Spürbare Tiefe auf der Bühne
Wenn Mon Rovîa auftritt, sich eine Ruhe über das Publikum. Kein Spektakel, kein aufgesetzter Pathos – nur eine Stimme, eine Gitarre und eine spürbare Tiefe. Dabei ist seine Geschichte alles andere als ruhig. Geboren in Monrovia, der Hauptstadt Liberias, wuchs Mon inmitten eines Bürgerkriegs auf und überlebte als Kind nur knapp das Schicksal, als Soldat rekrutiert zu werden. Heute lebt er in Tennessee, fernab seiner Herkunft – und doch tief mit ihr verbunden. Sein Künstlername, Mon Rovîa, ist eine bewusste Erinnerung an seine Wurzeln.
Musik mit wichtiger Message
Seine Musik ist mehr als persönlicher Ausdruck. Sie ist ein Versuch, Schmerz in Empathie zu verwandeln, Trauma in Verbindung. In vier EPs erzählt Mon seine Lebensreise. In Stücken wie "Winter Wash 24", das vollständig dem International Rescue Committee gewidmet ist, wird deutlich, worum es ihm geht: das Sichtbarmachen einer Welt, die viele nur durch Schlagzeilen oder die Bildschirme ihrer Smartphones kennen. Er thematisiert die Ohnmacht, die viele im Westen empfinden angesichts globaler Krisen – und zugleich den Wunsch, nicht in Apathie zu verfallen. Seine Musik ruft auf zur Mitmenschlichkeit, zur gelebten Solidarität. Seine Musik ist eine Melancholie, die nicht nur bedrückt, sondern auch tröstet. Seine Musik solle heilen, sagt er. Gerade live entfaltet sich diese Kraft in vollem Umfang. Was auf Platte bereits tief berührt, verwandelt sich auf der Bühne in einen beinahe rituellen Moment der Verbundenheit.


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