Erhöhte Preise von Menstruationsprodukten

Erhöhte Preise von Menstruationsprodukten

Bloody Storm in my Uterus

Einigen Marken von Periodenprodukten kommt der Sieg über die diskriminierende Tamponsteuer gelegen - um das erkämpfte Geld in die eigene Tasche zu stecken.

Was haben wir uns letztes Jahr alle gefreut, als die Tamponsteuer von 19 auf sieben Prozent gesenkt wurde.

Hygieneartikel, die die Hälfte der Weltbevölkerung einmal im Monat benötigen, sind nun in Deutschland offiziell kein Luxusprodukt mehr!

„Vier Stunden Fahrt mit Schmerzen im Flixbus, glaub mir, die Periode ist kein Luxus“ – singen Blond im neuen Song "Es könnte grad nicht schöner sein"

Auslöser für die Steuersenkung war neben viel lautem Protest die erfolgreiche Petition gegen die Tamponsteuer, bei der letztes Jahr mehr als 165.000 Unterschriften zusammengekommen sind.

Das sollte doch eigentlich bedeuten, dass Menstruationsprodukte ab Anfang diesen Jahres günstiger sind als zuvor, oder? Denkste...


Mehrere Hersteller wollen jetzt aber die Preise erhöhen, beziehungsweise sie nicht anpassen. Dabei waren sich doch letztes Jahr alle einig: Politik, Hersteller und Handel verkündeten, dass die Preissenkung direkt an die Verbraucher*innen weitergegeben werden soll.

Vor allem auf Twitter ist die Empörung groß:



Offiziell sagen Marktführer Johnson & Johnson (ob) und Konkurrenzunternehmen Procter & Gamble (Always) zwar, dass die Herstellerabgabepreise zum Jahreswechsel nicht erhöht wurden, laut der "Lebensmittelzeitung" fordert Johnson & Johnson aber genau das. Kaufland bestätigte, Preiserhöhungen für Monatshygieneartikel erhalten zu haben, sei aber nicht bereit, diese Erhöhung zu akzeptieren.

Auch dm kündigte an, die gerade erst gesenkten Preise auf Menstruationsartikel, in den nächsten vier Monaten nicht zu erhöhen.


In der Branche ist allerdings von Erhöhungen im zweistelligen Prozentbereich die Rede. Grund dafür sei natürlich nicht die Steuersenkung, sondern die Verbesserung der Produktqualität… laut Hersteller...

Faire Unternehmen wie Einhorn Periode, The Female Company oder Mylily geben die Steuersenkung aber wirklich direkt an die Kund*innen weiter.




Der neue Song von Blond zum Thema Menstruation

Das Chemnitzer-Trio Blond wird in seinem neuen Song "Es könnte grad nicht schöner sein" sehr deutlich:

„Du gehst dich schlagen, redest über dein Glied. Red ich über meine Tage, vergeht dir der Appetit“

In der aktuellen Single räumen Blond mit Menstruationsklischees auf und plädieren für einen offenen Umgang mit dem Thema Periode. Im ironisch überspitzten Video dazu sitzen Nina und Lotta an einem Sommertag im Garten.

Eine Bilderbuchszenerie, bis den beiden dann eine Menge Blut aus dem Uterus spritzt.




Auch wir verfolgen das Thema Tamponsteuer schon länger und haben letztes Jahr erklärt, was es mit dem Tampon-Book auf sich hat.

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