Plan B: Popularmusikbeauftragter Max Schlichter im Interview

Plan B: Popularmusikbeauftragter Max Schlichter im Interview

Nachwuchsförderung in Zeiten der Pandemie

Auch junge Musiker*innen brauchen gerade einen Plan B - Konzerte finden nicht statt, Branchentreffen zum Netzwerken ebenso wenig. Deswegen gibt es jetzt den Job des Popularmusikbeauftragten, der den Nachwuchs auch in Pandemie-Zeiten fördern soll.

Max Schlichter ist selbst Musiker und kann mit seiner Band den Killerpilzen eine erfolgreiche Karriere und eine stabile Fanbase vorweisen - heute produziert er hauptsächlich für andere Künstler*innen. Als Popularmusikbeauftragter des Bezirks Schwaben möchte er seine Erfahrung jetzt auch an junge Nachwuchsbands weitergeben.

Wie schreibe ich einen Song? Wie gründe ich eine Band? Und wie war das nochmal mit der GEMA? Solche Fragen möchte Max Schlichter beantworten, was er noch vorhat in seiner neuen Rolle, erzählt er bei egoFM Gloria im Interview.

  • Popularmusikbeauftragter Max Schlichter
    Das Interview zum Nachhören

Was macht ein Popularmusikbeauftragter?

Klar, das Wort klingt erstmal hochoffiziell und sperrig, eigentlich ist die Aufgabe des Pop-Beauftragten, wie Max lieber sagt, aber ganz easy zusammengefasst:
"Und zwar bin ich Ansprechpartner für Bands und Künstler*innen rund um populäre Musik, das heißt Pop, Rock, Funk, Elektro - eben alles, was nicht Volksmusik oder Klassik ist. Wenn ich da künstlerische Fragen habe - wie schreibe ich einen Song oder einen Text - oder ich gerne Feedback bekommen möchte, oder auch Fragen, wie ich mich businessmäßig ganz gut aufstellen kann - wie kann ich meine Musik vertreiben, Marketingkonzepte oder Releasepläne… - dann kann man sich gerne bei mir melden und ich würde mich freuen, wenn man gemeinsam auf eine Reise geht!"

Auf dieser Reise befindet er sich selbst schon lange, denn Max ist schon seit Teenagerzeiten im Musikbusiness unterwegs und kann deswegen heute seine Tipps, Tricks und Learnings aus erster Hand an andere weitergeben: 
"Natürlich hab ich viele Erfahrungen machen dürfen und das schon sehr jung. Ich habe mit dreizehn ja die Band gegründet, die Killerpilze. Und hatte das Glück, dass ich da schon von vielen erfahrenen Musiker*innen lernen durfte und habe den Austausch immer sehr wertgeschätzt. Und ich glaube genau darum geht es, einfach im Kontakt sein miteinander, zu sprechen und gegenseitig voneinander zu lernen. Das ist jetzt ein kostenloses Angebot vom Bezirk Schwaben, dass man sich per Telefon oder Mail - und sobald es wieder geht natürlich auch persönlich - bei mir melden kann und dann legen wir los."


Herausforderung Corona-Pandemie

Gerade ist es für Newcomer-Künstler*innen - oder solche, die es noch werden wollen - durch die Corona-Pandemie besonders schwierig, in der Musikwelt Fuß zu fassen.

Es gibt keine Möglichkeit, sich live zu präsentieren und sich eine Fanbase, zum Beispiel als Support-Act von anderen Bands zu erspielen, gleichzeitig findet der Austausch mit anderen Musiker*innen und Branchenleuten wenn überhaupt nur online statt.

Wie müssen sich junge Bands an diese Situation anpassen?
"Live ist gerade nicht möglich - im Sinne, wie wir es schon immer kennen. Natürlich ist es gerade eine Hammer-Phase, um kreativ zu sein, um Dinge zu schreiben, um sich einfach umzuhören - wie geht es den Leuten? Musik ist was sehr emotionales und ich glaube wir sind alle gerade in einer sehr emotionalen Situation. Ich denke, das kann man auch sehr gut kreativ auf die eine oder andere Weise verpacken. Das ist eine sehr inspirierende Zeit. Auf der anderen Seite sind natürlich die digitalen Medien im Boomen und die Möglichkeit, über Livestreams den Kontakt zu seinen Fans und seiner Community zu halten, ist sehr wichtig und ich glaube darauf kann man sich gerade auch sehr stark fokussieren und viel lernen."

Damit Nachwuchs-Künstler*innen nicht bis nach der Pandemie warten müssen, um von ihm zu lernen, ist Max Schlichter in seinem neuen Job als Popularmusikbeauftragter gerade dabei, eine Online-Plattform aufzubauen, auf der in Zukunft Workshops und Seminare angeboten werden sollen.

Auf zeixdir.de gibt es schon jetzt unterschiedliche Masterclasses und Video-Workshops, von und mit Max und Gäst*innen, etwa dem Rapper Curse, der einen Workshop zum Texten gibt oder Bandkollege Jo Halbig von den Killerpilzen. Das ganze Beratungsangebot durch den Bezirk Schwaben ist kostenlos und deswegen für jede*n was, der*die sich interessiert, sich als Künstler*in weiterbilden oder einfach so mal reinschauen möchte.

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