Textilpflege 1x1

Textilpflege 1x1

Wie wäscht man eigentlich Wäsche?

Waschen, trocknen, bügeln & Co.: Was du wissen solltest, damit du lange Freude an deinen Klamotten hast.

Pflege ist die halbe Miete

Irgendwann kommt für jede*n der Tag und man muss sich selber um seine Dreckwäsche kümmern. Vielleicht hast du von deinen Eltern gezeigt bekommen, wie du deine Klamotten richtig wäschst. Vielleicht aber auch nicht - und genau für Letztere haben wir hier mal eine Übersicht erstellt. Denn klar ist: Es lohnt, sich mit diesem Kram wenigstens einmal auseinanderzusetzen. Denn dann kannst du vermeiden, dass dein Lieblingsteil nach dem Waschen plötzlich Puppengröße hat, deine Kissen alle rosa sind oder deine Klamotten viel zu schnell kaputt gehen. Auf die Gefahr hin, dass wir jetzt wie ein schnöder Haushaltsblog klingen - richtige Pflege tut auch der Umwelt gut. Also los geht's!

Basics aka Wäscheregeln für Faule

Du könntest natürlich deine gesamte Wäsche genau nach Pflegeanleitung auf diesem kleinen, kratzigen Zettel an der Innenseite deiner Klamotte waschen. Da sich das mitunter aber doch ziemlich unterschiedet, würdest du wahrscheinlich eine Ewigkeit brauchen, bis du genügend Wäsche zusammen hättest, um eine Waschmaschine komplett voll zu bekommen. Deswegen kannst du deine Wäsche bei gleichem Verschmutzungsgrad in drei Gruppen unterteilen - je nach Material und Farbe:
  • Pflegeleichte, dunkle Wäsche (dunkle T-Shirts, Sweatshirts, Jeans,...)
  • Pflegeleichte, helle Wäsche (helle Shirts, Hosen, Sweatshirts,...)
  • Kochwäsche (alles, was heiß gewaschen werden kann wie zum Beispiel Handtücher und Bettwäsche)
Gerade bei neuen Textilien, bei denen du dir nicht sicher bist, ob sie farbecht sind (also ob sie abfärben oder nicht), solltest du vorsichtig sein und im Zweifel diese beim ersten mal lieber separat Waschen. Sonst passiert dir schnell der Rote-Socke-in-weißer-Wäsche-Unfall. 

Jetzt noch mal im Detail

1. Nice & Dirty

Häufig waschen wir unsere Klamotten schon dann, wenn sie eigentlich noch ganz okay sind. Um Wasser zu sparen, solltest du dir vielleicht wirklich die Zeit nehmen und dir genau überlegen, ob deine Klamotten schon in die Waschmaschine gehört. Viele Kleidungsstücke bekommst du auch wieder frisch, indem du sie gut lüftest und zum Beispiel auf einen Bügel über Nacht auf den Balkon hängst. Jeans beispielsweise kannst du recht selten waschen - dann verlieren sie nicht so schnell ihre Farbe und der Stoff wird geschont. Stattdessen kannst du auch mal probieren, deine Jeans über Nacht in das Gefrierfach zu packen. Die Kälte tötet ziemlich viele Bakterien ab und sorgt wie das Lüften dafür, dass die Jeans wieder frischer ist. 

2. Waschmaschine befüllen

Für die Umwelt ist es natürlich besser, wenn du den Platz in der Waschmaschine optimal nutzt. Trotzdem solltest du sie nicht überfüllen, sodass du die Klappe kaum noch zu bekommst. Deine Dreckwäsche braucht nämlich auch Platz in der Maschine, um herum gewirbelt und richtig sauber zu werden. Eine Handbreite sollte bei pflegeleichter Wäsche in der Waschmaschine noch frei sein.

3. Temperatur wählen

Je niedriger die Temperatur, desto besser für die Umwelt und deine Sachen. Hohe Temperaturen strapazieren alle Textilien. Versuch deshalb immer deine Dreckwäsche bei der möglichst geringsten Temperatur zu waschen.
  • Pflegeleichte, bunte Textilien (also helles und dunkles) kannst bei normaler Verschmutzung meist bei 30 - 40 Grad waschen
  • Bunte Handtücher, Bettwäsche und Unterwäsche (keine Seide) kannst meist bei 40 - 60 Grad waschen
  • Weiße Handtücher, Bettwäsche und Unterwäsche kannst du in den meisten Fällen sogar bei bis zu 90 Grad waschen

4. Textilien mit Print oder Applikationen

Wenn du ganz sichergehen willst (gerade wenn irgendwelche fancy Aufnäher auf deinem Shirt sind), solltest du dein Kleidungsstück lieber mit der Hand waschen (zum Glück gibt es bei den meisten Waschmaschinen auch dafür einen extra Spülgang). Ansonsten kannst du dafür sorgen, dass Prints und zum Beispiel Pailletten länger auf deinen Textilien halten, wenn du sie auf links drehst (also die Innenseite von deinem T-Shirt zum Beispiel nach außen drehst).

5. Die Mimosen unter der Wäsche

Wolle und Seide vertragen kein warmes Wasser. Wollpullis solltest du zum Beispiel lieber mit der Hand oder in einem extra schonenden Programm und einer sehr niedrigen Temperatur (30 Grad) in der Waschmaschine waschen. Wäschst du Textilien aus Wolle zu heiß, können sie einlaufen (kleiner werden). Wenn du so zu arg schrubbelst, kann die Wolle schnell verfilzen. Außerdem kannst du für Wolle keine normalen Waschmittel nehmen. Generell solltest du bei dünnen und feinen Stoffen (zum Beispiel auch Spitze) immer auf Nummer sichergehen und das Etikett checken oder im Zweifel lieber die Handwäsche wählen.

6. Hart oder weich?

Du musst alle zwei Tage deinen Wasserkocher entkalken? Dann kommt bei dir höchstwahrscheinlich sehr kalkreiches Wasser aus der Leitung. Das wirkt sich auch auf das Wäschewaschen aus. Leider benötigt man beim Waschen mit hartem Wasser häufig auch mehr Waschmittel. Dem liegen tatsächlich chemische Reaktionen zugrunde. Wie viel Waschmittel du letztlich in deine Waschmaschine packen solltest, kannst du auf der Rückseite des Waschmittels ablesen. In den meisten Fällen findest du hier eine Tabelle zur richtigen Dosierung.

7. Reißverschlüsse & Co. schließen

Grad holst du dein frisch gewaschenes Jersey-Shirt aus dem Schrank und entdeckst ein kleines Mini-Loch? Du könntest Motten haben - wahrscheinlicher ist aber, dass das Ganze beim Waschen passiert ist. Offene BHs, Reißverschlüsse und Co. können sich beim Waschen schnell mal in anderen Stoffen verhaken und kleine Löcher verursachen. Um das zu vermeiden, solltest du zum Beispiel Hosen auf links drehen und Reißverschluss und Knöpfe schließen. 

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Basics aka Trocknerregeln für Faule

Jetzt, wo du deine Wäsche also blitzblank gewaschen hast, stellt sich die Frage: Wie bekommt man T-Shirts, Jeans und Co wieder trocken? Eines vorweg - in den meisten Fällen ist der Wäschetrockner zwar die schnellste Lösung, dafür aber auch die umweltschädlichste und auch nicht besonders schonend für Textilien. Als grobe Faustregeln kannst du dir merken:
  • Kochwäsche (Zum Beispiel Handtücher, Bettwäsche) können meist problemlos im Trockner getrocknet werden
  • Beim Rest: Lieber erst Etikett checken und im Zweifel eher lufttrocknen

Jetzt noch mal im Detail

1. Schleudern, dann trocknen

Bei pflegeleichter Wäsche solltest du darauf achten, dass sie als Letztes in der Waschmaschine richtig geschleudert wird. So wird hier nämlich schon mal ein Großteil des überflüssigen Wassers entfernt und dein Trockner muss nachher nicht so viel Energie aufwenden, um klitschnasse Wäsche zu trocknen.

2. Farblich sortieren

Solltest du deine Wäsche nach dem Waschen in den Trockner packen, solltest du sie trotzdem farblich sortieren (zumindest die dunkel/hell-Variante). Auch im Wäschetrockner kann es passieren, dass vor allem neue Kleidungsstücke noch Farbe abgeben und dabei restliche Kleidung einfärben.

3. Fusselsieb & Kondenswasser checken

Wenn du selbst einen Trockner hast oder aber einen gemeinschaftlichen in der WG oder im Haus nutzt, solltest du vor jedem Trockengang das Fusselsieb und die Wasserschale leeren. Das ist vielleicht etwas ekelig manchmal, aber es sorgt dafür, dass dein Trockner richtig läuft und du gegebenenfalls auch Strom sparen kannst. Und gerade wenn du deinen Trockner mit anderen nutzt, solltest du das Sieb und die Schale netterweise auch nach dem Trocknen checken und eventuell leeren, sodass niemand anders deine Fussel aus dem Trockner puhlen muss. Übrigens - im Waschsalon musst du dich nicht ums Fusselsieb und die Wasserschale kümmern.

4. Lufttrocknen

Die Wäsche auf dem Wäscheständer zu trocknen ist in den meisten Fällen um einiges umweltfreundlicher. Allerdings gibt's auch hier einiges zu beachten:
  • Mach den Wäscheständer nicht zu voll, sonst braucht deine Wäsche eventuell zu lang zum Trocknen und fängt im schlimmsten Fall an zu stinken.
  • Schau, dass du den Wäschetrockner in die Nähe eines Fensters aufstellen kannst, sodass für eine ordentliche Belüftung gesorgt ist.
  • Wenn du zwei Fenster öffnest und für Durchzug sorgst, trocknet deine Wäsche wahrscheinlich noch schneller.

5. Raumklima beachten

Wenn du die Wäsche in der Wohnung trocknest, solltest du dir dazu den trockensten und gut belüftetsten Raum aussuchen, um hohe Luftfeuchtigkeit nicht noch weiter zu steigern. Im schlimmsten Fall könnte das zu Schimmel führen. Anderseits kann die nasse Wäsche auch dafür sorge, dass du der trockenen Heizungsluft im Winter entgegenwirkst. In jedem Fall ist regelmäßiges Lüften superwichtig. Für bessere Luftzirkulation kannst du im Notfall auch mit einem Ventilator nachhelfen.

6. Raus damit (wenn's geht)

Grundsätzlich ist es immer besser, wenn du deine Wäsche auf dem Wäscheständer irgendwie draußen trocknest - also auf dem Balkon oder im Garten. Am besten wählst du dabei einen Ort aus, wo ein bisschen Wind weht. Allerdings solltest du deine Wäsche (oder zumindest die leichten Teile und Kleinkram) mit Klammern befestigen (sonst musst du nachher bei deinen Nachbar*innen klingeln und die Socken von deren Balkonen zusammen sammeln...). Du kannst deine gewaschene Wäsche auch bei Minusgraden raushängen - meistens trocknete sie dann sogar schneller als in der Wohnung. Sollte draußen eine hohe Luftfeuchtigkeit herrschen (zum Beispiel durch Nebel) kann es aber sein, dass deine Wäsche nur sehr langsam beziehungsweise gar nicht trocknet. Sollte das passieren, kann deine Wäsche anfangen zu riechen (so ein bisschen wie ein alter Abwaschlappen). Gegen muffige Wäsche gibt's im Netz ein paar Haushaltstipps (Essig mit in die Waschmaschine, Zitronensäure verwenden - oder das Teil über Nacht in den Freezer packen).

7. Richtig aufhängen erspart dir Falten

Schüttel deine Jeans einmal kräftig aus, bevor du sie auf die Leine hängst, pack dein Hemd gleich auf einen Bügel und streiche T-Shirts kurz glatt: Das sind zwar ein paar Handgriffe mehr beim Trocknen, allerdings sind deine Klamotten so in der Regel nachher auch ziemlich glatt. Im besten Fall kannst du dir so das Bügeln sparen. Zieh T-Shirts zum Beispiel aber nicht zu sehr auseinander - das kann nämlich dazu führen, dass dein Shirt am Ende ganz ausgeleiert ist. Außerdem solltest du bedenken, dass Klammern auf deinen Teilen meist einen Abdruck hinterlassen - auch nach dem Trocknen.



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