum for U.S. - Mexico relations and children and adults were connected in meaningful ways on both sides with the recognition that the actions that take place on one side have a direct consequence on the other side. Amazing thanks to everyone who made this event possible like Omar Rios @colectivo.chopeke for collaborating with us, the guys at Taller Herrería in #CiudadJuarez for their fine craftsmanship, @anateresafernandez for encouragement and support, and everyone who showed up on both sides including the beautiful families from Colonia Anapra, and @kerrydoyle2010, @kateggreen , @ersela_kripa , @stphn_mllr , @wakawaffles, @chris_inabox and many others (you know who you are). #raelsanfratello #borderwallasarchitecture

Ein Beitrag geteilt von Ronald Rael (@rrael) am

 

Trumps Träume von der Mauer

Die Aktion kommt keinen Tag zu früh, denn gerade diese Woche werden die Pläne des US-Präsidenten Donald Trump, die Grenze zu Mexiko mit einer Milliarden Dollar teuren Mauer zu zu bauen, wieder konkreter. Auch wenn es total absurd klingt, zuletzt bekam Trump zumindest schon theoretisch vom Obersten Gerichtshof die Erlaubnis, einen Teil der Mauer mit dem Geld des Verteidigungsministeriums finanzieren zu können. Die Entscheidung wird von Kritik und Unverständnis begleitet.

Umso besser, wenn die Kritik sichtbar wird - in Form von pinken Spielgeräten. Wir finden, es braucht es noch mehr Aktionen wie diese, um der Welt zu zeigen: Länder und Menschen lassen sich nicht so einfach durch eine Mauer trennen!

Design ❤ Agentur zwetschke