Weltweite Solidarität nach homophobem Angriff

Weltweite Solidarität nach homophobem Angriff

Entsetzen nach schwerer Attacke auf lesbisches Paar

Ein homophober Angriff auf zwei Frauen in einem Londoner Nachtbus schockiert Großbritannien. Auf Social Media löst der Vorfall gerade eine Welle der Entrüstung und Solidarität aus.

Entsetzen nach homophobem Angriff

Nach eigenen Angaben wurden Melania und ihre Freundin Chris während einer Nachtfahrt von einer Gruppe Jugendlicher erst zum Küssen aufgefordert, homophob beleidigt und dann brutal zusammengeschlagen.

Auf Facebook teilte Melania ein Foto ihrer Freundin und sich, das die beiden schwer verletzt zeigt. Das Bild erlangte nach nur kurzer Zeit weltweites Aufsehen. 


Nach 48 Stunden hatte das schockierende Foto mehr als 20.000 Likes, wurde mehr als 10.000 Mal geteilt und über 8.000 Mal kommentiert. Auf Facebook schrieb Melania dazu:
"Sie haben begonnen, sich wie Hooligans zu verhalten, verlangten, dass wir uns küssten. Sie wollten Spaß beim Zusehen haben, nannten uns Lesben und beschrieben Sex-Stellungen. Das nächste woran ich mich erinnere, ist, dass Chris mitten im Bus mit ihnen kämpft."

Die Welt solidarisiert sich

Auf Instagram machen Menschen auf das schockierende Ereignis aufmerksam: Eine Art künstlerische Vereinfachung des blutigen Bildes von Melania geht gerade viral durch das soziale Netzwerk.

Dazu finden Tausende starke Worte der Solidarisierung und rufen dazu auf, dem Thema mehr Diskussionsfläche zu geben, damit sich jeder in Zukunft sicher fühlen kann.

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Auch mehrere Politiker*innen und Künstler*innen äußerten ihr Entsetzen über den Vorfall und verurteilten die Tat aufs Schwerste.

Londoner Bürgermeister Sadiq Khan sprach auf Twitter von einer "widerlichen, frauenfeindlichen Attacke. [...] Hassverbrechen gegen die LBGT-Community werden wir in London nicht tolerieren."
Auch Premierministerin Theresa May sagte über die Attacke: "Niemand sollte sich verstecken müssen, nur weil er jemanden liebt und wir müssen zusammenarbeiten, um solche inakzeptable Gewalt gegen die LBGT-Community zu verhindern."

Sängerin Halsey mit tiefgehender Botschaft

Unter anderem äußerte sich auch Halsey zu dem Vorfall. Auf einem ihrer Konzerte zeigte sie ihre Anteilnahme:

Sie trug ein T-Shirt mit dem Foto der misshandelten Frauen als Aufdruck. Zudem rührte sie mit einer Ansprache und mahnenden Worten zu mehr Solidarität ihre Fans zu Tränen.

Über ihr Engagement gegenüber der beiden jungen Frauen hinaus sprach sie auch eine weitere aktuelle Diskussion zu der Thematik an: Eine Gruppe namens Super Happy Fun America forderte, als Folge der großen Gay Pride-Bewegungen und der Solidarität gegenüber der beiden Londonerinnen, mehr Gegenwind im Sinne einer sogenannten Straight Pride Parade für den Sommer in Boston forderten. 

Auch dagegen fand Halsey deutliche Worte:
"The sad reality is, after the Pride parades are over and after the bars close their Pride nights, when the glitter is being swept out of the streets, a lot of people get on those trains and they get on those buses and they try to wash the rainbows off their bodies. They peel the stickers off their clothes, because when Pride is over, it’s not safe to be gay anymore, because they are worried that someone is going to viciously assault them or viciously attack them. So, when the people around the world ask the question, 'Why isn’t there a Straight Pride parade?' The answer is: because if there was one, you wouldn’t have to get on the bus and be terrified of getting f**king beaten or killed afterwards. That’s why there’s not a Straight Pride parade. Because every f**king day on public transport is a Straight Pride parade."


Mehr Raum für Diskurs

Gerade weil Vorfälle, wie der von Melania und Chris, viel zu häufig auftreten, muss die Häufigkeit von homophoben Angriffen thematisiert und klare, weltweite Grenzen gesetzt werden. Deshalb war es auch für die Londonerin Melania so wichtig, mit ihrem Bild die Erfahrung zu teilen:
"Gewalt ist so normal geworden, dass es manchmal notwendig ist, eine verprügelte, blutende Frau zu sehen, um irgendeine Wirkung auszulösen."
Damit Diversität weiter eine Stimme findet und niemand mehr Angst davor haben muss, zu sich selbst zu stehen, müssen wir noch offener über Gewalt gegen LGBTQ sprechen.

Der aktuelle Pride Month im Juni ist dafür auf jeden Fall ein Anfang.

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