Die tragische Geschichte von Joy Division

Die tragische Geschichte von Joy Division

Zum Todestag von Ian Curtis würdigen wir die legendäre Band

Am 18. Mai 1980 nimmt sich Ian Curtis, Sänger und Frontmann von Joy Division, das Leben. Zuvor schreibt der charismatische Kerl aus der englischen Arbeiterklasse Musikgeschichte. Zu seinem vierzigsten Todestag blicken wir zurück auf seine tragische Geschichte und die wichtigste Band des Post Punk.

Zum vierzigsten Todestag von Ian Curtis erscheint bei Heyne Hardcore das Buch "Sengendes Licht, die Sonne und alles andere - Die Geschichte von Joy Division" des britischen Musikjournalisten Jon Savage in deutscher Übersetzung.
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Der einzigartige Sound von Joy Division


Manchester, Ende der Siebziger. Von dem neumodischen und modernen Bild, das die Stadt im Nordwesten Englands einst ausgezeichnet hat, ist nicht mehr viel zu spüren. Die trostlose Industriestadt mit den riesigen Fabriken und erschreckend wenig Natur gilt längst nicht mehr als Metropole. Trotzdem wird ganz Manchester von einer neuen Musik beherrscht. Die aggressive und verzweifelte Stimmung von Punk kommt bei den frustrierten Jugendlichen wahnsinnig gut an. Zu dieser Zeit gründen sich auch Joy Division.

Die Anfänge

Zu Beginn fallen die vier Jungs aus der Arbeiterklasse vor allem durch ihr etwas fragwürdiges Image auf. Damals heißen sie noch Warsaw, wegen des Songs "Warszawa" von David Bowie. Da sie dazu auf der Bühne gerne Army-Jacken tragen, werden sie manchmal sogar als Nazis beschimpft. Mit der Namensänderung zu Joy Division kommt der Erfolg jedoch wie über Nacht. Keine andere Band trifft die düstere Stimmung Manchesters besser, und noch dazu klingen Joy Division unverwechselbar.



Dabei entsteht das meiste davon nur zufällig. So muss etwa Peter Hook kreativ werden, damit er seinen Bass neben der ohrenbetäubend lauten Gitarre von Bernard Sumner überhaupt hören kann. Sein Trick ist überaus simpel, aber total effektiv - er spielt einfach höher. Hinzu kommen die ungewöhnlichen Rhythmen von Drummer Stephen Morris, der von Jazz und Krautrock beeinflusst ist. Auch Ian Curtis stößt eher durch einen Zufall zur Band. Er meldet sich auf eine Anzeige und wird nur deswegen der Sänger von Joy Division, da er beim ersten Telefonat mit Sumner nicht verrückt klingt.

Ian Curtis zieht alle in seinen Bann


Mit seiner tiefen Stimme und den düsteren, dystopischen Texten verleiht er der Band ein Image, das bis heute als bahnbrechend gilt. Hinzu kommen seine regelrecht unvorhersagbaren Auftritte. Wie besessen bewegt Ian Curtis sich zu der Musik und wedelt wild mit den Armen. Dadurch erspielen sich Joy Division schnell den Ruf einer herausragenden Liveband. Dabei haben diese, von den Fans bald als Epileptiker-Tanz bezeichneten Bewegungen des Sängers, einen ernsten Hintergrund.

Mit gerade einmal 21 Jahren bekommt Curtis die Diagnose Epilepsie. Die Ärzte raten ihm dazu, mit der Musik aufzuhören und ein ruhiges Leben zu führen. Allerdings wird Unknown Pleasures, das Debütalbum von Joy Division, ein so großer Erfolg, dass keiner ans Aufhören denkt. Dass Curtis' Anfälle immer schlimmer werden und er sogar schon auf der Bühne zusammenbricht, nimmt die Band dabei in Kauf.

Das tragische Ende einer Legende

Eigentlich steht kurz vor der Veröffentlichung von Closer, dem zweiten Album der Band, noch eine Tour durch Amerika an. Die Zeit dort möchte Curtis eigentlich dazu nutzen, um ein wenig Abstand zu gewinnen, denn in seiner Ehe läuft es nicht besonders gut. Dazu kommt es allerdings nicht mehr. Einen Tag bevor Joy Division in die Staaten fliegen sollen, nimmt sich Ian Curtis das Leben. Er wird nur 23 Jahre alt.



Trotz seines jungen Alters hat Ian Curtis Musikgeschichte geschrieben. Mit nur zwei Alben ist es Joy Division gelungen, zur wichtigsten Band des Post Punk zu werden, und damit unzählige andere Rock- und Alternative-Bands zu beeinflussen. Denn was neben der tragischen Geschichte von Ian Curtis bleibt, sind Songs wie "Disorder", "She's Lost Control" und natürlich "Love Will Tear Us Apart". Und die klingen noch immer absolut zeitlos.

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