Die Geschichte von Protestmusik

Die Geschichte von Protestmusik

Musikalische Statements

Von  Sabrina Luttenberger
Ob Klimademos, Black Lives Matter Bewegung oder die Aufstände im Iran: Oft sind Proteste auch mit Musik verbunden. Wir geben dir einen Überblick über die Geschichte von Protestmusik.

  • Die Geschichte von Protestmusik

Protestmusik während der Sklaverei

Protestmusik ist hau drauf, schockierend und laut? Zumindest in den 70ern von den Sex Pistols… Aber: Der Punk hat die Musik-Rebellion nicht erfunden. Protestmusik gibt's schon viel viel länger. Während der Sklaverei in den USA zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert geben den afroamerikanischen Sklav*innen vor allem Religion und Musik Hoffnung. Schnell entwickeln sich daraus die sogenannten Spirituals – Vorläufer von Gospel und Songs, die inhaltlich an die Bibel angelehnt sind. Die Menschen drücken damit ihr Leid aus, nutzen sie aber auch als Geheimsprache für Fluchtpläne. "Wade in the Water" - inspiriert vom Alten Testament - soll sie daran erinnern, bei der Flucht in Bächen zu laufen, damit die Hunde der Sklavenhalter*innen ihre Spur verlieren.

Der Höhepunkt von Protestmusik

Mobilisieren, solidarisieren und sich mit Konflikten auseinandersetzen – das ist das Ziel von Protestmusik. Ihren Höhepunkt hat sie in den 60ern: Einerseits kämpft die Bürgerrechtsbewegung in den USA für die Gleichstellung von Schwarzen, andererseits setzt sie sich auch gegen den Vietnamkrieg ein. Musiker wie Bob Dylan liefern mit Akustikgitarre und Songs wie "Blowin' in the Wind" den Soundtrack der Antikriegsbewegung.

Aber auch in Deutschland protestiert zu dieser Zeit die 68er-Bewegung gegen starre Systeme.

Die Band Ton Steine Scherben mit Sänger Rio Reiser schreibt kurz darauf mit "Keine Macht für Niemand" wohl DEN deutschen Protestsong schlechthin.


HipHop beeinflusst Black Lives Matter

Als dann ab den Achtzigern Hip Hop immer beliebter wird, sind es Gruppen wie NWA oder Rapper wie The Notorious B.I.G., die sich gegen Rassismus und Polizeigewalt einsetzen und bis heute Hip Hop Künstler*innen wie Kendrick Lamar beeinflussen. Sein Song "Alright" wird nicht ohne Grund zum musikalischen Symbol der Black Lives Matter Bewegung. Auf den Straßen rufen die Demonstrierenden immer wieder die Songzeile "We gon' be alright".

 

Greta Thunberg: Ein Feature fürs Klima

Rassismus, soziale Ungleichheit – wogegen kann man in aktuellen Zeiten noch protestieren? Richtig: Die Klimakrise, beziehungsweise die Klima-Politik: Musikalisch machen das The 1975 zusammen mit Fridays For Future Aktivistin Greta Thunberg. Auf dem Albumopener der Band macht sie klar, was sie auch bei Demos immer wiederholt: Es ist keine Zeit mehr abzuwarten, sondern Zeit, zu handeln.

 
So unterschiedlich Protestmusik also auch aussieht, eins ist immer klar: Musik kann viel mehr als nur von Liebe und Trennung zu erzählen. Musik berührt, bewegt und verändert die Gesellschaft.

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