ETFs: Liegt hier deine Rente?

ETFs: Liegt hier deine Rente?

Was steckt hinter dem Trend?

Von  Max Frohberg
Du bist in den letzten Monaten sicher auch schon einmal über schwindlige Werbeangebote unter anderem vor YouTube Videos gestoßen. Dabei gibt es viel Werbung für Trading-Plattformen auf denen sogenannte ETFs gehandelt werden. Grund genug, uns das mal anzuschauen.


Was sind ETFs?

Falsche Frage, die erste Frage lautet:

Was ist ein Index?

Ein Index ist in erster Linie genau das. Eine Linie. Diese zeichnet nach, wie gewisse Unternehmen sich gerade schlagen, ob sie an Wert verlieren oder zunehmen.
Populäres Beispiel dafür ist in Deutschland der DAX.

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Der Dax ist eine Linie, die die Wertsteigerungen und Verluste der 30 erfolgreichsten deutschen Unternehmen anzeigt. Diese sind unter anderem BMW, Eon und die Telekom. Aus den Wertsteigerungen und Verlusten dieser Unternehmen wird ein Graph gezeichnet, der dann abgelesen werden kann und in Punkten angegeben wird. Falls also eines der Unternehmen darin, wie zum Beispiel durch den Abgasskandal an Wert verliert, verliert der DAX Prozentpunkte und fällt. Wichtig ist dabei, dass im Gegensatz zur Aktie des einzelnen Unternehmens der Dax immer das Gesamtbild aller Unternehmen zeigt. Wenn also ein Unternehmen fällt und das andere gleichzeitig steigt, bleibt der Dax auf demselben Level.

Eben diese Ausgleichswirkung machen sich die ETFs zunutze.


Anstatt also Aktien von 30 einzelnen Unternehmen zu investieren, bildet ein ETF so was wie ein Sammelbecken. In komplizierter Börsensprache auch Fonds genannt. Diese halten dann Anteile an genau den Unternehmen, die durch den jeweiligen Index angezeigt werden. Es gibt also einen ETF der exakt den Dax kopiert und mit ihm steigt und fällt.
Der Dax ist jedoch nicht der einzige Index, es gibt Hunderte verschiedene, die jeweils spezifischen Entwicklungen in einzelnen Branchen und Ländern anzeigen. Zum Beispiel einen, der die europaweiten Unternehmen anzeigt, einer für die Rohstoffunternehmen und einen anderen der Unternehmen im Technologiesektor wiedergibt. Und jeder einzelne hat einen eigenen ETF, in den investiert werden kann. Dabei ist es angeraten, sich Zeit zu nehmen und sich gut zu überlegen, worin man sein Geld stecken will, da das Investment von den Firmen dazu verwendet wird, ihre eigenen Ziele umzusetzen. Diese müssen nicht den eigenen moralischen Ansprüchen und Vorstellungen entsprechen, weswegen es nötig ist, sich zu informieren, damit dein Geld nicht dort landet, wo es nicht hingehört. Es bestehen zum Beispiel auch ETFs die großen Wert auf Nachhaltigkeit und ökologisch vertretbare Firmen legen, sowie Investitionsmöglichkeiten in den erneuerbare Energien - Sektor. Wenn du also überlegst anzulegen, dann schau, wer dein Geld bekommt.

Das Investieren ist so einfach wie nie.


Es gibt online Portale und Apps, über die man direkten Zugriff auf den ETF Handel hat. Bei diesen legt man sich dann ein Depot, eine Art digitales Konto an und kauft von dem hinterlegten Geld Anteile. Im besten Falle steigen diese im Wert und nach einem Jahr kann man sich von dem investierten Geld eine sogenannte Dividende auszahlen lassen. In der Theorie legt man also eine Summe X an und bekommt nach einem Jahr noch einen kleinen prozentualen Anteil der investierten Summe extra ausbezahlt. Wenn diese ausgezahlte Summe nun reinvestiert wird, man also Summe X plus Dividende einzahlt, bekommt man mit dem nächsten Jahr dann auf die gestiegene Summe, seine Dividende und so weiter. Hierbei spricht man vom sogenannten Zinseszins, der ermöglicht, das aus kleinen Ausschüttungsbeträgen über Jahre und Jahrzehnte ein größerer Betrag wachsen kann.


Grundsätzlich muss man an dieser Stelle erwähnen, dass Börsen- und Aktiengeschäfte nie risikofrei sind. Man setzt Geld auf das Steigen und Fallen von Firmenwerten, welche man allerdings nicht selber beeinflussen kann. Es gibt zwar Prognosen und Voraussagen, allerdings eine hundertprozentige Sicherheit ist schlichtweg nicht gegeben. Sein Geld auf dem Konto liegen zu lassen ist jedoch meistens auch nicht die Lösung.


ETFs als Zusatz zur gesetzlichen Rente?

ETFs können zum Beispiel als Altersvorsorge genutzt werden, da sie zwar langsam, aber dafür im Vergleich zu Aktien relativ sicher steigen. Solange es Unternehmen und Branchen gibt, die Wachstum verzeichnen, wird es auch steigende ETFs geben. Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass durch die Apps und Onlineportale ein direkter Zugriff möglich ist. Bei normalen Depots, die nicht indexbasiert sind, gibt es Fondsmanager*innen welche die einzelnen Firmen quasi handverlesen zusammenstellen und für erfolgreiche Geschäfte auch immer kräftig Provision kassieren. Ebenso dein*e freundliche*r Bankmitarbeiter*in, der am Ende eher einen Anlagefonds vertreibt, bei dem er*sie die größte Verkaufsprämie bekommt. Es sind also zusätzlich zu den eigenen Interessen auch noch Interessen anderer mit im Spiel, was bei ETFs weniger der Fall ist, da die Aktienpakete und Preise der Markt bestimmt und kein Broker*in.


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