Wer war Maya Angelou?

Wer war Maya Angelou?

Eine inspirierende Lyrikerin

Maya Angelou war eine herausragende und inspirierende Persönlichkeit der amerikanischen Literatur und Bürgerrechtsbewegung.


Mit ihren Worten hat Maya Angelou die Welt verändert

Das erste Buch, das Rihanna als Jugendliche gelesen hat, war Maya Angelous Autobiographie I know why the caged bird sings, für Oprah Winfrey ist dieses Buch eine Offenbarung und Beyoncé sagt, Maya Angelou war eine phänomenale Frau. Aber wer war Maya Angelou und was hat ihr Leben ausgezeichnet? Wir stellen dir die beeindruckende Künstlerin vor:



Aufwachsen in den Südstaaten

Maya Angelou kommt am 4. April 1928 in St. Louis, Missouri, als Marguerite Annie Johnson zur Welt. Mit drei Jahren lassen sich ihre Eltern scheiden und sie kommt gemeinsam mit ihrem Bruder zu ihrer Großmutter nach Arkansas, wo sie vier Jahre am Rande einer Baumwollplantage leben. Ihr Bruder ist es, der ihr zu dieser Zeit den Spitznamen Maya gibt. Ihr Leben in den Südstaaten ist aufgrund der tiefen institutionellen Diskriminierung und Segregation geprägt von Rassismus, Erniedrigung, Hass und Gewalt. 

1935 bringt sie ihr Vater wieder zurück zu ihrer Mutter. Im Alter von acht Jahren wird Maya vom Freund ihrer Mutter sexuell missbraucht. Sie verschweigt zuerst, wer ihr das angetan hat, vertraut sich dann aber ihrem Bruder an. Der Täter wird verurteilt, bevor er allerdings seine Haftstrafe antreten kann, wird er ermordet. Maya hat ihre Onkel im Verdacht und gibt sich selbst deswegen eine Mitschuld am Mord. Sie hat das Gefühl, indem sie den Namen nannte, hätte sie sich verantwortlich gemacht.

"The power of my words led to someone's death." - Maya Angelou

Fünf Jahre verstummt

Die Angst vor ihren Worten lässt Maya verstummen. Sie kommt zurück zu ihrer Großmutter, bleibt aber auch dort sprachlos - insgesamt fünf Jahre sagt sie nichts. Sie beginnt allerdings schon in jungen Jahren Essays, Gedichte und Tagebuch zu schreiben. Außerdem verbringt sie sehr viel Zeit in Bibliotheken:

"As a person who grew up in the '30s und '40s  in the segregated South, with so many doors closed without explanation wo me, libraries and books said, 'Here I am, read me.' Take time to read." - Maya Angelou

Erst die mit der Familie befreundete Lehrerin Bertha Flowers kann Maya helfen, ihre Stimme wieder zu finden. Sie sagt ihr:

"Words mean more than what is sat down on paper. It takes the human voice to infuse them with the shapes of deeper meaning." - Mrs. Bertha Flowers


Diese Worte bewegen Maya dazu, wieder zu sprechen

Zuerst liest sie nur Gedichte vor, nach und nach spricht sie aber auch wieder ganz normal.

"When I decided to speak, I had a lot to tel" - Maya Angelou

Flowers macht Maya zu dieser Zeit mit namhaften Autoren bekannt wie zum Beispiel Charles Dickens, William Shakespeare, Edgar Allan Poe und James Weldon Johnson. Außerdem stellt sie ihr afroamerikanische Künstlerinnen wie Frances Harper, Anne Spencer und Jessie Fauset vor.

Mit 14 zieht Maya dann wieder zurück zur Mutter, die inzwischen in Kalifornien lebt. Dort nimmt sie an Tanz- und Schauspielkursen an der California Labour School teil und verdient mit 16 Jahren ihr Geld als erste Schwarze Straßenbahnfahrerin in San Francisco. 1944, mit 17 Jahren, beendet sie die High School und bekommt kurz darauf ihren Sohn Clyde Bailey (Guy) Johnson. Als alleinerziehende, junge Schwarze Frau hat sie es zu dieser Zeit definitiv nicht leicht.

Zwischen 1951 und 1954 war Maya mit Tosh Angelos verheiratet, angelehnt an seinen Nachnamen nennt sie sich fortan Maya Angelou. Unter diesem Künstlernamen tourt sie in den 50ern als Sängerin und Tänzerin durch die USA, Europa, und Nordafrika und will ihren Traum von Freiheit verwirklichen.

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Weltweit findet im Februar der Black History Month statt, in dem BPoC und ihre Leistungen und Lebenswege in den Fokus gerückt werden. Mehr dazu findest du hier.


Eine zentrale Figur der Bürgerrechtsbewegung

Maya Angelou ist in den Jahren zuvor eine erwachsene und selbstbewusste Frau geworden und zieht 1959 nach New York. Dort tritt sie der Harlem Writers Guild bei und veröffentlicht zum ersten mal eigene Werke. 1960 lernt sie dann Martin Luther King kennen und beginnt auch selbst öffentlich für eine bessere Zukunft für Schwarze Menschen zu kämpfen. Sie wird zu einer zentralen Figur der Bürgerrechtsbewegung.

Anfang der 60er geht sie nach Afrika

Dort ist sie in verschiedenen Ländern als Journalistin tätig und arbeitet für die englischsprachige Zeitung The Arab Observer, ist sie Redakteurin bei The African Review und freie Journalistin für die Ghanaian Times, außerdem unterrichtet sie an de an der Universität von Ghana. Sie trifft zu dieser Zeit das erste Mal Nelson Mandela und freundet sich in Ghana auch mit Malcolm X an.

1965 kehrt Maya Angelou zurück in die USA

Sie kämpft an der Seite von Malcolm X gegen Rassismus, kurz darauf wird Malcolm X allerdings ermordet. 1968 dann der nächste Schicksalsschlag: Auch ihr guter Freund Martin Luther King wird ermordet. Der Tod der beiden Männer erschüttert das Leben von Maya Angelou zutiefst. Halt findet sie zu dieser Zeit in ihrem Freund James Baldwin, der ihr ins Gedächtnis ruft, welche Kraft geschriebene Worte haben können. Gemeinsam mit ihm geht sie zu einer Dinner Party und wird dort inspiriert, ihre Lebensgeschichte zu Papier zu bringen.

Die erste Autobiographie I know why the caged bird sings

Das Buch über ihre frühen Lebensjahre steht zwei Jahre auf der Bestsellerliste der New York Times und wird 1979 sogar verfilmt. Die Blurbs (diese kurzen Zitate von prominenten Persönlichkeiten im Klappentext) sprechen für sich:

"Eine Offenbarung und mein Talisman." - Oprah Winfrey

"Das Buch markiert den Anfang einer neuen Ära." - James Baldwin

"Das erste Buch, das ich als Jugendliche gelesen habe." - Rihanna

"Eine phänomenale Frau!" - Beyoncé

 Eine breite künstlerische Karriere

In den folgenden Jahren arbeitet Maya Angelou an verschiedenen Universitäten - und das, obwohl sie selbst keinen Hochschulabschluss hat. Außerdem verfasst sie mehrere Theaterstücke und Filmdrehbücher, unter anderem schreibt sie das Drehbuch und die Musik für den Film Georgia, Georgia, in dem sie auch eine Hauptrolle spielt. Damit ist sie die erste afroamerikanische Frau, deren Drehbuch verfilmt wird. Angelou erhält 1973 eine Tony-Nominierung für ihre Nebenrolle in Jerome Kittys Stück Look Away und spielt 1977 die Großmutter von Kunta Kinte in der Fernseh-Miniserie Roots.

Abgesehen davon verfolgt sie ihre größte Leidenschaft: das Schreiben

Sie verfasst eine Vielzahl an Gedichtsammlungen, einschließlich Just Give Me a Drink of Water 'fore I Diiie aus dem Jahr 1971, das eine Nominierung für den Pulitzer-Preis erhält, sowie verschiedene Sammlungen von Essays. Außerdem spricht sie ihre Gedichte ein und veröffentlicht sie als Alben. Für ihr Gedicht On the Pulse of the Morning, das sie bei der Amtseinführung von Präsident Bill Clinton 1993 vorträgt, bekommt sie einen Grammy für das beste Spoken Word-Album. Auch 1995 und 2002 gewinnt sie einen Grammy in dieser Kategorie.

2008 unterstützt sie Präsident Barack Obama bei seinem Wahlkampf. Als er gewinnt sagt Maya Angelou:

"We are growing up. We are growing up! Out of the idiocies - the ignorances of racism and sexism and ageism and all those ignorances." - Maya Angelou

Als Nelson Mandela 2013 stirbt, schreibt sie das Gedicht His Day is Done und nimmt es auf:


Zu dieser Zeit ist sie bereits krank. Im Mai 2014 stirbt Maya Angelou in North Carolina. Sie war Sängerin, Tänzerin, Schauspielerin, Komponistin und Hollywoods erste schwarze Regisseurin, außerdem erlangte sie vor allem als Schriftstellerin, Essayistin, Dramatikerin, Dichterin und Menschenrechtlerin Bekanntheit. 

Maya Angelou ist bis heute eine Inspiration

Sie veröffentlichte insgesamt zehn Beststeller, fünf davon waren autobiographisch. Mit ihren Worten hat sie die Welt verändert und viele Menschen wie Barack und Michelle Obama, Oprah Winfrey, Beyoncé und viele mehr inspiriert.

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Maya Angelou wurde mehrfach ausgezeichnet

Zu Lebzeiten wurde sie unter anderem mit dem Quill Award für Dichtung und der Mutter-Teresa-Auszeichnung ausgezeichnet. Präsident Clinton verlieh Maya Angelou im Jahr 2000 die National Medal of Arts und im Jahr 2013 erhielt sie den Literarian Award der National Book Foundation für herausragende Verdienste um die amerikanische Literaturgemeinschaft. Angelou hielt außerdem viele Antrittsreden und wurde im Laufe ihres Lebens mit mehr als 30 Ehrentiteln ausgezeichnet. Sie erhielt die Ehrendoktorwürde der Michigan State University und die höchste zivile Auszeichnung der USA, die Presidential Medal of Freedom.



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