Die besten Serien des Jahres

Die besten Serien des Jahres

Der egoFM Jahresrückblick 2019

Ganz ohne Halt empfehlen wir hier unverblümt die Serien, die du 2019 unbedingt gesehen haben solltest... oder 2020. Hauptsache irgendwann mal.

Ein weiteres Jahr geht zu Ende und wir fragen uns: Wo zur Hölle ist die ganze Zeit hin verschwunden?

Da haben wir wohl die ein oder andere Serie gebingewatcht, dass das Jahr einfach so, ratzfatz vorbei gegangen ist. Schade einerseits, klar. Man denke nur einmal an all die sinnvollen Dinge, die wir mit der Zeit hätten anstellen können. Irre nützlich aber immerhin für diese Liste der besten Serien des Jahres.

Modern Love

In der Anthologie-Serie werden acht Liebesgeschichten erzählt, die (wie der Titel mehr oder weniger schreit) nicht konservativ und superlangweilig sind. Basis dafür war die gleichnamige Kolumne der New York Times. Man heult so circa die Hälfte der Zeit, die man sich von der Serie auf eine Achterbahn der Emotionen mitnehmen lässt.

Chernobyl

Die Serie Chernobyl nimmt die Zuschauer*innen mit nach Prypjat, wo sich am 26. April 1986 der GAU ereignete. Dabei schafft es die Serie so unglaublich gut, das Ohnmachtsgefühl über die Katastrophe und die fatalen Entscheidungen alter, weißer, mächtiger Männer zu vermitteln. Unfassbar!

Sex Education

Neben dem unglaublich guten Soundtrack (Ezra Furman, Beth Ditto, Sløtface, Grizzly Bear, uvm.) sind es hier besonders die cringy Situationen, die die Serie ausmachen. Und die dazu angemessene Portion Drama. Und der britische Akzent.

Unbelievable

Allein in Deutschland werden jährlich 8.000 Vergewaltigungen angezeigt - eine beschissen hohe Zahl, doch leider nicht korrekt, da schätzungsweise viele Anzeigen gar nicht erst gemacht werden. Warum? Meist aus Scham oder Angst vor sogenanntem Victim Blaming.
Wer Schwierigkeiten hat, sich das vorzustellen, sollte sich unbedingt Unbelievable anschauen: eine junge Frau wird von einem nächtlichen Einbrecher vergewaltigt. Sie geht zur Polizei - die sie nicht nur derart über das Geschehene verunsichert, dass sie die die Anzeige zurückzieht, sondern die junge Frau gleich selbst anzeigt wegen falscher Beschuldigung. Und dann passiert es nochmal. Derselbe Täter. Ein anderes Opfer - und glücklicherweise andere Polizistinnen, die die Sache erst nehmen.

Eine Serie, die schwer in der Magengrube sitzt.

Living With Yourself

Noch schlimmer als ein Gewichtheber, der den Kühlschrank voll mit Harzer Käse stopft, eine Dauerstudentin, die ständig auf deine Kosten Netflix schaut oder eine Waschbärfamilie ist als Mitbewohner*in nur: du selbst. Erst recht, wenn es nicht wirklich du selbst, sondern eine unangenehm positiv gestimmte, optimierte Version deiner selbst ist.

Genau das passiert dem missmutigen, faulen, uninspirierten Miles Elliot, nachdem er dem Tipp eines Kollegen folgt, der vom einen auf den anderen Tag wie ausgewechselt wirkt. Neben der Suche nach der Wahrheit beginnt ein bitterer Konkurrenzkampf zwischen den beides Miles Elliots.

Love Death Robots

Die 18, etwa 15-minütigen Animationsfilmchen stehen nicht nur für sich alleine und behandeln jeweils ein anderes Thema, sondern werden auch künstlerisch sowie technisch verschieden aufgemacht.
Nicht nur klassischer 2-D Zeichentrick, sondern auch fotorealistisches 3-D-CGI kommen zum Einsatz. Ebenso kommen diverse Stilrichtungen zum Einsatz: Von Tragödien bis hin zu Komödien, Fantasy und Horror, ist alles abgedeckt.

When They See Us

In vier Folgen erzählt die Regisseurin Ava DuVernay die wahre Geschichte der Central Park Five, einer Gruppe fünf schwarzer Jugendlicher, die 1989 beschuldigt werden, eine Joggerin im New Yorker Central Park brutal vergewaltigt zu haben.
Die fünf Jungs saßen jahrelang unschuldig im Gefängnis und die Geschichte erstreckt sich insgesamt über 25 Jahre, sodass die jugendlichen Hauptdarsteller in der Serie auch von ihren erwachsenen Counterparts besetzt sind. When They See Us verspricht bewegendes Drama mit hervorragender Besetzung.

Russian Doll

Und täglich grüßt das Murmeltier aufs 21. Jahrhundert getrimmt. Nun grüßt es nachts, bei einer Party, immer und immer wieder. Dafür muss die Protagonistin Nadia Vulvokov allerdings nicht schlafen gehen, sondern sterben. Bis sie herausfindet, wie man den verdammten Loop bricht.

The Boys

Superhelden - aber Arschlöcher. The Boys präsentiert die fliegenden, rennenden, hebenden Kreaturen von einer anderen, einer düsteren Seite. Auch mal angenehm.

Doom Patrol

Wieder Superheld*innenschema, nur diesmal eine andere Art von anders: diese Truppe besteht aus relativen Trotteln, die eigentlich gar keine Superheld*innen sein, sondern viel mehr ihre Ruhe von der Außenwelt haben wollen. Sie selbst fühlen sich nämlich eher wie Freaks.
Als ihr (nennen wir ihn) Adoptivvater Chief von seiner Nemesis Mr. Nobody entführt wird, müssen sie allerdings aus ihrer Komfortzone ausbrechen.

Das Ganze ist ziemlich surreal, die Geschichte birgt einige Überraschungen und ein paar Ideen sind ziemlich abgefahren (es gibt in deren Welt zum Beispiel eine transvestische Straße namens Danny Street). Zugegeben: die Macher*innen verlieren sich ein wenig in krassen Ideen, dass die Serie irgendwann etwas anstrengend und langatmig wird.

Tuca & Bertie

Eine Serie aus der Schmiede der Bojack Horseman-Macher*innen: Die zwei Vogelfrauen Tuca und Bertie wohnen im selben Haus und sind richtig tolle Freundinnen. Zusammen stehen sie alles durch, was junge Menschen heutzutage eben so umtreibt (Job, Partnerschaft, Selfcare, Kindheitstraumata, etc. pp.) und das in gewohnter Bojack Horseman-Manier - knallbunt und skurril komisch.

Good Omens

Ein ungleiches Duo aus Engel (gespielt von Michael Sheen) und Dämon (gespielt von David Tennant) ist auf apokalyptischer Suchmission nach dem 11-jährigen Antichristen, um den Weltuntergang aufzuhalten. Die beiden haben es sich nämlich nach all der Zeit auf der Erde recht gemütlich gemacht und würden demnach den Status Quo gerne aufrecht erhalten. Überhaupt kotzt die beiden das ganze Schwarz-Weiß-Sehen ziemlich an - so ist weder der Engel ein richtiger Engel, noch der Dämon ein Riesenarsch.

Mit Effekten und Produktionkniffen wurde bei der Verfilmung des Fantasy-Romans von Terry Pratchett und Neil Gaiman auch nicht gegeizt. Optisch treffen hier antiquierte Fantasiewelt und futuristisches England aufeinander. Der Tod von den vier apokalyptischen Reiter kommt zum Beispiel als Motorradfahrer in Lederkombi daher.

NOS4A2

Den Titel zu verstehen hilft: Es geht irgendwie um Vampire. Irgendwie aber auch nicht. Auf jeden Fall handelt es sich bei NOS4A2 um eine Serie mit angenehm frischen Ansätzen. Eine junge Frau ist hier die sehr authentische Heldin die versucht, ihre entführte Nachbarin aus den Fängen des Spocks äh Nosferatus (Zachary Quinton) zu befreien. Der verschleppt aus Gründen, die hoffentlich in der zweiten Staffel geklärt werden, Kinder in sein Weihnachtsland (wie gesagt: irgendwie geht es um Vampire, irgendwie aber auch nicht). Außerdem hängt sein Erscheinungsbild mit der Funktionstüchtigkeit seines Autos zusammen.

Eine kleine Lüge

Eine kleine Lüge verlässt die Lippen der Protagonistin Elvira, als sie herausfindet, dass ihr Mann und Vater ihrer drei Kinder sie betrügt. Besagte kleine Lüge: sie habe Brustkrebs.

Während circa jeder Serien- und Film-PR-Futzi über das zu vermarktende Werk sagt: "Das Ganze nimmt ein Ende, das man so nicht erwartet hätte", nimmt diese Serie wirklich "ein Ende, das man so nicht erwartet hätte". Super merkwürdig - eine Mischung aus "Endlich mal endet eine Serie so" und "Was? Was?? Waaaaaas?" Entscheide für dich selbst.

His Dark Materials

Im Fokus der Sci-Fi-Serie, die auf der Romanreihe von Philip Pullman basiert, steht die zwölfjährige Lyra, eine Waise, die im Jordan College in Oxford aufwächst - bis sie sich auf die Reise macht um herauszufinden, welche Bedeutung der kosmische Staub hat. Dabei wird sie begleitet von ihrem Dæmon Pantalaimon. So einen hat jeder in ihrer Welt: sprechende Begleiter*innen in Tiergestalt. 



Serienfortsetzungen


Rick and Morty (Staffel 4)

Broh, können wir das einfach so stehen lassen, dass Rick and Morty einfach die beste, witzigste, verstörendste Serie ist, die unbedingt jeder Mensch, der es jetzt noch nicht geschafft hat, geschaut haben sollte? Okay cool.

Fleabag (Staffel 2)

Ehrlich gesagt haben wir die Kategorie der Serienfortsetzungen nur wegen Fleabag aufgenommen. Denn leider blieb die erste Staffel schon - obgleich auch schon ziemlich meisterhaft - unter dem Radar vieler. Die Serie ist von und mit Phoebe Waller-Bridge handelt von Fleabag, die in ihren 30er Jahren steck und das Leben eher holpernd bestreitet (ziemlich nachvollziehbar für ziemlich viele von uns, was?).Retardierende Moment ist das Kennenlernen und baldige Anbandeln mit einem Pfarrer... 

Fleabag ist unglaublich witzig, dramatisch, brillant und nicht zuletzt sehr britisch.

Dark (Staffel 2)

Die erste Staffel hat die egoFM Redaktion in zwei Lager gespalten: Dark-Jünger*innen vs. Dark-Verachter*innen. Die zweite Staffel hat uns alle wieder ein bisschen vereint. Denn bis auf das Staffelende, das das eventuelle Verbullshitten der Serie anteast, konnten die neuen Episoden überzeugen. Vielleicht auch nur, weil man sich an die Kinderkrankheiten der ersten (absurd dramatische Instrumentierung und holpriges Geschauspieler) gewöhnt und mit ihnen versöhnt hat.

End of the F***ing World (Staffel 2)

James kommt aus dem Gefängnis und sucht natürlich seine Partnerin in Crime Alyssa auf, die drauf und dran ist, zu heiraten. Zusammen brennen sie durch - und geraten an Bonnie. Jedoch nicht zufällig: Bonnie hat einen düsteren Plan.
Die zweite Staffel von End of the F***ing World ist mindestens (!) genauso gut wie die erste. Wer die schon nicht mochte: Gib der neuen erst recht eine Chance.

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