10 erfolgreiche Ideen, die geklaut wurden

10 erfolgreiche Ideen, die geklaut wurden

Milliarden-Erfindungen, die gestohlen wurden

Wusstest du, dass Monopoly eigentlich als Anti-Kapitalismusspiel von einer Sozialistin erfunden wurde? Und dass LEGO gar nicht selbst auf die Millionen-Idee mit den bunten Plastiksteinen gekommen ist?

Alles nur geklaut

Sie werden gefeiert für ihre bahnbrechenden Erfindungen und Innovationen - doch hinter diesen Ideen steckt eigentlich jemand ganz anderes. Wie das genau bei unseren zehn Beispielen vonstattenging, erzählen wir dir hier: 


10 geklaute Ideen

1. Monopoly

Jede*r hat schon einmal Monopoly gespielt und in fast jeder Familie gab es wegen des Brettspielklassikers schon mal die eine oder andere Auseinandersetzung. Was die wenigsten dabei aber wissen: Das Spiel wurde ursprünglich unter einem anderen Namen und von einer ganz anderen Person veröffentlicht. 1904 brachte Elizabeth Magie Phillips das "The Landlord's Game" heraus, das dazu gedacht war Menschen zu zeigen, wie unfair und gefährlich monopolistischer Landbesitz sein kann. Sie ließ sich ihre Erfindung patentieren und in den nächsten 30 Jahren wurde das Spiel vor allem unter Student*innen und Sozialist*innen beliebt. Auch der arbeitslose Heizungsverkäufer Charles B. Darrow wurde auf den Hype um das Spiel in seiner Nachbarschaft aufmerksam und lernte bei seinem Freund Charles Todd, wie man es spielt.

Charles B. Darrow fertigte daraufhin seine eigene Version an, die er unter dem Namen "Monopoly" vermarktete, patentieren ließ und später an die Spielzeugfirma Parker Brothers verkaufte. 1935 wurde Monopoly das meistverkaufte Brettspiel der USA und machten Charles B. Darrow zum ersten millionenschweren "Spieledesigner" der Geschichte. 1974 gab es einen Rechtsstreit mit einem anderen Brettspiel, dem "Anti-Monopoly". Während des zehnjährigen Prozesses stellte sich heraus, dass Charles B. Darrow nicht der Erfinder von Monopoly war und dass bereits vor 1930 zahlreiche Kopien von "The Landlord's Game" unter dem Namen "Monopoly" im Umlauf waren.


2. Die Nähmaschine

Singer ist wohl der bekannteste Nähmaschinenhersteller der Welt - allerdings nicht der Erfinder. Als eigentlicher Nähmaschinenpionier gilt Elias Howe, der sich seine Maschine bereits 1846 patentieren lassen hatte und Singer erfolgreich verklagte. Das Design für seine Nähmaschine aber hatte Howe wiederum selbst geklaut und zwar von John Fisher. Der hatte sich seine Nähmaschine nicht patentieren lassen und ging bei dem ganzen Rechtsstreit komplett leer aus.

3. Der Filmprojektor

Charles Francis Jenkins und Thomas Armat entwickelten 1895 das "Phantascope", ihre verbesserte Version eines Phenakistiskops. Da sie sich die Produktion ihres Gerätes in höherer Auflage nicht leisten konnten, verkauften sie die Patentrechte an die Kinetoscope Company. Für die Finanzierung des Projektes wendete sich das Unternehmen danach wiederum an Thomas Edison. Er unterstützte das Projekt, das nun als " Vitascope" weitergeführt wurde, unter der Bedingung, als alleiniger Erfinder genannt zu werden.

4. Jack Daniel's

Jack Daniel ist nicht nur der Namensgeber, sondern auch der Gründer der Jack Daniel's Tennessee Whiskey-Brennerei. Er wurde nach dem Tod seiner Mutter von dem weißen Geistlichen Daniel Call aufgezogen. Daniel hatte eine Destillerie und man nahm bis vor Kurzem an, dass er es war, der Jack alles übers Whiskeybrennen inklusive der Erfolgsrezeptur beibrachte. Im Jahr 2017 enthüllten die Macher von Jack Daniel's allerdings, dass es in Wirklichkeit ein Mann namens Nathan "Nearest" Green war, ein PoC und Calls Sklave, der dem jungen Jack alles über die Schnapsherstellerei beibrachte. Greens Leistung wurde unter den Teppich gekehrt und Daniel Call erhielt zu Unrecht 150 Jahre lang die Ehre. Seit 2017 wird Nearest Green nun als erster Whiskey-Brenner von Jack Daniel's anerkannt und seine Geschichte wird zum Beispiel im Museum des Unternehmens erzählt. Auf dem Bild unten siehst du Nearests Sohn George Green (Mitte), der neben Jack Daniel (weißer Hut) sitzt.


5. Das Teleskop

Galileo Galilei wird gern die Erfindung des Teleskops zugeschrieben, aber eigentlich kam auf diese Idee jemand anderes, nämlich der niederländische Brillenmacher Hans Lipperhey. Er erfand 1608 das erste Teleskop und versuchte sich auch die Patentrechte dafür zu sichern - leider ohne Erfolg. Erfolg hatte dafür Galileo Galilei mit seinem Nachbau des niederländischen Modells.

6. Facebook

Wenn du schon mal The Social Network geschaut hast, kennst du natürlich die Geschichte des Ideenklaus und des Rechtsstreits um Facebook: Ein paar Havard-Student*innen (Cameron und Tyler Winklevoss und Divya Narendra) schufen mit "HarvardConnection" bereits 2002 den Vorläufer von Facebook. 2003 engagierten sie Mark Zuckerberg, der ihre Idee weiter ausbauen sollte. Der bastelte stattdessen aber still und heimlich an seinem eigenen Social Network -  thefacebook.com ging 2004 an den Start. Der danach folgende Rechtsstreit mit den Winklevoss-Brüdern und Divya Narendra kostete Zuckerberg 2008 65 Millionen Dollar.

7. LEGO

LEGO ist heute auf der ganzen Welt bekannt und so ziemlich bei jeder Generation beliebt. Die Idee, Plastikbausteine mit Noppen zu versehen und sie so ineinander stecken zu können stammt aber ursprünglich von der britischen Firma Kiddicraft. Die von Hilary (Harry) Fisher Page in den 1930er-Jahren entwickelten Bri-Plax, verkauften sich vor dem Krieg schon ziemlich gut. 1947 wurde das System der Bri-Plax noch einmal verbessert und Page ließ sich die Idee patentieren - allerdings nur für Großbritannien. Im selben Jahr bestellten die Dänen Ole Kirk Christiansen und Godtfred Kirk Christiansen für ihr Unternehmen LEGO eine Kunststoff-Formmaschine aus London. Diese Maschine wurde auch von Kiddicraft verwendet, um einandergreifende Bauwürfel für ihr Bri-Plax-Produkt herzustellen. Hilary Fisher Page expandierte zu dieser Zeit bereits und plante mit "Kiddicraft Miniatures" in den 1950er-Jahren zusätzlich kleine Miniaturhaushaltsgegenstände zu entwickeln. Allerdings drohten hier die Lizenzvereinbarungen zu scheitern und Page nahm sich aus Angst vor drohendem Konkurs das Leben. Seine Partner und seine Witwe führten die Firma nach seinem Tod weiter. 1981 sicherte sich LEGO, die ihr Design bis dahin weiter verbessert hatten, alle Rechte an den Entwürfen von Kiddicraft.


8. Intervall-Scheibenwischer

Der Ingenieurprofessor Robert Kearns baute 1963 das erste intermittierende Wischsystem und ließ sich seine Erfindung patentieren. Noch bevor er die Patente offiziell erhalten hatte, pitchte er seine Idee den drei Autoherstellern Ford, Chrysler und General Motors. Alle drei lehnten seine Erfindung ab, bauten sie aber später nach. Nach einem jahrzehntelangen Rechtsstreit erhielt Robert Kearns in den 90er-Jahren Schadensersatz von Ford und Chrysler.

9. McDonald's

Richard und Maurice McDonald eröffneten am 15. Mai 1940 in San Bernardino, Kalifornien ein Restaurant, das "McDonald's Bar-B-Q". Das Restaurant lief noch erfolgreicher, als sie ab 1948 nicht nur die von ihnen angebotenen Hamburger simpler und effizienter herstellten (quasi wie am Fließband standardisiert), sondern auch auf Selbstbedienung umsattelten. Außerdem boten sie ihre Burger auch im Drive-in an. Der Erfolg ihres Restaurants ließ die beiden Brüder bald noch größer träumen - sie hatten sich in den Kopf gesetzt, mit ihrem Konzept bis sie 50 Jahre alt sind Millionäre zu werden. 1953 starten sie ihre Franchise - ein Tankwart in Arizona wurde ihr erster Franchise-Nehmer. Außerdem ließen die beiden ein standardisiertes Design entwerfen -  die bekannten goldenen Bögen. 1954 wurde auch der Milkshake-Maschinen-Verkäufer Ray Kroc auf das Schnellrestaurant aufmerksam und sicherte sich ebenfalls Franchising-Rechte, um selbst ein Restaurant zu eröffnen. Da auch dies ein voller Erfolg war, kaufte er den beiden Brüdern 1961 schließlich das Geschäft für gerade einmal 2,7 Millionen Dollar ab. Danach eröffnete er eine eigene Filiale genau gegenüber dem Restaurant von Richard und Maurice und verdrängte sie so komplett aus dem Geschäft. In seiner Autobiografie bezeichnet er sich 1977 selbst als den Gründer von McDonald's.


10. Grafische Benutzeroberfläche (GUI)

Xerox entwickelte 1981 die erste voll funktionsfähige Version einer grafischen Benutzeroberfläche für den Computer "Xerox Star". Das neue System war revolutionär für den Heimcomputer, wurde aber erst durch Apple mit ihrem 1983 erschienenen "Apple Lisa" populär. Auch der erste Apple Macintosh war an die Idee von Xerox angelehnt und Apple stellte für die Entwicklung des Prototypen auch einige der besten Xerox-Ingenieur*innen ein.

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