Transit Filmfest 2023
Seit Jahresbeginn arbeitet ein ehrenamtliches Team rund um Festivalleitung Chrissy Grundl an der diesjährigen Festivalausgabe (Nothing But) Life. Sieben Tage lang bespielt Transit das Ostentor, den Leeren Beutel und das Andreasstadel mit einem innovativ kuratierten Programm aus aktuellen Festivalfilmen, (wieder-)entdeckten Klassikern und popkulturellen Events.Im Zentrum der Hauptsektion stehen diesmal internationale Produktionen aus der aktuellen Festivalsaison, die sich mit der Frage beschäftigen, was Menschen von Pflanzen, Tieren und anderen Lebewesen unterscheidet.
Was zeichnet menschliches Handeln aus? Welche Verantwortung tragen wir gegenüber dem Planeten, unseren Mitmenschen und anderen Spezies? In diesem Jahr knüpft das Filmfest neue Allianzen mit Mutter Gaia, ihrer Flora und Fauna. Denn wenn es so weitergeht, hat die Erde als unser bislang einziger und schönster Platz im All viel früher ausgedient, als uns allen lieb ist. Dabei werden persönliche Mythologien und Geisterwelten genauso wahrgenommen wie etablierte Wissenspolitiken. Transit will die Welt im und mit Kino neu entfachen, sie wieder ein Stück weit verzaubern – von oben, von unten, vor allem aber mitten aus dem Leben heraus. Denn Kino ist Leben - (Nothing But) Life.Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an
Such Great Heights
Die Sondersektion Such Great Heights ist der Transit-Beitrag zum diesjährigen kulturellen Jahresthema Höhenflüge der Stadt Regensburg. Die Sektion widmet sich dabei den Auswüchsen des menschlichen Wunsches nach Höherem. Transit blickt filmisch hoffnungsvoll gen Himmel, weit hinaus ins Universum, schaut tief hinab in menschliche Abgründe und eskaliert zusammen im High des nächsten Rausches.All The Good Girls Go To Hell
In der historischen Sektion All The Good Girls Go To Hell rückt Transit Filmgeschichten des feministischen Widerstands in den Fokus. Die Retrospektive lässt sich als Hommage an She-Punks und die feministischen Utopien einer heterogenen Filmszene begreifen, deren künstlerische und politische Radikalität den Weg für nachfolgende Generationen von Filmemacher*innen ebneten.Transit nimmt dabei zwölf Filme aus fünf Jahrzehnten in den Fokus, die sich der Dekonstruktion dominanter Narrative widmeten.
So zum Beispiel im formalen Sinne durch den Einsatz nicht-linearer und fragmentarisch-assoziativer Erzählformen, oder auf inhaltlicher Ebene durch die Sichtbarmachung marginalisierter Geschichten des Widerstands. Filmgeschichtlicher Startpunkt ist The Wayward Girl, einer der außergewöhnlichsten Filme in der Genretradition der Juvenile Delinquents.Auch in Agnès Vardas fesselndem Porträt Vagabond sowie in einem Double Feature der Regisseurin und Künstlerin Camille Billops (Suzanne, Suzanne; Finding Christa) begleitet das Publikum kompromisslos unangepasste bad girls am Rande der Gesellschaft. Daneben rückt Transit in Ulrike Ottingers Madame X - Eine Absolute Herrscherin sowie Cheryl Dunyes The Watermelon Woman die Bedeutung lesbisch-queerer Filmavantgarde für die Filmgeschichte in den Fokus.
Österreichs erster Beitrag zur queeren Filmavantgarde, der Film Rote Ohren fetzen durch Asche, wird von Regisseur*in Ashley Hans Scheirl persönlich präsentiert. Außerdem feiert das Filmfest mit seinem Publikum im hyperpornografischen Science-Fiction-Märchen I.K.U, dem Sci-Fi-Kult-Klassiker Liquid Sky, der satirischen Krimikomödie Drop Out - Nippelsuse schlägt zurück sowie Mod Fuck Explosion von Low-Budget-Legende Jon Moritsugu provokante Sexploitation. Das Kurzfilmprogramm She-Punk Shorts rundet das Programm ab.
Podiumsdiskussion Forum mit spannenden Speaker*innen
Zudem findet am Sonntag, den 12.11. um 15 Uhr die Podiumsdiskussion Forum statt. In diesem Rahmen soll das Thema der Retrospektive vertieft werden. Dazu sprechen Moderator Lukas Liška (Woche der Kritik, Berlin) und Transit-Co-Kuratorin Bianca Schweighofer (Medienwissenschaft, Regensburg) mit Karola Gramann (Kinothek Asta Nielsen, Frankfurt am Main), Ashley Hans Scheirl (Bildende Kunst, Wien) und Corinna Kühn (Kunstgeschichte, Münster) über feministische Filmgeschichte und die Grenzbereiche zwischen Kunst und Punk. Veranstaltungsort ist der Wintergarten im Andreasstadel. Der Eintritt ist frei.Weitere Informationen zum Programm sowie Tickets gibt es auf www.transit-filmfest.de.
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