Der Schrebergarten

Der Schrebergarten

Annas Kindheitserinnerung #94

Ist ein Schrebergarten der Vorhof zur Hölle oder der Eintritt ins Paradies? Anna hat in dem ihrer Großeltern früher ganz wundervolle Nachmittage verbracht.

Diese Frage haben wir uns die Woche gestellt und schon kamen Erinnerungen in mir hoch…

...denn meine Großeltern hatten einen Schrebergarten und in dem haben meine Schwester und ich jede freie Minute in den Ferien verbracht.


Omi und Opa haben in einer Wohnung mit Balkon in Karlsruhe gelebt – viel Grün gab es drumherum nicht.
Deshalb hatten die beiden einen Schrebergarten gepachtet, in dem wir unsere Nachmittage verbracht haben.

Ich erinnere mich an die leckeren Himbeeren, die wir direkt vom Strauch gepflückt haben, dass es eine kleine Wasserpumpe gab und wir auf den geblümten Sonnenliegen mittags geschlafen haben.


Obwohl ich in einem typischem Reiheneckhaus mit großem Garten drum herum groß geworden bin, war die Schrebergartenidylle eine andere. Die Nachbarn, die man grüßte, aber kaum kannte. Der kleine Imbiss mit seiner KSC-Flagge und der kläffende Köter davor. Das BumBum Eis am Stil, das zu einem typischen Nachmittag im Schrebergarten einfach dazugehört hat.

Das war damals. Aber heute?


Meine Freundin Julia lebt in Leipzig in einer Wohnung mit Balkon, aber ohne grün vor der Tür. Deshalb hat sie sich einen 200 qm Garten gemietet und ich beneide sie ein bisschen. Nicht um die viele Arbeit, die sie reinstecken muss. Auch nicht um die Verpflichtung, die so ein Schrebergarten mit sich bringt. Aber darum, dass sie dieses Gefühl und diese besondere Atmosphäre erleben darf, die ich von früher kenne.



Deshalb, liebe Julia: wenn ich dich besuchen komme, will ich nur im Garten liegen und Himbeeren vom Strauch naschen. Bitte sorge doch dafür, dass sie bis dahin reif sind. Danke!

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