Digital Detox für alle, die einfach mal abschalten wollen: The Offline Club kommt jetzt auch nach Berlin. Organizerin Käthe erklärt, warum bewusste Offline-Zeiten so gut tun.
The Offline Club: Abschalten als Gegenbewegung
Immer mehr Menschen sehnen sich nach einer Pause vom Dauerrauschen der digitalen Welt. Mails, Notifications, Social Media – ständig online zu sein, laugt aus. Als bewusste Gegenbewegung dazu gibt es den Offline Club: ein Raum, in dem das Smartphone nicht nur auf Flugmodus gestellt, sondern konsequent weggesperrt wird. Für ein paar Stunden gibt es keine Bildschirme, kein Scrollen, keine ständige Erreichbarkeit – sondern einfach nur Zeit für sich selbst.
Nach Stationen in Amsterdam und anderen europäischen Städten startet der Offline Club jetzt auch in Berlin. Die Berliner Ausgabe wird von Käthe organisiert, die selbst erfahren hat, wie wertvoll Offline-Zeiten für Kreativität, Entspannung und innere Balance sein können.
Handy weg, Kopf frei: So funktioniert der Offline Club
Das Prinzip klingt simpel – und ist gerade deshalb so wirksam. Wer den Offline Club besucht, kommt in einen gemütlichen Raum, gibt am Eingang das Smartphone ab, das sicher verwahrt wird, und verbringt zwei bis drei Stunden komplett offline. Die erste Stunde ist ganz dem eigenen Ich gewidmet: lesen, schreiben, malen, stricken, meditieren – jeder entscheidet selbst, wie er oder sie die Zeit gestaltet.
Anschließend besteht die Möglichkeit, mit anderen Gästen ins Gespräch zu kommen, gemeinsam zu puzzeln oder sich über das gerade Gelesene auszutauschen. Nichts davon ist verpflichtend, alles geschieht auf freiwilliger Basis. Wichtig ist nur: Für ein paar Stunden tritt der Alltag mit seiner ständigen Erreichbarkeit in den Hintergrund.
Ein Raum für echte Begegnung
Für Käthe ist das Projekt mehr als nur eine nette Freizeitbeschäftigung. Als Kreativtherapeutin und Sängerin kennt sie die Sehnsucht nach Orten, an denen man sich ohne Druck der eigenen Kreativität oder einfach nur sich selbst widmen kann. In einer Stadt wie Berlin, die von Hektik und Reizüberflutung geprägt ist, entstehen solche geschützten Räume nur selten.
Entsprechend schnell hat sie sich mit den Gründern des Offline Clubs in Amsterdam in Verbindung gesetzt, nachdem deren Konzept 2024 viral gegangen war. Inzwischen ist daraus ein Franchise-Modell geworden, das sie in Berlin aufbaut. Es ginge nicht darum, gegen Technik zu sein, betont Käthe. Sie wollen lediglich eine Balance ermöglichen. Offline-Zeiten helfen, das Nervensystem zu regulieren, Stress abzubauen und sich selbst wieder bewusster wahrzunehmen.
Ein Raum ohne Vorgaben
Anders als viele Freizeitangebote geht es beim Offline Club bewusst nicht darum, Aktivitäten oder Workshops anzubieten. Kein Töpferkurs, kein How-to-Coaching. Stattdessen bekommt jeder Gast einfach den Raum, den eigenen Bedürfnissen nachzugehen. Gerade das Nichtstun, die Entschleunigung und die Freiheit von äußeren Erwartungen machen das Konzept so besonders.
Gleichzeitig entsteht ein sogenannter "Third Place": ein sozialer Ort jenseits von Arbeit und Zuhause, an dem Begegnungen möglich werden – ohne den Druck klassischer Networking-Events.
Erste Erfahrungen zeigen: Das Konzept trifft einen Nerv
Was in Amsterdam begann, hat in kürzester Zeit internationale Aufmerksamkeit erregt: Innerhalb weniger Monate sammelte der Offline Club mehrere hunderttausend Follower*innen online – ausgerechnet mit einer Idee, die genau das Gegenteil von Social Media propagiert. Menschen aus der ganzen Welt melden sich, weil sie das Konzept auch in ihre Städte bringen wollen.
Und die Teilnehmer*innen? Sie berichten nach den Sessions von Entspannung, neuen sozialen Kontakten, Inspiration und einem anderen Blick auf den eigenen Medienkonsum. Manch eine*r stellt erstaunt fest, wie schnell man vergisst, dass das Handy überhaupt existiert, wenn man sich bewusst auf eine offline Zeit einlässt.
Kleine Schritte für den Alltag
Auch abseits des Clubs gibt es Möglichkeiten, bewusster mit dem Smartphone-Konsum umzugehen. Käthe empfiehlt einfache Routinen: zwei Stunden vor dem Schlafengehen und zwei Stunden nach dem Aufwachen handyfrei bleiben. Diese kleinen Zeitfenster können helfen, besser zu entspannen und den Tag fokussierter zu starten.
Zudem lohnt es sich, immer wieder selbstkritisch zu hinterfragen, wie viel Zeit man eigentlich täglich am Handy verbringt – und ob das dem eigenen Lebensentwurf wirklich entspricht.
Startschuss in Berlin
Die Berliner Premiere des Offline Clubs findet im Juni statt:
17. Juni: Café Engels (fast ausverkauft)
18. Juni: Picknick auf dem Tempelhofer Feld (zum Internationalen Picknick-Tag)
22. Juni: Südgelände (ein Rückzugsort in der Natur, abseits vom Stadttrubel)
Weitere Termine sollen folgen. Wer sich für das Projekt interessiert, findet Infos und Updates auf Instagram unter @offline_club_berlin oder auf der Website des internationalen Offline Clubs.
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