Die abgefahrensten Phobien

Die abgefahrensten Phobien

...und wovor hast du Angst?

Jede*r hat schon mal von ihr gehört oder sie womöglich selbst, die Spinnenphobie. Doch Phobien können in allen Lebensbereichen und gegenüber fast jedem Gegenstand auftreten.

Von Ängsten bis hin zu Phobien


Wir haben sie alle - Ängste. Was für dich vielleicht normal erscheint, ist für andere Menschen kaum oder gar nicht aushaltbar. Es können Todesängste oder ein panikähnlicher Zustand auftreten. Jede*r nimmt seine*ihre Ängste unterschiedlich intensiv war. Während manche ihre Phobien belächeln, lösen Phobien bei anderen wiederum hohen Leidensdruck aus. Von einer Schockstarre wie beim Kakapo, bis hin zur Flucht auf den nächsten Stuhl, gibt es da verschiedensten Bewältigungsmethoden. Ängste können sich festigen und man entwickelt eine Phobie. 

Wir nehmen dieses Thema sehr ernst. Um dir aber zu zeigen, dass es nicht nur Höhenangst oder eine Spinnenphobie gibt, haben wir hier für dich die abgefahrensten Phobien, die wir finden konnten:
  • Aulophobie: Angst vor Flöten
  • Chorophobie: Angst vor dem Tanzen
  • Papaphobie: Angst vor dem Papst
  • Anatidaephobie: Angst vor Enten
  • Met(h)rophobie: Angst vor Gedichten

Aulophobie - Angst vor Flöten

Flötenmusik gehört zu Herr der Ringe wie Batman zu Gotham City. Wenn man diese eine bestimmte Flötenmelodie hört, beamt man sich schon automatisch gedanklich ins Auenland. Doch es gibt Menschen, die bekommen Panik und ergreifen die Flucht, wenn sie diese Flötenmelodie hören. Und das nicht wegen des Films Der Herr der Ringe sondern tatsächlich wegen der Flöte. Bei Menschen mit einer Aulophobie kann der Klang oder auch nur der bloße Anblick einer Flöte Panik auslösen. Woher diese Phobie kommt, ist umstritten. Ein Gedanke dahinter ist, dass die Flöte wegen ihrer phallischen Form auf Probleme in der sexuellen Entwicklung hindeutet und daraus später dann eine Phobie entsteht. Die phallische Phase ist nach S. Freud nämlich eine wichtige Entwicklungsphase der Kindheit, bei der man erste Erfahrungen mit dem eigenen Geschlecht macht. Die meisten Aulophobiker haben aber Angst vor dem Klang von Flöten. So unwahrscheinlich das klingt, ist es aber gar nicht, wenn man schon mal die Erfahrung mit schief klingenden Flötentönen in der Grundschule gemacht hat. Balsam für die Ohren war das nämlich nicht.



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Chorophobie - Angst vor dem Tanzen


Ob geheim unter der Dusche oder mitten auf der Tanzfläche in einem Club, tanzen ist schon ein schöner Zeitvertreib. Ok, für die Tanzmuffel vielleicht nicht, die sind dann wohl eher froh, wenn sie sich an die Bar setzen können. Aber panische Angst verspüren die meisten dabei nicht. Das ist dann wahrscheinlich mehr so die Null-Bock-Haltung oder die Zwei-Linke-Füße-Ausrede. Bei Menschen mit einer Chorophobie sieht das anders aus, sie haben nämlich wirklich panische Angst vor dem Tanzen. Wie bei vielen anderen Phobien stammt diese Phobie Bezeichnung aus dem altgriechischen Choro und bedeutet einfach so viel wie tanzen. Erst mal denkst du dir vielleicht - dieser Angst kann man ganz gut aus dem Weg gehen - doch denke mal genauer darüber nach. Es ist oftmals nämlich nicht nur die Angst vor dem Tanzen, sondern schon der bloße Anblick tanzender Menschen löst Panik aus. Und tanzende Menschen sind doch gefühlt überall. Nur ein falscher Click auf Netflix und auch du kannst der Tanzfilm-Bubble nicht mehr entkommen.



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Papaphobie - Angst vor dem Papst


Diese Phobie gehört mit zu den Skurrilsten, die wir gefunden haben. Und nein, sie hat nichts mit eurem Papa zu tun, sondern Papaphobiker*innen haben Angst vor dem Papst. Die Anwesenheit des Papstes, oder besser gesagt die Abwesenheit des Papstes sollte für den Durchschnittsmenschen eigentlich kein Problem sein. Doch die Papaphobie hängt meistens eng mit einer Ecclesiophobie zusammen, sprich der Angst vor Kirchen. Hier wird es dann schon schwieriger, zum Beispiel, wenn dein*e Partner*in Mal vor hat, kirchlich zu heiratet. Denn du willst ja nicht als Braut*Bräutigam enden, der*die sich nicht traut - und dass nur wegen einer Phobie. Oder denk mal daran, wie viele Städtetrips du umorganisieren müsstest - Kirchen sind ja schließlich eines der Hauptsehenswürdigkeiten in fast jeder Stadt. Neben solchen Extremsituationen beeinträchtigt die Papaphobie die Menschen zum Glück kaum. Trotzdem bleibt diese Phobie schon irgendwie echt gruselig und eine gewisse äußerliche Ähnlichkeit zwischen Ex-Papst Benedikt XVI und Imperator Darth Sidious aka Imperator Palpatine kann nicht ganz abgestritten werden.


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Anatidaephobie - Angst vor Enten


Du warst doch bestimmt auch schon mal bei strahlendem Sonnenschein am Ufer eines Sees, hast einen Stein geworfen und plötzlich kamen die Enten alle auf dich zu und du dachtest dir nur - ich hab nichts zu essen für euch. Für viele einfach nur nervig oder gewolltes Entenfüttern. Doch Anatidaephobiker*innen haben Angst vor Enten, besonders davor von Enten angestarrt zu werden. Für die Menschen mit dieser Phobie überhaupt nicht zum Lachen, wenn die Enten auf einmal alle auf einen zukommen. Bekannt wurde die Anatidaephobie durch den Zeichner Gary Larson, der diese Phobie in seinem Comic "The Far Side" zum ersten Mal erwähnte. Ob er sich diese Phobie ausgedacht hat oder jemanden zum Vorbild hatte, bleibt unklar. Falls es sie doch gibt, gibt es für Anatidaephobiker*innen auch ein paar gute Aussichten. Enten haben nämlich ein eingeschränktes räumliches Sehvermögen, da ihre Augen relativ seitlich angeordnet sind. Sprich um den Menschen in 3-D zu sehen, muss die Ente schon ziemlich nahe an dich herankommen, um konsequente starren zu können. Und noch ein Tipp: Bloß nichts direkt am Ufer essen, sonst:


Met(h)rophobie - Die Angst vor Gedichten


Zugegebenermaßen, es kann einem schon echt ziemlich Angst machen, in der Rushhour in eine U-Bahn zu steigen. Da braucht es nicht mal eine abgefahrene Phobie für. Aber wenn du nun bei Met(h)rophobie an die Angst vor U-Bahnen dachtest - gut kombiniert - aber in diesem Zusammenhang nicht ganz richtig. Die Met(h)rophobie ist nämlich die Angst vor Gedichten und Poesie. Überraschenderweise kommt diese Phobie gar nicht so selten vor, dank unserer Kindheit. Die meisten Met(h)rophobiker*innen entwicklen diese Phobie nämlich schon in der Schulzeit. Gedichtsanalyse... Na, klingelt's da noch? Wir hoffen, wir reißen bei dir jetzt keine alten Wunden auf und du zerlegst "Der Erlkönig" von Goethe nicht gerade in tausend lyrische Einzelteile.


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Honourable Mentions


Die Liste von Phobien ist lang. Bei einigen fragt man sich wirklich, wo hier der Ursprung liegt - und die wollen wir dir nicht vorenthalten:

  • Arachibutyrophobie: Die Angst, dass Erdnussbutter am Gaumen festkleben bleibt
  • Dextrophobie: Angst vor Dingen, die rechts von dir sind
  • Eibohphobie: Ansgt vor Wörtern, die man sowohl vorwärts als auch rückwärts lesen kann 
  • Koumpounophobie: Angst vor Knöpfen
  • Santaclausophobie: Angst vor Weihnachten und dem Weihnachtsmann
  • Trypophobie: Angst vor Mustern aus Löchern



Was kannst du bei einer akuten Panikattacke tun?


Wenn du aufgrund deiner Phobie - so ungewöhnlich sie auch sein mag - eine Panikattacke bekommst, denke immer daran: Du bist deinen Gefühlen nicht ausgeliefert! Klingt leichter gesagt als getan, aber du kannst das Gefühl von Angst aktiv abschwächen und bestenfalls umwandeln. Falls du für dich und deine Phobie noch nicht herausgefunden hast, wie du Anspannungszustände regulieren und möglichst geringhalten kannst und das nicht alleine bewältigen willst, gibt es Hilfe. Sich helfen zu lassen ist nicht peinlich, sondern absolut menschlich. Und lass dir eins gesagt sein: Angststörungen gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen in Deutschland - Du bist also nicht alleine.

Hilfe in akuten Angstzuständen findest du hier:


Telefonseelsorge
24 Stunden an 365 Tagen im Jahr für alle
Per Telefon 0800 / 111 0 111 , 0800 / 111 0 222
oder 116 123 per Mail und Chat unter online.telefonseelsorge.de

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