Die Geschichte des Skatens

Die Geschichte des Skatens

Woher kommen diese Rollbretter eigentlich?

Von  Sabrina Luttenberger
Wir haben uns gefragt: Woher kommt denn das Skaten eigentlich? Und dabei rausgefunden: So rebellisch war's gar nicht immer.

Kalifornien, Venice Beach

Hier gleiten sie auf ihren Brettern über die hohen Wellen – die Surfer*innen. Zumindest, wenn der Wellengang es zulässt. Denn bei flachem Meer schaut es eher ein bisschen mau aus. Wie schön wäre es doch, unabhängig davon zu sein? Irgendwann kommt in den 50er Jahren deshalb jemand auf die Idee:

Surfen geht auch ohne Meer

Und schraubt einfach Rollen an ein surfähnliches Brett. Es ist der Prototyp des Skateboards. Anfangs sind es Kinder und Jugendliche, die sich aufs Brett wagen. Dann wird aber ziemlich schnell ein Sportphänomen draus. In verschiedenen Disziplinen wie Slalomfahren oder akrobatischen Turnübungen treten Skater*innen gegeneinander bei Contests an. In den 70ern bringen amerikanische Soldaten ihre Skateboards dann mit nach Deutschland und Skaten wird auch hier zum Hit. Wortwörtlich...


Auch wenn Skaten zu dieser Zeit noch hörbar wenig mit Rebellion zu tun hat, lauert darin für viele trotzdem eine unbekannte Gefahr. Das Skateboard schafft es deshalb sogar in die Tagesschau.

  • Die Geschichte des Skatens
    So rebellisch war's gar nicht immer

Das Skateboardfieber ist ausgebrochen

Doch mit der neuen Sportivwelle kam auch eine neue Gefahr auf unsere Straßen und Gehsteige gerollt. Plötzlich konfrontiert mit einer neuen Zeiterscheinung, die sich noch schwer einordnen lässt, reagiert das Fußvolk mitunter panikartig.

Das Rebellische, mit dem wir Skaten auch heute oft noch verbinden, kommt erst nach und nach. Übrigens auch wieder aus Venice Beach. Denn im Stadtteil Dogtown stehen viele Schwimmbecken leer. Für die Skater*innen ein idealer - illegaler - Ort, um auf ihren Brettern wilde Tricks zu üben. Der Film Dogtown Boys zeigt: Skaten, das ist so was wie der Punk des Sports.


Für die einen bedeutet Skaten Rebellion und Freiheit, andere machen damit Karriere.

Und auch massiv Kohle. Skatelegende Tony Hawk verdient mit seinen Tricks so viel wie Fußballer oder NBA Spieler. Den Hype erkennen irgendwann auch sämtliche Firmen und statten die Skater*innen mit Kleidung und Zubehör aus. Nach und nach entwickelt sich Skaten aber nicht nur zur Multimilliarden-Dollar-Industrie, sondern beeinflusst bis heute auch die Popkultur, ob modisch, filmisch, oder musikalisch... Was Avril Lavigne wohl ohne flaches Meer getan hätte?

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