Emissionshandel

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Das egoFM Reflexikon

Der Emissionshandel hat zum Ziel, den CO2-Ausstoß zu reduzieren. Aber wie genau funktioniert das eigentlich, wer legt den Preis fest und welche Unternehmen sind davon betroffen?


Der Emissionshandel ist das zentrale Instrument der europäischen Umweltpolitik

Mithilfe des Emissionshandelssystem legt die EU seit 2005 fest, wie viel Treibhausgase energieintensive Fabriken bzw. Unternehmen pro Jahr ausstoßen dürfen, das betrifft beispielsweise Kraftwerke, Raffinerien, Stahl- und Zementwerke aber auch den innereuropäischen Flugverkehr. Die erlaubte Gesamtmenge wird in Form von sogenannten Emissionszertifikaten ausgegeben, teilweise werden Zertifikate kostenlos verteilt, andere an speziellen Börsen ersteigert.
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Insgesamt werden so aktuell rund 40 Prozent der Treibhausgasemissionen in Europa kontrolliert.

Werden mehr Treibhausgase als vorgesehen ausgestoßen, müssen weitere Emissionszertifikate dazugekauft werden - falls wiederum weniger ausgestoßen wird, können die überschüssigen Zertifikate verkauft werden. Den Preis der Zertifikate regeln Angebot und Nachfrage. Die erlaubte Emissionsmenge wird schrittweise verringert, damit steigt der Preis für die Zertifikate. Die EU Staaten haben das System 2022 nochmals verschärft: die Emissionen der betroffenen Sektoren müssen bis 2030 im Vergleich zu 2005 um 62 Prozent gesunken sein. Die Vergabe von kostenlosen Emissionszertifikaten soll außerdem nach und nach auslaufen, allerdings erst 2034 enden.

Emissionsintensives Wirtschaften wird also immer teurer – so soll sowohl ein Anreiz geschaffen werden, Emissionen zu minimieren, als auch in klimafreundlichere Technologien und Verfahren zu investieren.

Dennoch wird der Emissionshandel – beziehungsweise dessen Umsetzung – weiterhin kritisiert, unter anderem, wegen eingebauter Preisbremsen, weil Verschärfungen zu langsam umgesetzt werden und weil immer noch zu viele Zertifikate im Umlauf sind.

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