Weltbekannt in... Österreich

Weltbekannt in... Österreich

Indie Künstler*innen, die du kennen solltest

Von  Anna Taylor
Bilderbuch, Wanda, Falco - kennen wir, die nächsten bitte! Wir stellen dir die aktuell spannendsten Bands und Künstler*innen Österreichs vor, die du dringend auf dem Schirm haben solltest.

In regelmäßigen Abständen luren wir hinüber ins Nachbarland. Beziehungsweise: viel mehr lauschen wir. Immerhin bringt Österreich in regelmäßigen Abständen einige musikalische Perlen hervor, die wir dir hier natürlich ganz und gar nicht vorenthalten wollen. Ein paar dieser Musiker*innen begleiten wir nun schon ein paar Jahre, andere haben wir gerade erst sehr, sehr frisch entdeckt.

In dieser Ausgabe unserer Rubrik Weltbekannt in... wird es noch mal ein bisschen persönlicher: Die Bands und Musiker*innen stellen sich fix auch noch mal selbst vor - auf dem egoFM Instagram Account! Schau vorbei, von Tag zu Tag gibt es dort diese Woche jeweils ein neues Video zu entdecken.

Cari Cari

Das Duo bestehend aus der Sängerin, Schlagzeugerin und (!) Didgeridoo-Spielerin Stephanie Widmer und dem Gitarristen und Sänger Alexander Köck nimmt uns mit ihrer Musik gerne auf Reisen. Durch die Wüste, in Westernfilme und zum Mars. Die zwei Österreicher lebten selbst bereits in Wien, London und Hamburg, bereisten abgelegene Orte in Japan, Norddänemark, Kanada und Neuseeland und sammelten dabei Inspirationen, die sich auf jeder Ebene ihrer Musik zeigen: von der Melodie und dem Beat, über den Text bis hin zum Musikvideo. 
Auf ihren Reisen blieb das Duo in der Welt auch alles andere als unbekannt: Die beiden spielten auf zahlreichen internationalen Bühnen und Festivals und sogar Hollywood klopfte bereits bei Stephanie und Alexander an und verwendete ihre Musik in der Serie Shameless. Was aber der eigentlich Traum ist: Einmal im Soundtrack von einem Tarantino-Film zu erscheinen. Den Aufruf dazu haben Cari Cari bereits 2014 auf ihrer EP Amerippindunkler mit dem Song "Dear Mr. Tarantino" gemacht.
Während erst ein Album zur Diskografie von Cari Cari zählt (ANAANA (2018)), hat das Duo 2021 bereits drei Singles veröffentlicht: "Jelly Jelly", "Belo Horizonte" und - ganz aktuell - "Around the Bend".



Übrigens waren Cari Cari gerade erst zu Gast bei Sandra im Chelsea Hotel, wo sie im Interview unter anderem über unfaire Gagen für Musiker*innen sprechen. Das komplette Gespräch findest du hier.

AVEC

Die Oberösterreicherin hat bereits in jungen Jahren gelernt, ganz klassisch mit der Geige zu musizieren. Irgendwann wollte AVEC ihre innere Gefühlswelt auf andere Wege zum Ausdruck bringen, brachte sich das Gitarrespielen selbst bei und fing bereits mit 12 Jahren an, eigene Songs zu schreiben. Es sollten allerdings noch ein paar Jährchen vergehen, bis AVEC wirklich öffentlich mit ihrer Musik wird - doch dann macht es gleich Peng. Ihre Musik schlägt ein wie ein Komet, Grund dafür trägt sicherlich auch die enorme Wucht, die AVECs Gesang hat. Pure Emotion, die punktgenau trifft. 

Mittlerweile hat AVEC drei Alben veröffentlicht: What If We Never Forget (2016), Heaven / Hell (2018) und Homesick (2020). 2021 hat AVEC bereits fünf Singles veröffentlicht, zu denen auch der sehr persönliche Song "My Wife the Depression" zählt. Zuletzt erschien der gemeinsame Track mit dem Iren Ciaran Lavery "Never Be Done With You".

Aze

Hinter dem Duo Aze stecken Ezgi Atas und Beyza Demirkalp, die zusammen in Oberösterreich aufgewachsen sind, mittlerweile aber beide in Wien wohnen. Mit ihrer Musik verbinden sie Synth-Pop mit R'n'B und HipHop, allerdings wollen sich Aze überhaupt nicht auf bestimmte Genres festlegen, sondern allen möglichen fremden Einflüssen gegenüber offen sein. Wer meint, das müsse  doch bestimmt unruhig und etwas chaotisch klingen, liegt ganz schön falsch: All die verschiedenen Elemente schmiegen sich harmonisch aneinander und geben den Songs eine besondere Tiefe. Azes Musik ist obendrein sehr gefühlvoll. Wer also mal so richtig dahinschmelzen will, sollte sich dem Klang unbedingt hingeben.



Nach der EP Dead Heat (2020) erschien dieses Jahr die neue Single "Alles was du mir gibst (sind leere Versprechen)", zusammen mit Eli Preiss.

Nenda

Die Tiroler Rapperin Nenda lebt mittlerweile schon seit einiger Zeit in London, wo sie neben einer musikalischen Karriere auch Schauspielkarriere verfolgt. Mit ihren Songs spricht sie Themen wie Identität, Zugehörigkeit und Alltagsrassismus an. In ihrer Debütsingle "Mixed Feelings" aus 2020 geht es so auch darum, es niemandem wirklich recht machen zu können - für die einen sei sie nicht weiß genug, für die anderen nicht schwarz genug. Außerdem spricht Nenda einen der Gründe an, warum sie direkt nach der Matura nach England ausgewandert ist:

"In am Land wo so viele Berge stehn
Ischs hart über seine Grenzen raus zu gehn
Aber checksch du, Tirol
Dass i es Land verlassn hab
Weil mi zu viele Leit fragn
Ob I deitsch sprechen kann
Weil mi die Leite fragn
Wo meine Wurzeln sein
Unds ma dann nit glabn
Wenn I sag im Ötztal drein"
- Nenda auf ihrem Track "Mixed Feelings"

2021 hat sich Nendas Diskografie um zwei Songs erweitert: "Borders" und "Held*innenplatz". Ihre Tracks klingen dabei stets nach einer Mischung aus "Tiroler Mundart, Kuhstallrap und britischem Synthie-Rap", wie es Nenda uns selbst beschreibt. Vorbilder seien für die Rapperin Little Simz, die sich selbst auch damit einen Namen gemacht hat, mehrere Genres miteinander zu verknüpfen.

Sharktank

Knarzende, wobbelnde Synthesizer treffen auf Rap und melodische Vocals - so ließe sich der vielfältige Sound von Sharktank vielleicht annähernd beschreiben. Einen richtigen Plan, in dem das näher ausgeführt wird, scheint es nicht zu geben. Überhaupt ging mit Sharktank alles sehr schnell und sehr spontan. Eigentlich hatte der Musiker Mile nämlich vor, ein Soloprojekt zu starten und dieses gemeinsam mit dem Produzenten Marco aufzunehmen. Den hat Miles Klang aber derart inspiriert, dass ihm gleich ganz viele Ideen dazu kamen. Die beste davon war: die Singer / Songwriterin Kathrin mit an Bord zu holen. Tada: entstanden ist das Trio Sharktank. Gerade mal ein Jahr nach Gründung kam nicht nur das Debütalbum Get it Done raus (welches wir auch zum Album der Woche gekürt haben), sondern auch schon der erste große Hype.

Wer denkt: "Hm, das kommt mir doch bekannt vor!", hat wahrscheinlich recht. Immerhin ist Marco Kleebauer ein wahrer Tausendsassa in der österreichischen Musikszene und neben Sharktank auch mit Bands wie Oehl und Bilderbuch zu Gange. Woher du ihn aber sicherlich am ehesten kennst: er ist die Hälfte unseres geliebten Duos Leyya. Der andere Teil hört auf den Namen Sophie Lindinger und die wiederum ist auch Teil einer Band, die in dieser Liste nicht fehlen sollte...

My Ugly Clementine

Sophie Lindinger hat 2019 den Anstoß zur Gründung der Rockband gegeben. Neben ihr zählen zu My Ugly Clementine noch Mira Lu Kovacs (deren Alter ego Schmieds Puls ist), Kerosin95 und Nastasja Ronck - alle samt selbst erfolgreiche, teilweise renommierte Musiker*innen, also darf man My Ugly Clementine ruhig auch als Supergroup bezeichnen. Genauso klingt die Band auch: erfahren, durchdacht, alles stitzt, nur die Themen dürfen gerne mal etwas unbequem und direkt sein. 

Das Debütalbum von My Ugly Clementine, Vitamin C, erschien 2020. Darauf folgten noch im selben Jahr die Akustik-EP Peeled mit Songs vom Album und die Single "I'm Bored".

Buntspecht

Die sechsköpfige Gruppe aus Wien als Indie-Pop Band zu bezeichnen fühlt sich so an, als würde man etwas flunkern. Oder zumindest nicht mit der kompletten Wahrheit rausrücken. Denn Buntspecht fahren mit einer ziemlichen Klangvielfalt auf, bei der Kammerpop, Cabaret-Punk und Österreicher Klezmer miteinander fusioniert werden. Zu hören sind neben Gitarre und Schlagzeug nämlich auch Klavier, Kontrabass, E-Bass, Cello, Saxophon, Flöte, Trompete oder Melodica. Dazu wird gesungen und zwar auf eine Art und Weise, die durch Mark und Bein geht. Mit Texten, die vielleicht nicht immer direkt Sinn ergeben, dann aber doch schmerzvoll treffen. Klagend schön. Echt gefühlvoll. Wie ein Bitterpraliné, nur eben echt schmackhaft.

Insgesamt haben Buntspecht bereits dreieinhalb Alben im Repertoire: Großteils Kleinigkeiten (2018), Draußen im Kopf (2019), Wer jagt mich wenn ich hungrig bin (ein Halbum, also ein halbes Album aus 2019) und Spring bevor du fällst (2021).



Playlist: Alternative Musik aus Österreich

Neben diesen zehn Musiker*innen hat die österreichische Musikszene natürlich noch viel, viel mehr zu bieten. Wir haben dir also gleich eine ganze Playlist mit tollen Künstler*innen kreiert:




Vermisst du wen?

Wenn du noch mehr musikalische Tipps aus Österreich hast, dann gerne her damit! Schreib uns dazu am besten eine Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder WhatsApp-Nachricht an die 089 360 550 460.

Design ❤ Agentur zwetschke