Wenn Musiker die letzte Ehre erweisen

Wenn Musiker die letzte Ehre erweisen

Beerdigungen in Musikvideos

Dass der Tod in Songs oft eine Rolle spielt, ist klar. Manche Bands und Künstler lassen ihn aber auch visuell auftauchen - in ihren Musikvideos.

Klar, der Tod ist ein emotionales Thema und emotionale Szenen geben starke Bilder.

Kein Wunder also, dass es auch einige Musikvideos gibt, die sich an das Tabuthema Tod herangetraut haben.


Eine Trauerfeier in der Kirche oder eine Zusammenkunft an einem Grab im Video muss dabei nicht zwingend wörtlich genommen werden - oft steht die Szenerie als Metapher für etwas ganz anderes. Den Abschied von einem Lebensabschnitt oder einem Teil der Persönlichkeit des Künstlers zum Beispiel.

Wir haben die beeindruckendsten Videos mal zusammen gesucht:

Guns N' Roses haben in ihrem Video zu "November Rain" 1992 gleich mehrere Tabus gebrochen. Die Länge des Songs und folglich ein neun-minütiges Musikvideo waren schon Anti-Mainstream, aber dann sowas: Das Video beginnt mit einer Hochzeit und endet - unterbrochen mit Live-Bildern von einem Guns N' Roses Konzert - in einer Beerdigung. Übrigens will Wikipedia wissen, dass das Gesamtkunstwerk zu den teuersten Musikvideoproduktionen aller Zeiten gehört.

Ob sich Fanta4 davon haben inspirieren lassen wissen wir nicht. Aber auch die Fantas haben schon in den 90ern ein Musikvideo mit einer Trauerfeier gedreht - naheliegend für den Song "Michi Beck In Hell". Es folgten später Alligatoah mit "Trauerfeierlied" und Rammstein mit "Haifisch".

Der Tod als Befreiung und als Abschied

Will Sheff, der Kopf von Okkervil River, eröffnet sein Album Away von 2016 gleichmal mit dem Song "Okkervil River R.I.P." und beerdigt sich im zugehörigen Video selbst. Vermutlich damit auch wirklich jeder kapiert, dass die Platte einen (musikalischen) Neubeginn für Okkervil River markieren soll.

Eminem schaufelt in "Cleanin' Out My Closet" ein Grab für seine Mutter und macht sich in den Lyrics mit wüsten Beschimpfungen von ihr frei.

Creepy Zufall


Ein bisschen gruselig wird es, wenn das Musikvideo - unabsichtlich - zu einem Blick in die Zukunft wird.

"Self Care" von Mac Miller zeigt Mac in einem Sarg liegend, aus dem er sich schließlich befreit und am Ende durch eine Explosion stirbt. Der Song ist auf seinem Album Swimming im Sommer 2018 erschienen - wenige Wochen, bevor Mac mit Überdosis tot aufgefunden wurde.

Ein ähnlich trauriges Beispiel ist das vom Rapper XXXTentacion, der in seinem letzten Video zum Song "SAD!" seine eigene Trauerfeier besucht. Das Video tauchte im Netz auf - und zwar genau zehn Tage nachdem XXXTentacion in Miami erschossen worden war.


 
Alle Songs in einer Playlist


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