Kalender zücken und Termine blocken: Das Transit Filmfest ist zurück und wird die Regensburger Kinos mit sicherem Stil und reichlich Reibungspunkten füllen.
Regensburgs Altstadtkinos werden wieder zum kreativen Brennpunkt
Wer auf der Suche nach innovativen, kontroversen und wegweisenden Produktionen ist, wird hier definitiv fündig:
Das Transit Filmfest kehrt auch dieses Jahr mit voller Wucht zurück und verwandelt die Programmkinos der Regensburger Altstadt vom 6. bis 13. November in einen Hotspot für mutige und visionäre Filme.
Seit Jahresbeginn arbeitet ein engagiertes ehrenamtliches Team unter der Leitung von Chrissy Grundl an der Umsetzung der diesjährigen Ausgabe. Die Kinos Ostentor, Leerer Beutel, Andreasstadel und M26 werden dabei Schauplätze für eine Woche vollgepackt mit Festivalfilmen, wiederentdeckten Klassikern und popkulturellen Events.
Inspiriert wurde das Festival von Daniel Johnstons ikonischer Frage "HI, HOW ARE YOU?", die in der internationalen Hauptsektion den Ton angibt: Im Fokus steht die Begegnung mit dem (vermeintlich) Fremden, dem Unbekannten – sei es in Form von Identitäten, Migration oder ganz neuen ästhetischen Standards.
"Das Sichtungsteam hält Ausschau nach Störenfrieden und Nein-Sager*innen, "Integrationsverweigerern" und Aliens sowie neuen ästhetischen Standards." - heißt es im Pressetext
Das künstlerische Gesicht des Festivals liefert übrigens das Nürnberger Grafiker*innenkollektiv complex pleasures, dessen Artwork die thematischen Schwerpunkte der Festivalausgabe visuell aufgreift und perfekt ergänzt.
Das Rahmenprogramm: Mehr als nur Film
Neben den Filmscreenings wird es auch dieses Jahr wieder ein vielseitiges Rahmenprogramm geben.
Von audiovisuellen Live-Performances über Ausstellungen bis zu Podiumsdiskussionen wird alles geboten, was das cineastische Herz begehrt. Keine Lust auf Smalltalk im Kinosaal? Dann einfach nach der Vorstellung direkt in die nächste Diskussionsrunde stürzen.
Internationale Hauptsektion: Von Alien-Ästhetik bis Integrationsverweigerer*innen
Das diesjährige Festivalprogramm hat es in sich:
Spiel- und Dokumentarfilme aus der aktuellen Festivalsaison nehmen die Leinwände der Kinos Ostentor, Leerer Beutel, Andreasstadel und M26 für eine Woche in Beschlag. Die internationale Hauptsektion stellt die Begegnung mit dem Unbekannten in den Fokus – und ja, das meint nicht nur außerirdische Lebensformen, sondern auch Menschen, die sich dem Mainstream entziehen. Hier sind nicht nur ästhetische Grenzgänger*innen willkommen, sondern auch diejenigen, die es lieben, mal so richtig gegen den Strom zu schwimmen.
Retrospektive: Wenn Visionär*innen ihrer Zeit voraus sind
Mit der Sektion DIE IDEE IST GUT, DOCH DIE WELT NOCH NICHT BEREIT widmet sich das Filmfest den Filmen, die einst zu gewagt, zu visionär oder schlichtweg zu ihrer Zeit nicht tragbar waren. Eine Hommage an Filmemacher*innen, deren Werke erst Jahre später als revolutionär gefeiert wurden – oder immer noch in der Kategorie "viel zu schräg" hängen geblieben sind. Aber keine Sorge, wir wissen ja:
Was heute provoziert, ist morgen der neue Hype.
Künstlerische Begegnungen: CLOSE ENCOUNTERS
Auch abseits der Leinwand wird es spannend: Die Begleitausstellung CLOSE ENCOUNTERS im M26, in Kooperation mit dem Verein akku e.V., erkundet unerwartete Begegnungen zwischen neurodiversen und neurotypischen Künstler*innen.
Wer also nicht nur Filme schauen, sondern auch Kunst erleben möchte, sollte sich hier definitiv einen Platz freihalten.
Ein paar Highlights beim Transit Filmfest 2024
Eröffnungsfilm: SHAHID von Narges Kalhor
Den Startschuss für das Festival gibt am 6. November der Film SHAHID der in Bayern lebenden Exil-Iranerin Narges Kalhor. Auf vielschichtige Weise beleuchtet sie darin die Hürden der deutschen Bürokratie, und das Beste daran: Kalhor wird persönlich vor Ort sein, um mit dem Publikum zu diskutieren.
Centerpiece: SIMON OF THE MOUNTAIN von Federico Luis
Im Zentrum des Festivals steht dieses Jahr SIMON OF THE MOUNTAIN. Der Film von Federico Luis begleitet einen jungen Mann, der sich einer Gruppe Jugendlicher mit Behinderungen anschließt und damit die Grenzen von Zugehörigkeit und Selbstidentifikation auf den Prüfstand stellt.
Abschlussfilm: MOND von Kurdwin Ayub
Den krönenden Abschluss des Festivals markiert Kurdwin Ayubs Thriller MOND. Der Film wirft in beeindruckender Weise einen kritischen Blick auf das Patriarchat und lässt mit seinen gezielten Treffern nichts ungesagt.
Musikalisches Highlight: Dirk von Lowtzow live
Neben den filmischen Leckerbissen wartet das Transit Filmfest auch mit einem musikalischen Höhepunkt auf: Dirk von Lowtzow, der Frontmann von Tocotronic, wird nicht nur aus seinem Buch
Ich tauche auf lesen, sondern im Anschluss auch einige Klassiker aus 30 Jahren Bandgeschichte performen.
Psychedelisches Finale: WAND live
Am letzten Tag des Festivals erwartet die Besucher*innen ein besonderes Highlight.
Die Psychedelic-Rock-Band WAND aus Los Angeles spielt ein mitreißendes Konzert im Ostentor. Mit ihren sphärischen Klängen führen sie das Publikum auf eine Reise jenseits der gewohnten Wahrnehmung – der perfekte musikalische Ausklang nach einer Woche voller außergewöhnlicher Film- und Musikerlebnisse.
Tickets fürs Transit Filmfest Regensburg
Ab sofort kannst du dir schon den Festivalpass besorgen –
online, in der Filmgalerie im Leeren Beutel oder an der Universität Regensburg im Lehrstuhl für Medienwissenschaft (SHK-Zimmer PT 3.0.54).
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