Die Drei Fragezeichen: Erbe des Drachen

egoFM Trailer

Von Fabian Broicher

Die langlebigste Hörspielreihe der Welt kommt in die Kinos – was 'Die Drei Fragezeichen: Erbe des Drachen' anders und besser macht, als die vorherigen Versuche, das Detektivtrio aus Rocky Beach auf die große Leinwand zu bringen, verrät egoFM Kinoredakteur Fabian Broicher.

Aus irgendwelchen Gründen haben es Die Drei ???, jenes Detektivtrio, das, von Robert Arthur erdacht, in Deutschland seit den Siebzigern unter der Schirmherrschaft von Alfred Hitchcock als bis heute andauernde Hörspielserie die Hörer*innen begeistert, nie auf die große Leinwand geschafft. Zuletzt hat es Florian Baxmeyer vor guten 15 Jahren versucht, dem man zwar eine Fortsetzung zugestand, jedoch offensichtlich nicht zutraute, ein ganzes Filmuniversum im Stile der Kassetten zu entwerfen. Jetzt folgt also mit Die Drei Fragezeichen: Erbe des Drachen ein weiterer Versuch, bei dem mit Wiedemann & Berg als auch Columbia Pictures die deutsche wie internationale Speerspitze der Filmproduktion involviert ist. Auch hier, wie bereits in den ersten beiden Filmen, sind die drei Detektive wesentlich jünger dargestellt, ein Punkt, den viele Hörspielfans missfallen dürfte; andererseits steckt hinter der Story der seit Jahren an den Hörspielen beteiligte André Marx, dessen Mitarbeit zumindest für den passenden Ton sorgen dürfte.

Worum geht's in Die Drei Fragezeichen: Erbe des Drachen?

Es sind Sommerferien in Rocky Beach, doch so richtig genießen können Justus, Peter und Bob die Freizeit nicht. Denn Peters Vater, der beim Film arbeitet, hat dem Trio einen Job als Praktikanten am Set seines nächsten Projekts verschafft. Deswegen reisen die Drei ??? nach Transsilvanien, wo der Gruselstreifen in einem altertümlichen Schloss gedreht wird. Doch bereits vor ihrer Ankunft scheinen am Set seltsame Dinge vorzugehen. Angeblich glaubt die Filmcrew an einen Fluch, mehrere haben deswegen bereits gekündigt.

Und auch vor Ort wird die Neugierde der Detektive schnell geweckt. Nachts hören sie unheimliche Geräusche, die mysteriöse Gräfin des Schlosses trauert ihrem spurlos verschwundenen und seitdem für verstorben geglaubten Bruder nach und außerdem wirkt der Hausmeister wie ein Zeitgenosse, dem man besser nicht über den Weg traut. Während Bob und Justus ihre Neugierde kaum zu zügeln vermögen, möchte Peter jedoch mit dem neuen Fall lieber nichts zu tun haben – denn sein Vater hält das alles für Hirngespinste. Doch als das Trio schließlich einen Geheimgang entdeckt und mit vergiftetem Tee außer Gefecht gesetzt wird, wissen sie, dass sie einer großen Sache auf der Spur sind...

So ist Die Drei Fragezeichen: Erbe des Drachen

Darum, dass der Film von Tim Dünschede sich an ein jüngeres Zielpublikum richtet, machen Trailer, Merch (unter anderem eine Erstleser*innen-Adaption in Buchform) sowie Aufmachung keinen Hehl, entsprechend logisch ist es, dass die Drei ??? auch hier in ihren frühen Teenagerjahren auftreten. Auf der einen Seite sicherlich ein Wermutstropfen für die Fans der Hörspielreihe, in der die Jungs bereits Auto fahren. Andererseits besitzt Die Drei Fragezeichen: Erbe des Drachen auch mindestens so viele positive Punkte, die für den Film sprechen. Die Geschichte ist herzerwärmend und spannend genug für die Altersklasse, während es für die älteren Semester einige Easter Eggs zu entdecken gibt.

Obendrein punktet der Film in der Besetzung. Aus dem jungen Trio sticht vor allem Julius Weckauf heraus, der als Justus Jonas genau den richtigen Ton trifft. Neben Jördis Triebel und Florian Lukas macht der ohnehin stets konstant gut agierende Mark Waschke als Peters häufig genervter Vater Spaß. Selbstverständlich handelt es sich hier weder um eine Hollywood-Produktion noch um großes Kino, allerdings findet man hier trotzdem einen schönen Film für die ganze Familie, dem das Kunststück gelingt, mit Abstrichen auch für Hardcore-Fans der Drei ??? lohnend zu sein.