Musikalischer Widerstand

Musikalischer Widerstand

Mit diesen neuen Songs setzen Musiker*innen ein Zeichen gegen Rassismus

Von  Miriam Fischer
Im Moment ist der Song "This is America" von Childish Gambino zurecht wieder in den Charts. Der Song ist grandios und hat bereits 2018 auf das Leben als Schwarze*r in den USA und die dortige Waffengewalt aufmerksam gemacht. Angesichts der momentanen Ereignisse folgen jetzt noch weitere gute Tracks, die musikalischen Widerstand gegen Rassismus leisten.

Sammy Deluxe: "I Can't Breathe"

Sammy Deluxe rappt in seinem neuen Song "I Can't Breathe" gegen Rassismus und greift die internationalen Proteste auf. Schon in der Vergangenheit hat sich Samy Deluxe öffentlich gegen Rassismus und Diskriminierung eingesetzt, er rappt seinem neuen Song:
"Keiner scheint uns zuzuhören, wenn wir sagen:
Ich und viele meiner Leute können nicht atmen."

Leon Bridges: "Sweeter"

Leon Bridges schreibt in diesem Song aus der Perspektive eines schwarzen Mannes, der seine letzten Atemzüge macht und spürt, wie sein Geist den Körper verlässt. Der Musiker verarbeitet in dem Titel auch seine eigenen Erfahrungen, mit Rassismus und Vorurteilen. Eigentlich war der Track, den Bridges zusammen mit dem Jazz und Hip-Hop Künstler Teracce Martin schrieb, für ein zukünftiges Album gedacht. Angesichts der aktuellen Umstände haben die beiden aber beschlossen, den Song vorzeitig zu veröffentlichen. Hier haben wir bereits ausführlicher über den neuen Song berichtet.

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Growing up in Texas I have personally experienced racism, my friends have experienced racism. From adolescence we’re taught how to conduct ourselves when we encounter police to avoid the consequences of being racially profiled. I have been numb for too long, calloused when it came to the issues of police brutality. The death of George Floyd was the straw that broke the camels back for me. It was the first time I wept for a man I never met. I am George Floyd, my brothers are George Floyd, and my sisters are George Floyd. I cannot and will not be silent any longer. Just as Abel’s blood was crying out to God, George Floyd is crying out to me. So, I present to you Sweeter.

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Run the Jewels: RTJ4

Zwei Tage vor dem eigentlichen Veröffentlichungsdatum von RTJ  haben Run the Jewels ihr neues Album heraus gebracht. Das Album setzt musikalischen Widerstand gegen Rassismus, den Millionen von Menschen täglich erleben. Das Album wirkt im ersten Moment, als hätten Killer Mike und El-P die Proteste gegen Rassismus und Polizei vorausgeahnt - zeigt aber natürlich nur, dass das Problem schon ewig existiert. Mehr zum Album erfährst du übrigens hier.

Rufus Wainwright: "You Ain't Big"

"You Ain't Big" ist die letzte Single des neuen Albums Unfollow the Rules, das am 10. Juni erschienen ist. Das Video zum Song ist im Stil eines alten Films und zeigt weiße Amerikaner*innen und im Kontrast dazu schwarze Demonstrant*innen. Eigentlich war der Song nicht politisch, er bekommt aber angesichts der momentanen Situation und dem Musikvideo eine neue Bedeutung:



Pussy Riot: "1312"

In dem Song "1312" hat die russische Punkband mit den argentinischen Künstlern Parcas, Dillom und Muerejoven zusammengearbeitet. Der Titel ist auch von den Protesten der Regierungsgegner*innen in Chile inspiriert und ist in klares Zeichen gegen Polizeigewalt.

Meek Mill: "Otherside of America"

Meek Mill beschreibt in seinem neuen Song wie es für ihn war, als schwarzer Junge in den USA aufzuwachsen. Zu Beginn samplet er eine Rede von Donald Trump, untermalt von romantischen Streichern, die auf die emotionale Reise des Rappers einstimmen.

Trey Songz: "2020 Riots: How Many Times"

Trey Songzs schrieb den Song, nachdem er an einem der Proteste teilnahm, die durch den Mord an George Floyd ausgelöst wurden. Mit "2020 Riots: How Many Times" will der Musiker den Schmerz und die Qual verarbeiten, die gerade jeder schwarze Mensch durchmacht.



Juicy J: "Hella Fuckin' Trauma"

Der Rapper spricht in diesem Track einerseits über Polizeigewalt und die Proteste in den USA und knüpft andererseits an seinen Disstrack gegen Columbia Records (der inzwischen wieder gelöscht wurde). Das klingt dann zum Beispiel so: 
"When they gonna stop killin niggas man?
Enough is enough.
Why they lock up all the real ones man?
Enough is enough.
Labels wanna own my masters, enough is enough."

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