Barrierefrei feiern: Musik für alle spürbar machen

Barrierefrei feiern: Musik für alle spürbar machen

Ein verbesserte Musikerlebnis für alle Musikliebhaber*innen

Von  Sabrina Luttenberger
Barrierefrei feiern? Das Unternehmen Not Impossible hat ein Gadget entwickelt, wodurch es sowohl hörendem, als auch nicht hörendem Publikum ermöglicht wird, Musik zu spüren.

Fehlende Barrierefreiheit auf Konzerten

Sound of the Forest, Sziget Festival und generell Konzerte – gerade gibt es gefühlt jedes Wochenende überall Live-Musik. So klischeehaft es vielleicht klingt: Da ist quasi für jede*n was dabei. Wobei… noch nicht ganz! Menschen mit Behinderung haben es nämlich oft auf Konzerten oder in Clubs noch ziemlich schwer. Entweder sind sie nicht barrierefrei oder Menschen mit Behinderung werden erst gar nicht mitgedacht. Ein Beispiel eben: Live-Musik ist für Gehörlose immer noch ein Struggle, die so richtig wahrzunehmen. Immerhin gibt es mittlerweile oft Gebärdendolmetscher*innen, die die Songtexte simultan übersetzen. Aber so richtig fühlen lässt sich die Musik bisher noch nicht. 

Musik spürbarer machen

Ein New Yorker Kulturzentrum hat dafür jetzt aber eine Lösung: Zusammen mit dem Elektronikunternehmen Not Impossible haben sie einen Vibrationsanzug entwickelt. Den kannst du dir so bisschen vorstellen wie eine Weste mit vibrierenden Platten darauf. Die wird dann eng am Oberkörper befestigt, außerdem auch an Hand- und Fußgelenken. Und dieser Anzug überträgt dann die Musik durch Vibration auf den Körper.  In New York haben die Anzüge schon einige Gehörlose getestet und erzählt, dass sie die Musik vor allem emotional noch mal ganz anders wahrnehmen konnten. Also auf jeden Fall schon mal ein Fortschritt.




Damit Live-Musik und Clubkultur noch inklusiver werden, gibt es übrigens Initiativen wie Barrierefrei Feiern, die sich dafür einsetzen. Felix von der Initative hat uns im Interview aber auch erzählt, dass auch jede*r von uns etwas tun kann:

"Was ich aber ganz schön finde, ist ein kleiner Appell an, quasi, unsere nichtbehinderte Mehrheitsgesellschaft, weil wir natürlich auch Solidarität brauchen als Menschen mit Behinderungen, die eben, wenn sie unterwegs sind, in der Kultur oder so ein bisschen auch darauf aufmerksam machen. Zum Beispiel 'Ey, ich hab gesehen, ihr habt überhaupt keine Informationen für Menschen mit Behinderung auf ihrer Homepage' oder 'Hey, ihr habt da eine Stufe, gibt es da keine Rampen-Lösung, sodass Rollstuhlnutzende auch hier reinkommen können?' Ein gewisser öffentlicher Druck ist einfach auch wichtig."- Felix Brückner

Das komplette Interview kannst du hier nachlesen und nachhören.

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