World Press Freedom Index

World Press Freedom Index

Das egoFM Reflexikon

Von  Simon Kerber
Am 3. Mai wurde der Press Freedom Index veröffentlicht. Und es fällt auf: Deutschland ist ein paar Plätze nach hinten gerutscht. Aber wie entsteht diese Liste eigentlich? Und wie ist Pressefreiheit definiert?


In Deutschland garantiert das Grundgesetz die Pressefreiheit.

In Artikel 5, Absatz 1 heißt es:
"Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt." 

Medienschaffende entscheiden also selbst, über welche Themen sie berichten – ohne Einschränkungen, aber natürlich im Rahmen der Gesetze.
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Besonders in Deutschland ist die Unterscheidung zwischen äußerer und innerer Pressefreiheit.

Letztere bedeutet, dass einzelne Redakteur*innen nicht von inhaltlichen Beschränkungen durch zum Beispiel Chefredaktion, Herausgeber*in oder Verlag abhängig sind. Die international gängige Definition ist die der äußeren Pressefreiheit, also die Unabhängigkeit eines Mediums von Einfluss und Weisungen Dritter. Der Press Freedom Index, also die Rangliste der Pressefreiheit, erscheint seit 2002 jedes Jahr. Die unabhängige Organisation Reporter ohne Grenzen steht dahinter und bewertet darin die Lage in 180 Ländern.

Grundlage für die Bewertung ist ein Fragebogen, der verschiedene Aspekte der Medienfreiheit abdeckt.

Kategorien dabei sind unter anderem: Pluralismus – also die Frage, inwiefern verschiedene Meinungen abgebildet werden, die Unabhängigkeit, der rechtliche Rahmen, die Transparenz, eventuelle Zensur, die Möglichkeit, sich zu informieren, aber auch Missbrauch oder Übergriffe auf Medienschaffende. Unter den Befragten sind zum Beispiel Journalist*innen, Jurist*innen und Menschenrechtsexpert*innen. Zusätzlich fließen Zahlen zu schweren Verletzungen der Pressefreiheit ein, vor allem zu tätlichen Angriffen, Haftstrafen und Tötungen im Zusammenhang mit journalistischer Arbeit.

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