Zeug von der Kasse

Zeug von der Kasse

Annas Kindheitserinnerung #96

Wenn man Erziehungsratgeber liest – was man grundsätzlich lieber lassen sollte –, dann gibt's immer wieder ein besonderes Kapitel über Zweijährige, die sich in den sogenannten "Terrible Twos" befinden. Und ganz typisch in dieser Phase: Trotzanfälle. Im besten Fall an der Kasse im Supermarkt.

Jetzt muss ich sagen: Bei Kind Nummer Eins gab's das eigentlich gar nicht. Überhaupt war Romy so gut wie nie trotzig. Ihr kleiner Bruder Carlo wird seinem Spitznamen allerdings gerecht:

Kamikaze Carlo tobt ganz gerne mal, auch an der Kasse.

Ist aber auch fies – diese ganzen guten Sachen sind direkt auf seiner Augenhöhe: Duplo, Hanuta, Überraschungseier, Kaugummis, Kinderschokolade und wie der ganze heiße Scheiß heißt … 

Erst versucht er es charmant, lächelt mich an und fragt: "Kaufen wir das, Mami?". NEIN. "Oh schade. Und das?". NEIN. "Manno, ich will aber!". NEIN. "Doch, Mama!".

Und dann geht’s rund. Es wird geschrien, es wird getobt, es werden Sachen durch die Gegend geschmissen.

Ich bleibe ruhig (eaaaaasy) und versuche, die genervten Blicke der Leute zu ignorieren (supereaaaaasy).

Die Tage war es wieder mal soweit und ich bin konsequent geblieben und siehe da: Kaum waren wir aus dem Supermarkt raus, war die Welt wieder in Ordnung.

Früher gab's das ja auch – die Süßigkeiten an der Kasse. Twix hieß damals noch RAIDER, es gab Mars und lange Schnüre. Und ich erinnere mich an eine Situation, da war eine Freundin Leonie zu Besuch, wir waren mit meiner Mutter einkaufen, standen an der Kasse und wir wollten was haben. NEIN, sagte meine Mutter und blieb dabei. "Hast du ne fiese Mutter", sagte Leonie zu mir. Fand ich damals auch. Ich hätte so gerne ein Duplo gehabt – meine Lieblingssüßigkeit von der Kasse.



Und eure? Was landet automatisch in eurem Einkaufskorb, wenn ihr mal wieder länger warten müsst? Wofür würdet ihr euch auf dem Boden schmeißen um es zu bekommen?

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