Was es hierzulande ja gar nicht mal so oft gibt: Vieldeutigkeit im Pop. Wir Deutschen singen, sagen und erklären schon wirklich sehr gerne ganz genau, was gemeint ist. Und zwar so, dass es auch der letzte versteht. Präzision wird eben hoch geschätzt im Land der Ingenieur*innen. Das ist ehrenhaft, führt im Zusammenhang mit Musik aber oft zu Vorhersehbarkeit und schwer pädagogischem Unterton. Insofern ist es gut, dass es auch Songschreiber und Sänger wie Tristan Brusch gibt.
Der 34-Jährige gehört jener raren Spezies an, die den spielerischen Umgang mit eindeutig-vieldeutigen Metaphern in Liedtexten bravourös beherrscht. Tristan Brusch spielt dabei mehr als nur Gitarre: Er singt, haucht, spuckt, macht unendlich Schönes wie Hässliches sichtbar. Geschont wird man woanders.
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