Wasser ist ein Menschenrecht

Wasser ist ein Menschenrecht

Im Interview mit Caro von Viva con Agua

Carolin Stüdemann ist Geschäftsführerin bei der Wasserinitiative Viva con Agua.
Wir haben mit Caro über Viva con Aguas Vision, Projekte und das Menschenrecht Wasser gesprochen.
  • Caro von Viva con Agua
    Das komplette Interview zum Nachhören

Viva con Agua gibt es seit 2006

Die internationale Organisation Viva con Agua de St. Pauli verfolgt die Vision, jedem Menschen weltweit Zugang zu sauberem Trinkwasser und sanitärer Grundversorgung zu ermöglichen. Warum Viva con Agua 2006 gegründet wurde, erzählt uns Caro:
"Viva con Agua wurde initiiert von Benjamin Adrion, der als ehemaliger Profifußballspieler beim FC St. Pauli auf einem Trainingscamp, was die auf Kuba gemacht haben, festgestellt hat, dass die Wasserversorgung in vielen Bereichen der Welt einfach eine ganz andere ist, als sie in Deutschland ist, das viele Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser haben. Das hat ihn damals dazu inspiriert, eine Organisation zu gründen, die genau dem sozusagen entgegenwirkt und Wasser zugänglich macht."
Das Projekt ist immer weiter gewachsen, mittlerweile gibt es in Deutschland 55 Standorte, wo sich Ehrenamtsgruppen gebildet haben, die mit Viva con Agua Spenden für sauberes Trinkwasser sammeln.

Projekte in Afrika


Viva con Agua hat verschiedene Wasserprojekte. Bevor ein Projekt gestartet wird, gibt es immer eine Bedarfsprüfung.
"Ein besonderes Projekt, was ich hier erwähnen möchte, ist unser Rig [Bohranlage] in Äthiopien. Gemeinsam mit der Welthungerhilfe haben wir dort ein Wasserbohrgerät angeschafft, das sozusagen an verschiedenen Standorten in Äthiopien in der Alhambra Region verschiedene Bohrlöcher bohrt, dann auf Wasser stößt und daraus dann Brunnen gebaut werden, um den Menschen konkret einen sauberen Zugang zu Trinkwasser zu ermöglichen."
Bei jedem Wasserprojekt ist der Zugang zu Hygiene und Sanitäranlagen gewährleistet, vor allem in der Corona-Zeit ist das gerade besonders wichtig. Grundsätzlich laufen alle Projekte weiter, um sie auch weiterhin unterstützen und finanzieren zu können, ist Viva con Agua aber darauf angewiesen, dass ausreichend Spenden reinkommen, was durch den Ausfall der Festivalsaison erschwert wird. Wie du Viva con Agua unterstützen kannst, findest du weiter unten. 


Zehn Jahre Recht auf Zugang zu sauberem Wasser


Am 28. Juli wurde das Menschenrecht auf Zugang zu sauberem Wasser und Sanitär zehn Jahre alt. Viva con Agua hat sich seit seiner Gründung dafür eingesetzt.
"Dieses Thema, Wasser als Menschenrecht, als absolute Basis, was jedem zugänglich sein soll, das ist das wofür wir uns einsetzen wollen. Und deswegen ist es für uns richtig toll, dass die UN das sozusagen auch mit anerkannt hat, und das auch mitverfolgt wird und dadurch auch in der breiten Öffentlichkeit viel, viel wichtiger geworden ist."
Auch wenn schon einiges erreicht wurde - Viva con Agua hat drei Millionen Menschen Zugang zu sauberem Wasser ermöglicht - gibt es noch viel zu tun.
"2030 sollen die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen erreicht sein, dass heißt wir haben jetzt noch zehn weitere Jahre und noch immer leben im globalen Süden 579 Millionen Menschen ohne einen Zugang zu sauberem Trinkwasser - und sogar zwei Milliarden Menschen ohne einen Zugang zu einer Basissanitärversorgung."
Besonders Frauen sind davon betroffen, die oft weite Wege zum Wasserholen auf sich nehmen müssen. Dadurch rücken andere Dinge wie Bildung in den Hintergrund. Du kannst auch helfen: Viva con Agua hat auf Change.org eine Petition gestartet, die bewirken soll, dass das Thema auch politisch stärker verfolgt wird.


Kunst, Wasser und Klopapier


Zu Viva con Agua gehören drei verschiedene Unterprojekte. Zum einen gibt es Viva con Agua Arts.
"Wir wollen gerne Kunst nutzen, um zu sensibilisieren, für das Thema Wasser und dem Zugang zu Wasser. Und wir wollen da aber einen sehr freudvollen und lebendigen Ansatz wählen."
Außerdem gibt es den "flüssigen Flyer" von Viva con Agua, das eigene Mineralwasser. Die Gewinne aus dem Wasserverkauf fließen direkt in die Projekte. Und dann gibt es noch das Goldeimer Klopapier, mit dem Kauf des sozialen Klopapiers unterstützt man die Umsetzung von Sanitärprojekten.

Viva con Agua unterstützen


Normalerweise ist Viva con Agua immer auf Konzerten, Festivals und anderen Veranstaltungen unterwegs, dort kann man seinen Pfandbecher spenden und so ganz bequem etwas Gutes tun. Die Veranstaltungen fallen natürlich gerade alle aus, umso mehr ist die Organisation aktuell auf Spenden angewiesen. Deinen Pfandbecher kannst du zum Beispiel trotzdem spenden - und zwar virtuell. Außerdem kann man Fördermitglied werden und dadurch auch Teil der Community werden.
"Von daher ist es toll, wenn man für Viva con Agua spendet oder aber auch Fördermitglied wird und damit Viva con Agua in der Mission unterstützt, jedem Menschen Zugang zu sauberem Trinkwasser zu ermöglichen."

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