The Palace

The Palace

egoFM Trailer: Filmtipp

Von  Fabian Broicher
Ob man es sich wirklich antun muss, das neueste Werk von Roman Polanski anzuschauen, weiß unser Kinoredakteur Fabian.

  • The Palace
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Wer hinter The Palace steckt

Wenn Roman Polanski neuerdings einen Film ankündigt, bleibt die Euphorie schlichtweg aus. Einst dank Film wie Rosemary's Baby, Chinatown und Der Pianist ein gefeierter Regisseur, liegen die besten Zeiten des 90-jährigen Filmemachers wohl bereits hinter ihm. Hinzu kommt seine nicht unumstrittene Person, immerhin gibt es in den USA noch ein Strafverfahren gegen ihn: In den 70ern bekannte er sich zum Geschlechtsverkehr mit einer Minderjährigen schuldig. Die Vergewaltigungsvorwürfe stehen immer wieder im Raum, alleine vor diesem Hintergrund ist es schwierig, einen neuen Film von Polanski zu empfehlen. Das ist auch nicht anders bei The Palace, der jetzt ins Kino kommt.

Worum geht es in The Palace?

Eigentlich ist die Silvesterfeier im Schweizer Palace Hotel Routine. Denn immer zum Jahreswechsel steigt in der Luxusabsteige eine große Neujahrsparty. Doch diesmal ist alles anders. Das Millennium steht vor der Tür und irgendwie scheinen alle Gäste durchzudrehen. Ein reicher Oligarch stirbt beim Sex, eine Delegation russischer Krimineller macht krumme Geschäfte mit einem aus der Regierung ihres Heimatlandes und der Hund von einer französischen Adligen weigert sich zu kacken.

Der Trailer für The Palace


So ist The Palace

Roman Polanski versucht sich mit The Palace an einer Satire, die die Welt der Reichen, Schönen und zu Tode Gelifteten persifliert. Leider gelingt ihm dabei wirklich gar nichts. Die zotigen Gags zünden nicht, Altherrenwitzchen lassen grüßen, die episodisch erzählte Geschichte ist völlig spannungsarm. Visuell sieht der Film aus, als stamme er aus einer RTL Eigenproduktion Mitte der 90er. Hier liefert der französisch-polnische Regisseur eine düstere Komödie ohne Komödie ab - hier ist einfach alles düster.

Am meisten schmerzt es eigentlich, was für eine Riege an namhaften Schauspieler*innen sich dazu bereit erklärt hat, in Polanskis Murks mitzuspielen. Mickey Rourke pöbelt sich als gnadenloser Unsympath mit Selbstbräuner zugespachtelt durch den Film, Monty Python-Mitglied John Cleese versucht sich an einem amerikanischen Akzent und spielt über weite Teile des Films eine Leiche und Oliver Masucci agiert als Hotelmanager so schmierig wie rückgratlos.

The Palace zählt schon jetzt zu den schlechtesten Filmen des Jahres 2024 das ist umso trauriger, weil Polanski eigentlich weiß, wie man tolle Filme macht. Sein neuester ist wirklich niemandem zu empfehlen, deswegen kriegte Palace 0 von 10 Silvesterpartys.

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