Der bekannte Maler Bob Ross, seine "happy little trees" und sein locker-flockiger Malunterricht haben mittlerweile schon Kultstatus. Über das Leben von Bob wird dabei aber selten gesprochen.
Im Gegensatz zu seiner heiteren Art soll das Leben des Fernsehmoderators und vor allem was nach seinem Tod passierte, ziemliche Schattenseite gehabt haben - zumindest deutet das der Trailer und der Titel der Netflix-Doku Bob Ross: Glückliche Unfälle, Betrug und Gier an.
The Joy of Painting?
Unter diesem Namen ist die Sendung von Bob Ross auf der ganzen Welt bekannt. Als Lehrer begeisterte er über die Mattscheibe Millionen von Menschen und regte selbst ungeübte Künstler*innen und Anfänger*innen zum Malen an. Insgesamt moderierte er 31 Staffeln mit jeweils 13 Folgen von The Joy of Painting. Während der Sendung kommentierte er immer wieder was er malte und Sätze wie "We don't make mistakes here, just happy little accidents" oder "A happy little tree" sind heute gerade zu ikonisch. Insgesamt malte er für die Sendung so fast 400 Bilder.Glückliche Unfälle, Betrug und Gier
Bob Ross verstarb am 4. Juli 1995 im Alter von nur 52 Jahren an Lymphdrüsenkrebs. Über das Unternehmen Bob Ross, Inc. werden heute auch nach seinem Tod Lehrbücher- und videos zu verschiedenen Motiven und Techniken sowie Malsets verkauft. Auch sonst wird über das Unternehmen so ziemlich alles mit Bob Ross' Gesicht verkauft, was man sich so denken kann - Tassen, Wackelköpfe, Energy-Drink und sogar Unterwäsche. Geleitet wurde Bob Ross, Inc nach seinem Tod zunächst von Bobs ehemaligen Geschäftspartner*innen - Annette und Walt Kowalski. Später übernahm dann ihre Tochter, Joan Kowalski. Wie so oft, wenn berühmte Personen und Künstler*innen sterben, gibt es auch im Fall von Bob Ross Streitigkeiten um das geistige Eigentumsrecht. Diese Streitigkeiten begannen bereits kurz nach Bobs Tod: Annette und Walt verfolgten bereits damals das Ziel, die komplette Kontrolle über Bobs Nachlass zu erlangen - obwohl das wohl nicht seinem Wunsch entsprach. Bob Ross, Inc. klagte gegen die Witwe des Malers, dessen Halbbruder und seinen Dermatologen, um die kompletten Rechte an Bobs Nachlass und seinem Namen zu erhalten. Die wahre Geschichte des Unternehmens sei wohl nur einer Handvoll von Menschen bekannt und wird aus Angst seit dem Tod des Malers geheim gehalten. Ein guter Freund von Bob nannte den Rechtsstreit den "Grand Theft Bob". In diesem Artikel von The Daily Beast bekommst du noch mehr Details (die hier den Rahmen sprengen würden) zum Rechtsstreit.Und höchst wahrscheinlich geht es in der neuen Netflix-Dokumentation genau darum:
Der nur 35 Sekunden lange Trailer ist, gerade weil er so nichtssagend ist, ziemlich spannend."We want to show you the trailer for Bob Ross: Happy Accidents, Betrayal & Greed. But we can't." heißt es am Anfang des Clips. Danach hört man eine bisher noch unbekannte Stimme sagen "I've been wanting to get this story out for all these years."
Die Dokumentation von Regisseur Joshua Rofé ist seit dem 25. August auf Netflix verfügbar.
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