Z Common Ground

Z Common Ground

Neues Leben in Laim

Z wie Zwischennutzung, Zusammenarbeit, Zschokkestraße und Zerneuern.

Ist da wohl schon ein leises Seufzen aus der Münchner Subkultur zu hören? Echt jetzt, nach dem Kunstlabor schon wieder ein Zwischennutzungskunstprojekt im Westend? Ja, unbedingt her damit! Das Z Common Ground zeigt nämlich unserer schönen und zuweilen eingerosteten Stadt, dass Zwischennutzung nachwirken kann und soll - trotz anrückender Abrissbirne.

Das Z Common Ground hat einen erfolgreichen Start hingelegt

Am 30. April wurde Eröffnung gefeiert, seitdem werden die 4.000 Quadratmeter des alten Gewerbehofs in der Zschokkestraße 36 mit den unterschiedlichsten Kunstprojekten bespielt: Performance Art, Video- und Sound-Installationen, Malerei, Workshops, Theaterbeiträge von den Kammerspielen und dem Volkstheater im Rahmen des Radikal Jung Festivals und natürlich super viel Street Art.

Auch wenn das Z Common Ground erstmal nur auf fünf Wochen angesetzt ist, will es eine langfristige Botschaft senden. Das Projekt soll Grenzen abbauen, während das Areal wie ein Experimentierfeld neu aufgebaut wird. Der Fokus liegt also mehr auf dem Entstehungsprozess, statt auf dem Endergebnis. Deswegen hoffen die Initiatoren*innen von Z Common Ground, dass ihre Idee auch nach Abriss des Gebäudes nachwirken wird. Für sie ist es wichtig, die Nachbarschaft auch jetzt schon in das Projekt einzubinden, damit das Kunstprojekt nicht wie ein Ufo mitten in der Stadt rumsteht, ohne dass die Anwohner irgendwas davon mitkriegen.

Z wie Zerneuern

Das Z im Namen soll viel Spielraum für Interpretation lassen. Für die Nachbarschaft bedeutet es vielleicht Zusammenkunft, für München Zwischennutzung und Zschokkestraße und für die Künstler*innen Zusammenarbeit. Vor allem steht das Z aber für Zerneuern. Unter diesem Motto haben alle beteiligten Akteure absolute Gestaltungsfreiheit für den vorhandenen Raum.

Der Anstoß für die Zwischennutzung der Zschokkestraße 36 kam nicht etwa aus der hohen Kunstszene, sondern vom Hauseigentümer Markus Ballauf selbst. Der ist schon vor zwei Jahren mit der Idee auf den Street Art Künstler Loomit zugegangen, einer der heutigen Kuratoren des Projekts. Einerseits ist Loomit selbst als Künstler mit dabei, andererseits kümmert er sich um Technisches und ist Ansprechpartner für alle anderen Künstler.
Laura Lang übernimmt die kuratorische Leitung, kümmert sich um Sponsoring und Finanzierung und liefert die Kontakte in die Tanz- und Theaterszene. Daniel Lang macht das kuratierende Trio komplett. Er hat Bildende Kunst studiert und ist selbst seit Jahren in der Graffiti Szene unterwegs. Damit schlägt er die Brücke zwischen High- und Low Culture, was sich wiederum im Line Up der Künstler*innen widerspiegelt. Neben Street Art-Künstler*innen sind nämlich auch Maler*innen und konzeptuelle Künstler*innen aus dem akademischen Bereich vertreten.

In der Zschokkestraße 36 entsteht keine Ausstellung im klassischen Sinne.

Neben Street- und Performance Art beschäftigt sich zum Beispiel die Berliner Initiative Guerilla Architects mit dem Thema Stadtgestaltung und bezieht dafür die Anwohner*innen mit ein. Außerdem richtet der Verein PA Spielkultur eine Etage mit Workshop Stationen für Kinder ein, das Institut für Glücksforschung wird ein Café im Gebäude betreiben und im Keller gibt's eine kleine Skatehalle. Die Genehmigung und Finanzierung des Ganzen war - wie es nun mal in München bei Zwischennutzungen so ist - alles andere als einfach. Der Verein zur Förderung urbaner Kunst und das Münchner Kulturreferat haben dabei aber fleißig mitgeholfen.

Der Eintritt für das Z Common Ground ist frei. Den Initiatoren*innen war es wichtig, dass das Projekt von jedem ohne Einschränkung besucht werden kann. Dafür wird aber um Spenden gebeten, die wiederum ins Projekt zurückfließen und den Künstler*innen zugute kommen. Die sind nämlich auch ohne Gage sehr dankbar, den Ort für ihre Kunst nutzen zu dürfen und sei es nur für ein paar Wochen. In München gibt's leider viel zu wenig Atelier- und Stauraum. Es kann ja nicht angehen, dass kreative Köpfe umziehen müssen, weil für ihre Kunst kein Platz ist. Also auf auf in die Zschokkestraße 36, die Münchner Subkultur braucht dich!

Design ❤ Agentur zwetschke