Rekorde in den Kinderschuhen

Rekorde in den Kinderschuhen

Unglaubliche Leistungen von unglaublich jungen Menschen

Von  Kristina Paulini
Ob Limbo-Skating oder lässig ein paar Rubik's Würfel beim Jonglieren lösen: Dieser Kinder haben Rekorde in Sportarten aufgestellt, die dir möglicherweise nicht mal in den Sinn gekommen wären.

Speedcubing

Hokus Pokus dreimal bunter Würfel

"Ok, zuerst die weiße Seite – hey das ging einfacher als gedacht -  weiter mit der blauen Seite, aber um die blaue Seite fertig zu machen, bring ich ja die weiße Seite wieder total in Unordnung. Ahhh!" Wer schon mal einen Zauberwürfel beziehungsweise einen Rubik's Cube in der Hand hatte, weiß genau von was wir reden. Nur wenige Spielzeuge lassen uns so in Aggressionsbewältigung üben, wie dieser bunte Würfel. Und weil Menschen den natürlichen Drang haben, sich in ungefähr allem zu messen, ist es wenig überraschend, dass es auch für das schnelle Würfellösen offizielle Wettbewerbe gibt. Dürfen wir vorstellen: das sogenannte Speedcubing

"Schnell mal einen Zauberwürfel ordnen, ist zu fad", dachte sich aber wohl Jianyu Que. Denn der 13 Jährige stellte 2018 einen neuen Weltrekord auf bei dem er drei Rubik's Cubes löste. Aber nein, natürlich nicht einfach auf einem Tisch. In nur fünf Minuten löste er die Zauberwürfel, während er sie in der Luft jonglierte. Was zur Hölle.

Übrigens, der Rekord für das schnellste Lösen eines Zauberwürfels liegt bei 4,22 Sekunden und wird bis jetzt noch von Australier Feliks Zemdegs gehalten. Und in der egoFM Redaktion üben wir uns immer noch im Rekord des langwierigsten Lösens: Gerüchten zufolge soll er schon über zehn Jahre andauern…

Yoga

Hinfallen, aufstehen und Yoga-Übung nicht vergessen

Baum, Kobra, Hund, Löwe, Adler… – nein, wir befinden hier uns nicht im Songtext eines fröhlichen Kinderliedes, wir sind mitten in unserer Yogaübungen. Ob in Manhattan, Paris oder München: Yoga ist die Trendsportart und schon lange nicht mehr nur eine esoterische Gymnastikübung, sondern auch ein Lifestyle. In tausenden Wohnungen werden die Matten ausgerollt, die fancy Pants ausgepackt, Duftkerzen angezündet und der Weg zu sich selber gesucht … und manchmal auch gefunden. In Indien gilt Yoga sogar offiziell als Wettbewerbssport und soll wohl bald auch olympische Disziplin werden. Weltrekorde gibt es schon jetzt, aber falls du dir jetzt 100-jährige weise Yogis als Rekordhalter vorstellst: weit gefehlt.

Vielleicht hast du als Lifestyle-Yogi schon einmal die Figur "Niralamba Poorna Chakrasana" versucht. Vermutlich aber eher nicht. Denn zur Ausführung empfiehlt es sich, eine unglaubliche Körperkontrolle zu haben. Stell dir vor, du fällst nach hinten um und stehst dann wieder auf  – und das ohne Arme. Klingt anstrengend, ist es auch. Die elfjährige Inderin Riya Palariya hat die Figur jedenfalls perfekt drauf. Mit sagenhaften 21 Wiederholungen in einer Minute hält sie bislang den Weltrekord. Ob sich Yoga als Wettbewerb mit der inneren Einkehr verträgt, ist fraglich. Denn ist der Grundgedanke von Yoga nicht eigentlich sich NICHT zu messen?

Aber was wissen wir schon, wir persönlich sind ja schon bei Anfänger*innen-Übungen überfordert, mit dem Atmen hinterherzukommen.
  • Speedcubing: Jianyu Que
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  • Yoga: Riya Palariya
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  • Schwimmen: Michael Phelps und Clark Kent
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  • Limbo-Skating: Shristi Dharmendra Sharma
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  • Bodybuilding: Richard Sandrak
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Schwimmen

Kryptonit für Profi-Sportler*innen

Ist es ein Vogel? Ist es ein Flugzeug? Nein, es ist ein Schmetterling! Also Schmetterlingsschwimmer. Und er ist 10 Jahre alt, aber mindestens genauso schnell. Keine Ahnung, was wir meinen? Ok, von vorne: Michael Phelps ist der größte Schwimmer unserer Zeit. Zwischen 2004 und 2016 gewann er insgesamt 26 Olympia-Medaillen und hält auch ein einige Weltrekorde. So hatte er bereits im Alter von zehn Jahren den Geschwindigkeitsrekord in der Kategorie "Schwimmer bis 10 Jahren" aufgestellt - und sage und schreibe 23 Jahre lang gehalten. Bis 2018, denn diesen Rekord musste Michael wohl oder übel abtreten. Der Name des neuen Rekordhalters: Clark Kent. Ja wirklich, genauso wie der Name des alter Egos von Superman.

Bei einem Nachwuchs-Meeting hatte Clark die Bestmarke von Michael Phelps über 100 Meter Schmetterlingsschwimmen um über Sage und Schreibe eine Sekunde überboten (ja, das ist im Sport viel). Ein neues Wunderkind? Möglich, denn im Grunde wirkt es so, als hätte Klein-Superman diesen Rekord locker aus dem Ärmel geschüttelt. Neben Schwimmen hat er nämlich noch viele andere Interessen wie Wissenschaft, Kampfkunst und Klavierspielen. Druck von den Eltern soll wohl nicht kommen und das wünschen wir dem talentierten Kiddo auch, aber wer weiß, vielleicht haben die Eltern ja schon bei der Namensgebung ihren Teil dazu beigetragen...

Limbo-Skating

Partybremse beim Limbo-Tanz

Erinnerst du dich noch an die Zeit, in der es auf einer mittelschlechten Party immer eine Person gab, die zu fortgeschrittener Zeit und Alkoholpegel Limbo-Tanzen vorgeschlagen hat? Wie gut, dass das zur Seltenheit geworden ist. Denn sind wir mal ehrlich, mehr als Verletzungen, Hosenrisse oder peinliche Höschenblitzer hat uns dieses Spiel auch nicht gebracht. Also überlassen wir das lieber den Menschen, die das wirklich drauf haben. Oder dem Ganzen sogar noch eins draufsetzen. Wie zum Beispiel beim Limbo-Skating, eine Extrem-Sportart, die besonders in Indien sehr beliebt ist. Die 17-jährige Shristi Dharmendra Sharma ist Profi darin und hat sogar einen Weltrekord aufgestellt, der uns schon Bänderzerrungen beim Zuhören verschafft: In nur 1,69 Sekunden unter zehn Stangen hindurch, die eine Höhe von etwa 17 Zentimeter haben. Nein, du hast dich nicht verhört: 17 Zentimeter!! Und das noch auf Rollschuhen. Das nennen wir mal eine Körperspannung.

Shristi skatet, seit sie vier Jahre alt war. Sie hat auch schon mehrere Rekorde aufgestellt, mit 13 Jahren übrigens den ersten. Und während du dir das Ganze erstmal noch bildlich vorstellst, sind wir mal am Dehnen und checken aus, wie man nochmal mit Rollerskates bremst.

Bodybuilding

Vom Halbgott, der lieber skatet

Hast du schon mal etwas von Little Hercules gehört? Dabei handelt es sich um Richard Sandrak, er soll der stärkste Junge der Welt gewesen sein. Mit acht Jahren wurde er zur weltweiten Sensation, da er fast 100 Kilo beim Bankdrücken geschafft hatte und Bilder von seinem extrem definierten Körper gingen um die ganze Welt.

Ein zweifelhafter Ruhm, denn dieser sah so unnatürlich aus, dass sich die Stirn vieler Mediziner*innen in Sorgenfalten legte. In der Dokumentation Der Stärkste Junge der Welt sieht man neben dem durchtrainierten Jungen auch, dass seine Eltern fitnessbesessen waren. Ein Tagespensum von sieben Stunden Training und ein strenger Diätplan gehörten zum Alltag von Richard. Auch Gerüchte über verbotene Steroide machten die Runde. Und da muss man kein*e Expert*in sein um zu wissen, dass das nicht gesund sein kann.

Erst als der Vater wegen häuslicher Gewalt im Gefängnis landete, änderte sich Richards Leben und man kann von Glück sprechen, dass er keine Langzeitschäden davon getragen hat. Heute ist Richard 29 Jahre alt, fit, wohl genährt und das wichtigste: gesund. Richard versichert bis heute, nie zum Training gezwungen worden zu sein. Bodybuilding macht er allerdings nicht mehr – er ist leidenschaftlicher Stuntman und Skater. Und so macht Sport ja auch am meisten Sinn: wenn er Freude macht.

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