Leben in der Zukunft

Leben in der Zukunft

Gespräch mit einem Zukunftsforscher

Wie sieht unser Leben in 10, 20, 30 - oder auch 42 - Jahren aus? Wir haben mit einem Zukunftsforscher gesprochen.

David Weigend lebt in der Zukunft - zumindest beschäftigt er sich jeden Tag mit ihr: Er ist der Leiter für Bildung und Partizipation im Berliner Futurium. 


Das Futurium

Seit 2014 bietet das Futurium in Berlin eine Plattform für die Zukunft. Über Podiumsdiskussionen, Performances und Workshops kann sich dort jede*r über die Welt von morgen informieren. Außerdem gibt es dort eine Zukunftsausstellung, in der verschiedene Ideen und Visionen für die Zukunft gezeigt werden.

Es geht nicht um die Zukunft der Stadt Berlin oder überhaupt einer spezifischen Stadt in einem spezifischen Jahr, sondern es gibt im Futurium drei unterschiedliche Denkräume. Darin werden verschiedene Lebensbereiche und deren mögliche Veränderungen thematisiert.

Mensch, Natur und Technik

Laut David Weigend muss es künftig einen Wandel im Denken der Menschen geben. Jede*r von uns muss seinen eigenen Lebensstil hinterfragen, bis sich Industrie und politische Systeme an die Probleme der heutigen Zeit angepasst haben. Der Klimawandel bleibt auch in Zukunft die größte Herausforderung. Allerdings könne man sich auch an den Global Sustainability Goals der UN orientieren, in denen auch Gleichberechtigung von Mann und Frau, sauberes Trinkwasser für alle oder eine faire Bezahlung gelistet sind.
  • Zukunftsforscher David Weigend
    Das Interview zum Nachhören

Zukunft der Fortbewegung

Ob es in Zukunft tatsächlich fliegende Autos geben wird, ist für David Weigend nicht unbedingt entschieden. Viel eindeutiger findet er die Anzeichen dafür, dass in Zukunft Arbeit und Privatleben enger zusammen liegen werden. Die Wege seien aktuell zu weit und die Menschen immer noch oft gezwungen, das Auto zu nehmen. Ideal wäre es, wenn jede*r seinen*ihren Arbeitsweg zu Fuß gehen könnte. Mobilität hängt immer eben auch davon ab, wie wir unser Leben organisieren.

Fortbewegung hört aber nicht bei Fahrzeugen auf: Wissenschaftler*innen sind aktuell auch auf einem guten Weg, Menschen, deren Körperbewegung eingeschränkt ist, durch Exo-Skelette einen normalen Alltag zu ermöglichen. 

Zukunft des Arbeitsplatzes

Das Home Office ist immer mehr im Kommen. Auch in Zukunft wird der Arbeitsplatz zu Hause weiter optimiert werden. Weigend meint, dass das heutige Arbeitsleben immer noch stark vom Weitertragen veralteter Arbeitskonzepte geprägt ist. Der Fokus im Büro sollte allein auf dem zwischenmenschlichen Austausch liegen und in einer Zeit von Laptops und Videokonferenzen kann man dann auch den guten alten Schreibtisch in Frage stellen:
"Ein Schreibtisch ist ein Relikt aus einer bürokratischen Zeit, in der man mit Stift und Papier den ganzen Tag Akten bearbeitet hat." - David Weigend

Zukunft von Konzerten

Das amerikanische Unternehmen Ticketmaster will demnächst standardmäßig Gesichtserkennung als Eintrittskarte bei Konzerten einführen. Klar ist das ein etwas gruseliger Gedanke - so abwegig ist das laut Weigend allerdings nicht: Die Technologie gebe es ja schon. Reihenweise lassen sich Smartphones mittlerweile per Gesichtserkennung entsperren. Der Zukunftsforscher mahnt aber zur Vorsicht: Man muss technologische Innovation und deren Einsatz immer auch ethisch hinterfragen.



Optimistisch in die Zukunft

Auch, wenn wir heutzutage mit enormen Herausforderungen konfrontiert sind, ist David Weigend optimistisch. Jeden Tag lernt er neue Projekte kennen, die Lösungen für all diese Probleme entwickeln. Egal ob Klimawandel, Artensterben oder mangelnde Nahrungsmittel: Die Welt ist voll mit guten Ideen und engagierten Menschen.

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