11 einzigartige japanische Worte

11 einzigartige japanische Worte

...für die es im Deutschen keine Übersetzung gibt

Jede Sprache hat einige ganz eigene Begriffe. Wir stellen dir besonders schöne Worte aus dem Japanischen vor, für die es im Deutschen keine wörtliche Übersetzung gibt.

Hast du kürzlich vielleicht schon wieder ein neues Buch gekauft und es dann direkt auf den Stapel zu den anderen ungelesenen Büchern gelegt? Oder hast du schon mal dieses wohlige Gefühl verspürt, wenn du ein Gericht aus deiner Kindheit nach langer Zeit wieder gegessen hast? Im Japanischen gibt es Worte, die genau das beschreiben: 

Einzigartige japanische Wörter


Shouganai 

Der Begriff bedeutet so viel wie "es ist nun mal so" oder "dagegen kann man nichts machen" und soll daran erinnern, Dinge zu akzeptieren, auf die man keinen Einfluss hat. Das erspart unnötige Sorgen. 

Ukiyo

...heißt so viel wie "die fließende Welt" und beschreibt das Konzept, im Hier und Jetzt zu leben und Augenblicke voll und ganz zu genießen, ohne an die Vergangenheit oder die Zukunft zu denken.

Komorebi

Komorebi beschreibt das Naturschauspiel von Licht und Schatten, wenn sich Sonnenstrahlen ihren Weg durch Baumkronen und Blätter suchen:

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Boketto 

Boketto beschreibt ein ausdrucksloses in die Ferne Starren, zum Beispiel wenn man tagträumt oder sich in tiefen Gedanken verliert.

Kogarashi

Als Kogarashi wird der erste kalte Wind bezeichnet, der den Winter ankündigt und ein Zeichen dafür ist, dass die letzten warmen Herbsttage vorbei sind und spätestens jetzt die Mützen und Schals aus dem Keller geholt werden sollten.

Tsundoku 

...beschreibt den Vorgang, ein neu gekauftes Buch nicht zu lesen, sondern es einfach zu den anderen neuen Büchern auf einen Stapel zu legen, sodass sich immer mehr ungelesene Bücher ansammeln. Für dieses Phänomen gibt es viele Gründe, vielleicht fehlt einem die Zeit zum Lesen oder man hat sich nur vom schönen Cover blenden lassen oder man muss erst noch dieses eine Buch fertig lesen, dass man vor drei Jahren angefangen hat... Jede Menge Buchtipps bekommst du übrigens alle zwei Wochen von Günter Keil in der egoFM Buchhaltung.

Mono-no-Aware

Der Ausdruck kann am besten mit dem Anblick von Kirschblüten umschrieben werden. Man weiß, dass das schöne Bild nur ein paar Tage hält, bevor die Blüten verblühen - doch gerade dieses Wissen macht die Blüten noch schöner. Genau dieses Gefühl der Wehmut über die Freude, aber gleichzeitig auch die Vergänglichkeit der Schönheit beschreibt Mono-no-Aware.

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Shibui

Eigentlich bezeichnet Shibui den Geschmack "anregend bitter", im übertragenen Sinne steht es aber für alte Dinge, die Erwachsene Menschen gut finden, weil sie Erinnerungen an ihre Jugend oder Kindheit wecken. Das können ganz verschiedene Sachen sein, zu der jüngere Menschen keinen Bezug mehr haben, zum Beispiels Musik, Spiele oder Kleidung.

Yoisho

Das Wort "yoisho" sagt man, wenn man sich nach einem harten Arbeitstag auf einen Stuhl oder die Couch fallen lässt, ähnlich zu einem langen Seufzen oder einem tiefen Ausatmen, das signalisiert, dass jede Menge Last und Schwere - zumindest für den Moment - abfallen.

Ikigai

Die freie Übersetzung wäre "das, wofür es sich zu leben lohnt" oder "das Gefühl, etwas zu haben, für das es sich lohnt, morgens aufzustehen". Das eigene Ikigai zu finden, kann einen intensiven Selbstfindungsprozess benötigen, führt aber zu einer grundsätzlichen Zufriedenheit und Erfüllung im Leben.

Natsukashii

Natsukashii beschreibt das positive Gefühl, das einsetzte, wenn man etwas Schönes nach langer Zeit wieder erlebt, schmeckt, hört oder fühlt. Auch bei diesem Begriff wird die Verbundenheit der japanischen Kultur zu Vergangenem und Vergänglichkeit deutlich.

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Hier findest du übrigens noch viele weitere Artikel zu Japan, zum Beispiel zum neuen Studio Ghibli-Film The Boy and the Heron.



Auch im Deutschen gibt es Worte, die nicht übersetzt werden können

Zum Beispiel Fingerspitzengefühl, Erbsenzähler*in, Fremdscham, Weltschmerz oder Torschlusspanik. Sinngemäß kann natürlich jedes Wort irgendwie übersetzt werden, dennoch braucht es für manche Begriffe ausschweifende Erklärungen und Vergleiche. Genau deswegen geben solche "unübersetzbaren Worte" aber auch immer einen besonderen Einblick in die Kultur des jeweiligen Landes. Neben Begriffen aus den Bereichen Natur und Vergänglichkeit, gibt es im Japanischen zum Beispiel auch einige spezifische Begriffe aus der Arbeitswelt.

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