Music Declares Emergency

Music Declares Emergency

Die Bewegung wächst immer weiter

"NO MUSIC ON A DEAD PLANET" - das ist der Slogan der Kampagne, mit der Künstler*innen und andere Beschäftigte in der Musikbranche sich für den Umweltschutz stark machen möchten.

Nicht nur Musiker*innen, Veranstalter*innen und Labels, sondern auch du als Fan kannst dich bei Music Declares Emergency ganz easy engagieren. 

Wie das geht und welche Ziele die Kampagne verfolgt, erklärt Fine von Music Declares Emergency Germany im Interview:

  • Fine von Music Declares Emergency Germany zu Gast bei Gloria
    Das Interview zum Nachhören


Was ist Music Declares Emergency?

Gestartet wurde Music Declares Emergency von ein paar engagierten Künstler*innen und Beschäftigen der Musikbranche in England. Die Foals waren eine der ersten Bands, die sich öffentlich hinter die Message von Music Declares Emergency stellten, als sie beim Mercury Prize 2019 auf dem roten Teppich ein Banner mit der Aufschrift "NO MUSIC ON A DEAD PLANET" entrollten.



Das Ziel von Music Declares Emergency ist es, aufzurütteln und ein Statement für den Umweltschutz zu setzen, erklärt Fine, die Teil der Initiative in Deutschland ist. Aber es soll nicht dabei bleiben:
"Wir wollen die Regierung dazu auffordern, dass die Wahrheit über den Klimanotstand gesagt wird und auf sofortiges Handeln pochen. Unsere Deklaration ist außerdem, dass wir anerkennen, dass der Klimanotstand aus einer globalen Ungerechtigkeit entstanden ist, und dass wir wissen, welche ökologischen Auswirkungen es gibt, die auch wir mit der Musikbranche ausgelöst haben. Dafür versprechen wir, dass wir uns als Industrie und als Community gegenseitig unterstützen (...) und dass wir darauf hinarbeiten, unsere Geschäftsbetriebe ökologisch nachhaltig und regenerativ zu gestalten."



Klimaneutrale Labels

Auch Labels setzen sich im Rahmen von Music Declares Emergency für die Umwelt ein. Beggars Group und Ninja Tune schlagen als zwei der größten unabhängigen Plattenlabel weltweit in Sachen Umwelt neue Wege ein. Die beiden Labels sind Gründungsmitglieder der IMPALA Sustainability Taskforce, die andere unabhängigen Labels ermutigen und helfen will, sich in Sachen Nachhaltigkeit zu entwickeln. Beggars Group und Ninja Tune haben sich dafür bei dem Ziel des Pariser Klimaabkommens orientiert. Höchste Prio für die Labels in der Musikbranche ist es zunächst die CO2-Emissionen in der Lieferkette aber auch intern zu reduzieren – um 46 Prozent bis 2030. Als Labels können sie das beispielsweise erreichen, indem sie in ihren Presswerken auf erneuerbare Energien umstellen oder auch Geschäftreisen minimieren.
 
"Musik hat die Macht zu helfen, gesellschaftliche Maßnahmen zur Klimakrise zu katalysieren, daher ist es wichtig, dass Unternehmen wie unseres alles tun, was wir können, um die Umwelt zu schützen. Wir können das nicht alleine tun. Wir sind nur ein kleiner Teil einer größeren Gemeinschaft, die aus Künstlern, Musikverbänden und Zulieferern besteht, und es ist wichtig, dass wir koordiniert arbeiten, um Nachhaltigkeitsthemen gemeinsam als Branche anzugehen."- Paul Redding, CEO der Beggars Group
 
Ninja Tune hat sich außerdem dazu verpflichtet, bis Ende 2021 klima- und kohlenstoffneutral und darüber hinaus CO2-negativ zu werden. Dafür wurden beispielsweise Plastikhüllen von CDs abgeschafft, Vinyl nur noch auf 140g statt 180g gepresst und FSC-Karton und -Papier für Verpackungen genutzt.
 
"Die Klimakrise betrifft bereits Millionen von Menschen, die Regierungen müssen jetzt handeln. Ninja Tunes eigene Net-Zero-Verpflichtung spiegelt ein aktives Streben nach Nachhaltigkeit wider, aber es ist auch ein Aufruf zu weitreichenden Veränderungen." - Peter Quicke, Geschäftsführer von Ninja Tune


Music Declares Emergencys #TurnUpTheVolume Woche

Im Rahmen der #TurnUpTheVolume Woche von Music Declares Emergency werden Beggars Group und Ninja Tune ihre Ziele in einem Podcast vorstellen. Das komplette Programm der Woche mit Vorträgen, Workshops und Online-Veranstaltungen findest du hier.
 
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Neben Künstler*innen sind also auch Labels, Booker*innen und Veranstalter*innen gefragt, Nachhaltigkeit in ihren Arbeitsalltag zu integrieren. In Deutschland ist die Kampagne von Music Declares Emergency vor einigen Wochen offiziell angelaufen und hat schon viele prominente Unterstützer*innen - auch einige unserer egoKünstler*innen:
"Giant Rooks sind mit dabei, Deichkind, Kat Frankie (...), die Höchste Eisenbahn, Milky Chance..."


Aber wie können Musiker*innen ihren Job nachhaltiger gestalten? 

Ein Ansatz ist dabei green Touring, also eine nachhaltige Gestaltung und Planung von Konzert-Tourneen. Milky Chance sind hier schon mit gutem Beispiel vorangegangen, indem sie eine Sustainability Managerin eingestellt haben und innerdeutsch zum Beispiel versuchen, mit dem Zug auf Tour zu gehen.

Klar, gerade liegen Konzerte sowieso eher auf Eis. Aber es schadet ja nicht, sich schon jetzt Gedanken über die Zukunft zu machen. Um Interessierte dabei zu unterstützen, gibt es neben MDE auch das Green Touring Network in Deutschland. Fine ist Mitgründerin und erklärt, warum es gar nicht so schwer ist, als Künstler*in grün auf Tour zu gehen - zum Beispiel mit nachhaltigem Merchandise oder einem Green Rider:
"Jede Band hat ja einen Rider, wo die Wünsche und Anforderungen der Band drinstehen, um ein gutes Konzert zu spielen - einerseits natürlich technische Anforderungen, andererseits sowas wie 'Wie wollen wir untergebracht werden', 'Was wollen wir essen vor Ort' etc. Und da kann man schon viel machen, indem man sagt: Wir möchten, dass kein Einwegplastik verwendet wird im Backstage, wir möchten veganes oder vegetarisches Catering aus regionalen Zutaten. Dass auch genaue Portionen angegeben werden, wieviel wirklich gegessen wird, damit es keine Lebensmittelverschwendung gibt..."


Wie kann ich mitmachen?

Du findest, das ist alles 'ne gute Sache und möchtest Music Declares Emergency gerne unterstützen? Das geht auch als Fan. Wenn du zum Beispiel auf der Webseite Teil der Declarers werden möchtest, kannst du deinen Namen auf die Liste der Unterstützer*innen setzen lassen - und natürlich deinem Netzwerk davon erzählen. Auch wir haben schon unterschrieben und sind mit an Bord.

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