ÉCOLEFLÂNEURS

ÉCOLEFLÂNEURS

Das Interview zum Nachhören

Vom richtigen Flanieren und wie man das Leben einfach genießt.

Was zum Geier eigentlich eine Flanierschule sein soll? Das hat uns Thomas Schütt, der Gründer von ÉCOLEFLÂNEURS im Interview erzählt.

Die Wiederentdeckung der Langsamkeit

Alltagsstress begleitet uns, wie der Name schon sagt, wirklich jeden Tag. Wir hetzen uns von A nach B, von Termin zu Termin und auch unsere Freizeit ist eigentlich nie eine "freie Zeit".

Über all dem verpassen wir jeden Tag wieder die schönen Eindrücke unserer Stadt. Gerüche, Klänge, Bilder oder Menschen.


Wenn Thomas Schütt durch die Straßen geht, dann macht er das nicht wie jeder andere. Er versucht, Stress beim Gehen zu vermeiden, und erkundet damit die Welt aus einem ganz anderen Blickwinkel. Gehen ist eigentlich das falsche Wort, Thomas Schütt flaniert.

Thomas ist Dramaturg, Performer und Philosoph - und die Ruhe in Person. Zusammen mit einer Regisseurin und Trainerin für gutes Gehen gründete er die Flanierschule ÉCOLEFLÂNEURS. Zwei Wurzeln, die in Kombination ein außergewöhnliches Projekt erschaffen haben. Auf der einen Seite geht um die Liebe zu gedanklichen Schleifen und zum sich Gehenlassen, auf der anderen Seite wird auch das praktische Gehen im Alltag gefördert. Neue Schüler kommen aus sehr unterschiedlichen Gründen in die Flanierschule. Meistens sind es Menschen, die ihre Stadt besser kennenlernen wollen.

Die Neugier navigiert

Nach einer kleinen Einführung mit ein paar leichten Übungen begibst du dich auf eine einstündige Flanier-Tour mit den ÉCOLEFLÂNEURS – dabei wird übrigens kein Wort gesprochen! Es geht darum, Eindrücke aufzuschnappen und die Ecken und Kanten deiner Stadt anders zu sehen. Wie die Route verläuft, das entscheidet deine Neugier und dein Interesse. Dafür kann ein Sticker an einer Laterne oder Musik aus einer Seitengasse sorgen.

Ganz wichtig: der knallrote Gehstock. Er hat geschichtlichen Hintergrund und ist keinesfalls eine Gehhilfe. Er ist eher ein Begleiter und eine Stressbremse. Warum Stressbremse? Versuch mal, während du mit dem Flanierstock im Boden Dinge entdeckst und rumstocherst, zu rennen – Siehste, geht nicht!

Der Flaneur als Wake-Up-Call


Haben wir das mit der Langsamkeit verlernt? Der lässige Umgang mit der Zeit sollte wieder mehr kultiviert werden – früher hat das ja auch irgendwie funktioniert, meint Thomas Schütt. Liegt das vielleicht daran, dass wir immer im Stress sind und wir uns ständig neue Termine und Verabredungen in unseren Kalender stopfen? Auch Thomas Schütt ist oft Alltagsstress ausgesetzt, da man dem häufig gar nicht mehr entkommen könne. Doch sollten solche Momente eintreffen, erinnert er sich selbst an den Flaneur in ihm.

"Es ist noch möglich, sich Langsamkeit zu gönnen!" - Thomas Schütt

Keine New Age Philosophie

Beim Flanieren wird eine Ressource genutzt, die die meisten von uns zu Verfügung haben. Sie verpestet unsere Umwelt nicht, hinterlässt keine Leichen und kostet uns nichts. Wir sollten es mehr wertschätzen, einfach loslaufen zu können.

"Wenn ich langsam zu Fuß bin, dann verarbeite ich die Eindrücke anders als wenn ich durch die Welt rase."


Hier kannst du Thomas im Interview bei Max entspannt selbst zuhören. Vielleicht wäre die ÉCOLEFLÂNEURS ja auch was für dich.

  • ÉCOLEFLÂNEURS zu Gast bei Max
    Das Interview zum Nachhören

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