Black Sea Dahu im Interview

Black Sea Dahu im Interview

Sängerin Janine Cathrein und Manager Andreas Ryser im Gespräch

Finanzen - eigentlich eine Sache, über die niemand so wirklich gerne redet, auch nicht im Musikbusiness. Black Sea Dahu machen es trotzdem.


Das Musikbusiness ist nicht nur Glanz und Glamour

Vor allem nicht in Zeiten des Streamings, das haben wir in den letzten Jahren vermutlich alle mitbekommen. Die Schweizer Indieband Black Sea Dahu haben mit schonungsloser Offenheit im Schweizer Tagesanzeiger ihre finanzielle Situation als Musikunternehmen offen gelegt und genau darüber auch mit uns im Interview gesprochen.

Das komplette Gespräch mit Black Sea Dahu:
  • anine Cathrein und Andreas Ryser im Interview
    Das komplette Gespräch zum Anhören


Auch wenn Black Sea Dahu offen über das Thema Geld sprechen...

...mit anderen Bands tauschen sie sich eigentlich nicht mehr oft über ihre finanzielle Situation aus, erzählt Janine Cathrein:

"Ich mach's ehrlich gesagt nicht mehr so oft, weil man bleibt dann so hängen auf einem Jammerli-Trip [...]. Man tauscht eigentlich nur die Gefühle aus von 'ja, es ist schwierig' und man jammert dann so ein bisschen, aber man kann gar nicht erklären, was alles dahintersteckt. Ja, deshalb hab ich aufgehört, weil es nichts bringt. Weil alle dann denken, Black Sea Dahu jammert, dabei können sie doch so große Touren spielen." - Janine Cathrein, Sängerin von Black Sea Dahu


Für Bands ist vor allem der Verkauf von Merch wichtig, das gilt auch für Black Sea Dahu. Janine Cathrein ist bei dem Thema aber trotzdem etwas im Zwiespalt:

"Ich finde unseren Merch wahnsinnig toll, wir machen auch ganz, ganz viel davon selber und wir können hinter jedem Produkt stehen, aber ich persönlich hab langsam genug vom Konsumieren die ganze Zeit. [...] Als Band muss ich eben diesen Merch haben und ich brauche es, dass die Leute unseren Merch kaufen und uns unterstützen, aber wenn das ohne Merch ginge, fänd ich das cool. Auch wenn natürlich dann der Promo-Aspekt wegfällt, also wenn dann niemand mehr mit dem Black Sea Dahu-Shirt rumläuft, sieht's ja auch niemand." - Janine Cathrein

Black Sea Dahu kann nicht nur durch Merch, sondern auch auf Fanklub unterstützt werden.

Am Anfang dachte Janine Cathrein, sie müsste jede Woche neue Fotos, Q&As, Videos und was sonst noch alles auf Fanklub posten, um die Fanklub-Abonennt*innen zu halten. Mit der Zeit hat sie aber gemerkt, dass es den Menschen vor allem einfach darum geht, Black Sea Dahu zu unterstützen.

"Ich hatte am Anfang wirklich so den Stress, das ist jetzt einfach noch ein Kanal - neben Instagram, TikTok, weiß nicht was - ist jetzt der Fanklub auch ein Kanal, aber man darf da wirklich auch ein bisschen sich nach hinten lehnen und einfach den Job machen, den die Leute ja unterstützen wollen und das ist Musik schreiben." - Janine Cathrein, Sängerin


 Über den Wandel des Musikmarkts und die Veränderung der Fankultur haben wir auch schon mit Prof. Hubert Wandjo, das Interview gibt's hier.


Seit dem 1. Januar 2024 gilt bei Spotify ein neues Bezahlsystem.

Sehr zum Leidtragen kleiner Artists, die weniger als 1000 Streams auf ihre Songs im Jahr bekommen. Was sich genau verändert hat und warum das neue Spotify-Bezahlsystem unfair ist, darüber haben wir vor ein paar Wochen bereits mit Fab Schütze gesprochen. Das Interview findest du hier. Auch Black Sea Dahu-Manager Andreas Ryser sieht das kritisch, selbst wenn Black Sea Dahu nicht negativ von den Änderungen betroffen sind:

"Ich finde grundsätzlich bin ich der Meinung, dass eigentlich jeder Stream hat Anrecht auf Geld. Wenn du gehört wirst, sollst du auch Geld bekommen, egal wie viel das es ist. Ich meine wenn du halt auch früher nur eine CD verkauft hast oder eine Vinyl, hast du diese Vinyl verkauft. [...] Ich finde, es ist ein schwieriger Weg." - Andreas Ryser, Manager

Black Sea Dahu werden von den Änderungen allerdings tatsächlich ein bisschen profitieren, erzählt Andreas Ryser, denn sie haben auf ihren Songs weit mehr als 1000 Streams im Jahr. Über das Bezahlsystem von Musikstreamingdiensten haben wir auch schon mit Juse Ju gesprochen, er hatte im Interview vor allem einen Wunsch an Musikfans: Nutze kein Spotify. Das komplette Gespräch mit ihm findest du hier.



Apropos Musik streamen...

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