Einmal Traktor fahren

Einmal Traktor fahren

Dominik und Laura haben Landluft geschnuppert!

IT, PR, HR - alles schön und gut, aber wie sieht's eigentlich mit AGRAR aus? Was macht die Landwirtschaft bei uns? Wir wollten es wissen und haben einen Tag auf dem Land verbracht - zwischen Traktor und Mähdrescher...

Frisch gemähtes Gras, trockener Mais und Erde: die ersten Gerüche, die uns in die Nase steigen.


Und dann: einfach mal tief einatmen! Als Dominik und ich den Feldweg in Richtung Maisfeld nahe Eitting bei Erding fahren, ist es genau das, was wir machen. Immerhin haben wir diese Möglichkeit nicht jeden Tag, nein! Aber heute haben wir einfach mal Mikro, Kopfhörer und Laptops gegen Gummistiefel, Traktor und Mähdrescher getauscht. 

Schon als Kind hatten vermutlich die meisten den Wunsch mal einen eigenen Bauernhof zu haben. Die Vorstellung ist ja auch eigentlich so schön traumhaft: den ganzen Tag draußen, Tiere um einen herum, frische Milch und sein eigenes Getreide ernten. Theoretisch ja, praktisch nein.
Seinen Lebensunterhalt mit einem landwirtschaftlichen Betrieb zu verdienen ist mehr als harte Arbeit. Das ist uns heute bei unserem Besuch bei Sebastian aka. Wastl sofort klar geworden. Nachdem er uns zu Beginn schon eröffnet hat:
"Joa in Hochzeiten sitzt scho amoi dei 12 bis 14 Stund' am Drescher!"

Und genau vor diesem Mähdrescher, der liebevoll auch Körnerfresser genannt wird, stehen wir jetzt. So von der Nähe, beziehungsweise von unten sieht dieses Gerät zum Maisdreschen dann doch nochmal um einiges größer aus, als wir von weitem gedacht haben:

dsc_0048.jpgSebastian Hintermaier mit seinem Mähdrescher

Seit heute Morgen um 8 Uhr ist Wastl damit schon unterwegs und mäht das Maisfeld ab, erklärt er uns. Zu diesem Zeitpunkt bedeutet das in Mais-Tonnen Angabe: 17.000t. Okay krass. Und wir verlieren auch keine Zeit, nein Zack allemann an Bord und weiter geht's. Schön kuschelig ist es zu dritt in der perfekt ausgestatteten Fahrerkabine.

30.jpgLaura und Dominik mit Wastl beim Mähdrescher fahren

DAB+ Radio (vorbildlich läuft hier egoFM Musik), Kühlbox, Rundum Sicht und ein 100 Mal bequemerer Stuhl als unsere Bürodinger. Aber klar, weil Körnerfresser ist eben der Arbeitsplatz von Wastl. Und bei dem will ja jeder den besten Komfort! Das ist aber auch dringend nötig, denn schon beim Losfahren merken wir, was für Kräfte dahinter stecken, als die riesigen, gelben Schneidezähne so ganz easy peasy jede Maispflanze abschneiden und zerlegen. Da ist maximale Konzentration gefragt und definitiv die gewisse Übung, um in der Spur zu bleiben.

Spätestens als Wastl dann nach der dritten Runde anhält und mich ans Steuer setzt, packt mich die Lust so richtig! Die Einweisung, kurz und knapp:
"Da is der Schalthebel, unten der Knopf: den drückst du nach vorn dann fahrts vor, nach hinten, dann nach hinten. Der Pfeil ist die Schneide vorne. Oben ist rauf und runter.. joa is hoid nach unten."

Ok, cool. Klingt nicht so schwer oder? Na dann mal los: Hebeln nach vorne, Knopf drücken, Schneide nach unten... WUSCH!! Viel zu schnell gewesen und gleich mal zwei Reihen Mais schief mitgenommen. Ups, ist wohl doch nicht so leicht... Mit etwas Hilfe von Wastl klappt es nach dem zweiten Anlauf dann aber doch und ich fahre tatsächlich durch die Maisreihen und niete eine nach der anderen um. Haha, das ist ein wunderbares Gefühl, so beruhigend und zufriedenstellend wie eben diese Videos, wo Sachen gleichmäßig geschnitten werden.

Aber ich merke schnell, dass der Körnerfresser eigentlich eher mich im Griff hat, als ich ihn. Die kleinste Ablenkung ("Oh schau mal eine Kröte!" - "Halt, Laura, mehr nach rechts!!") reicht aus und ich bin wieder auf der schiefen Bahn...

Nach zwei Runden ist es dann auch wieder gut, ich habe meine Arbeit getan. Schon beim Absteigen merke, wie sehr ich mich konzentrieren musste und wie mein Kopf arbeitet. Gleichzeitig bin ich auch super euphorisch und würde am liebsten noch eine Runde drehen! Aber das wäre für Wastls Ernte vermutlich nicht das Beste, also überlasse ich den Körnerfresser wieder dem Profi.

Die Maiskörner werden dann immer wieder abgefüllt und mit dem Traktor weggefahren.

dsc_0073.jpgMähdrescher beim Abfüllen der Maiskörner

Aber nicht mit irgendeinem Traktor, nein ein riesiger, blauer Bulldog. Und weil Wastl schon gesehen hat, dass wir so große Augen machen, darf Dominik auch nochmal eine Runde im Bulldog versuchen.

14.jpg
Dominik Kollmann beim Bulldog Fahren

Wir holpern über den Acker und helfen auch gleich noch dem Mähdrescher aus einer Panne raus. 1A Team würde ich sagen. Deswegen haben wir auch beide beschlossen, dass wir jetzt gemeinsame Sache machen: Dominik und ich bleiben einen Monat auf dem Land und arbeiten dort mit... so, wie man es sich als Kind eben immer gewünscht hat.

Realität ist, dass wir wieder zurück gefahren sind, allerdings mit vielen neuen Erfahrungen und Eindrücken zum Thema Landwirtschaft. Hier geht's zum Video, da gibt's unsere Ausflug nochmal zum Ansehen.



Danke an Wastl für den Einblick in deine Welt. Und wer weiß, vielleicht sehen wir uns nochmal wieder, der Körnerfresser und ich.

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